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Wichtige Entscheidungen

Aus der August 1957-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß Gott das allwissende, allsehende und allwirkende Gemüt ist, und daß der Mensch, die Idee dieses Gemüts, dessen vollkommenes Wissen, Sehen und Wirken widerspiegelt. Daher sieht sich der Gottesmensch nicht der Notwendigkeit gegenüber, Entscheidungen zu treffen. Er weiß, was er zu tun hat und tut es, dank der Fähigkeit und dem Verständnis, die Gott ihm verliehen hat.

Doch in der menschlichen Erfahrung sieht sich jeder einzelne der Notwendigkeit gegenüber, viele Entscheidungen zu treffen. Die Fähigkeit, richtig zu entscheiden und zu handeln, wird erlangt durch das beharrliche Anerkennen der geistigen Wirklichkeiten des Seins, wie sie in der Christlichen Wissenschaft dargelegt werden. Wenn wir darauf bestehen, daß wir tatsächlich die Kinder Gottes sind — geistige Ideen und nicht Sterbliche — so öffnen wir unser Bewußtsein dem Wirken des Christus, erkennen unsere wahre Selbstheit und identifizieren uns mit dem allwissenden, allsehenden und all-wirkenden Gemüt.

Wir ergeben uns der nie-irrenden Führung des göttlichen Gemüts mittels des Gebets im Sinne der Christlichen Wissenschaft. Bei solch einem Gebet erlangen wir klarere Vorstellungen von Gott und Seiner vollkommen geordneten Schöpfung. Der individuelle Mensch kommt dadurch unmittelbar unter den Einfluß des Christus. Er lernt, stille zu sein und auf die Stimme Gottes zu harren. Hierbei muß er das falsche Bild von sich selbst, von anderen und von irgendwelchen Problemen und Zuständen aus seinem Bewußtsein ausschalten. Er muß sein Denken mit den geistigen Tatsachen des Seins erfüllen — der Allheit Gottes als Geist, und der sorglichen und immerliebenden Vorsehung, womit Er Seine Kinder mit allem Guten versorgt.

Jesus sagte (Joh. 5:30): „Wie ich höre, so richte ich, und mein Gericht ist recht; denn ich suche nicht meinen Willen, sondern des Vaters Willen, der mich gesandt hat.“ Das reine, demütige, aufrichtige und aufgeschlossene Bewußtsein vernimmt die Stimme Gottes und gehorcht. Moses venahm die Stimme Gottes, als er tief in der Wüste die Schafe hütete. In Befolgung der Weisung Gottes ging er dann nach Ägypten und führte sein Volk aus der Knechtschaft. Er wandte sich beständig an Gott um Führung, und auf dem Berge Horeb empfing er von dem Allmächtigen die großen Gebote, auf denen die grundlegenden Gesetze aufgebaut sind, die heutigentags von vielen Nationen anerkannt werden.

Unter anderen wichtigen Pflichten, die zahllosen Menschen obliegen, befindet sich auch die regelmäßig wiederkehrende, so verantwortungsvolle Pflicht, ihre Stimme abzugeben für diejenigen, die an der Regierung ihrer Nation und deren Unterabteilungen teilzunehmen wünschen. Diese Handlung erfordert die tiefste Hingabe an die Wahrheit und den höchsten Begriff von Verantwortlichkeit bei der Erfüllung einer Bürgerpflicht.

Die freien, demokratischen Völker vertreten und verteidigen das individuelle Selbstbestimmungsrecht durch nationale Selbstverwaltung. Bei solchen Nationen ist der Einzelmensch die wichtige Einheit, und er hat das Recht und die Gelegenheit, zusammen mit seinen Mitbürgern diejenigen zu erwählen, welche die Gesetze formulieren, die ihn regieren sollen. Diese Gelegenheit bringt die wichtige Verantwortung mit sich, unter Gottes Führung richtige Entscheidungen zu treffen.

In manchen Nationen und ihren politischen Unterabteilungen geschieht die Ernennung der Kandidaten vor den Wahlen, gewöhnlich durch direkte Wahl oder auch durch gewählte oder ernannte Volksvertreter. Daher ist es die Pflicht der Christlichen Wissenschafter, sich zu vergegenwärtigen, daß — da doch Gott alles regiert — jeder einzelne in Wirklichkeit nur in Übereinstimmung mit Rechtschaffenheit, Gerechtigkeit und Rücksicht auf die Rechte und die Wohlfahrt aller Mitbürger handeln kann. Der Einfluß selbst eines einzigen Menschen in seiner Erkenntnis der allmächtigen, allgegenwärtigen und all-wirkenden Gewalt des göttlichen Gemüts ist groß. Solch ein Mensch wird zu einem stillen doch mächtigen Einfluß im Dienste der Wahrheit.

