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Rechte Beschäftigung

Aus der August 1957-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Eins der verwirrenden und hartnäckigen Probleme im menschlichen Leben ist treffend dargestellt worden als „ein viereckiger Pflock in einem runden Loch“. Wer Erfahrung in Personalfragen sowohl in der Industrie, im Schulwesen, in der sozialen Arbeit wie auch im Familienleben hat, weiß von den Reibungen und Schwierigkeiten, die aus einem falschen Begriff von Beschäftigung erwachsen.

In der Christlichen Wissenschaft lernen wir verstehen, daß Gottes Werk die schöpferische Wirksamkeit des Gemüts darstellt, die in göttlichen Ideen Ausdruck findet. Wissenschaftlich gedeutet, offenbart das erste Kapitel der Genesis eine Schöpfung göttlicher Ideen, worin der Mensch das Ebenbild und Gleichnis Gottes darstellt. „Der Mensch ist der Ausdruck vom Wesen Gottes“, schreibt Mary Baker Eddy auf Seite 470 ihres Buches „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“.

Gott offenbart sich uns durch das beständige Ausströmen rechter Ideen aus dem göttlichen Bewußtsein. Demnach besteht die Beschäftigung des Menschen, seine einzige Anstellung, gemäß der Wissenschaft, darin, das göttliche Gemüt widerzuspiegeln. Um den wissenschaftlich rechten Begriff von Beschäftigung und Anstellung zu erlangen, muß man vor allem verstehen lernen, daß seine eigene wirkliche Wesenheit in der Wissenschaft, als Ebenbild des unendlichen Gemüts, in vollkommener Beziehung zu allen wahren Ideen steht. Man muß verstehen lernen, daß es in der unendlichen Vollkommenheit des Gemüts und der Schöpfung des