Wenn der Wahltag sich nähert, so betet der Christliche Wissenschafter inbrünstig, um in seinem Denken die Tatsache des einen regierenden Gemüts und der vollkommenen Führung all seiner Ideen aufzurichten. Keine einzige kann dem göttlichen Willen ungehorsam sein. Keine einzige kann von der Schlange beeinflußt werden, die den Unbedachten verleiten möchte, Entscheidungen zu treffen, die sowohl der eigenen wie auch der öffentlichen Wohlfahrt entgegen wären.

Der Christliche Wissenschafter betet nicht nur für sich selber, sondern auch für all seine Mitmenschen, da er weiß, daß alle Kinder Gottes von Seinem Willen regiert werden. Als Ergebnis der göttlichen Führung, der er sich unterstellt hat, wird der Mensch dazu geführt, für die Kandidaten zu stimmen, die den höchsten Beweis von Vergeistigung, Unbestechlichkeit und Rücksicht auf das Wohl ihrer Mitmenschen erbracht haben. Wenn er nicht genügend über die Lage und die Kandidaten unterrichtet ist, so kann der Wähler immer noch darum beten, richtig geleitet zu werden, wie vor alters die Jünger, als sie zu ihrer Jüngerschaft einen Ersatz für Judas Ischariot erwählen wollten und zwischen zwei Menschen entscheiden sollten. Die Bibel berichtet (Apg. 1:24): „Sie beteten und sprachen: Herr, aller Herzen Kündiger, zeige an, welchen du erwählt hast unter diesen zweien.“

Wie gesegnet ist doch eine Nation, in der wenigstens ein kleiner Prozentsatz der Bürger die allgemein regierende Macht des göttlichen Gemüts aufrechterhält und Gott als den Einen anerkennt, der all Seine Ideen in ihrem rechten Wirken und ihrer rechten Beziehung zueinander erhält.

Es ist die Pflicht des Christlichen Wissenschafters, wachsam die selbstsüchtigen Ziele gewissenloser Menschen und Gruppen zu durchschauen, die danach trachten, die Leute durch falsche Gerüchte und Aussagen über die Kandidaten und die Kernfragen zu verwirren. Unsere Führerin Mary Baker Eddy schreibt in ihrer Selbstbiographie „Rückblick und Einblick“ (S. 71): „Unterschiedslose gedankliche Behandlung ohne Zustimmung oder Wissen des Behandelten ist ein folgenschwerer Irrtum. Menschen, die die Anzeichen der gedanklichen Behandlung nicht kennen, wissen nicht, was auf sie einwirkt, und können so ihrer persönlichen Rechte — der freien Wahl und der Selbstbestimmung — beraubt werden.“

Der Christliche Wissenschafter weiß, daß er nicht dazu gezwungen werden kann, den Suggestionen zu glauben, daß seine Stimme nicht zählt, daß das Böse größere Macht in bezug auf die Wahl hat als das Gute, daß das Ergebnis einer Wahl schon im Voraus bestimmt ist, oder daß bloße Apathie und Gleichgültigkeit manchen einflüstern wird, daß sie zu beschäftigt oder zu vergeistigt sind, um sich mit politischen Angelegenheiten zu befassen. Die Demokratie im nationalen Leben ist die nächste menschliche Annäherung zur göttlichen Regierung, bei der der Einzelmensch sich selbst regiert, da er nur der göttlichen Regierung untertan ist. Die Erkenntnis, daß Gott uns alle regiert, wird bessere Gesetze und bessere menschliche Lebensbedingungen schaffen.

Der Christliche Wissenschafter, der seine Bürgerpflichten erfüllt, ist dem amerikanischen „Minuteman“ — dem stets bereiten Freiwilligen — gleich. In einem Brief an einen Schüler sagte Mrs. Eddy in „Miscellaneous Writings“ (Vermischte Schriften, S. 158): „Alle Diener Gottes sind Männer und Frauen, die wie die amerikanischen Freiwilligen — die, Minutemen‘ — jede Minute bereit sind. Wie vor alters warte ich, mit den Schuhen an den Füßen und dem Stab in der Hand, auf das Losungswort und die Offenbarung des Was, Wie und Wohin. Laßt uns treu und gehorsam sein, und Gott wird für das übrige sorgen.“

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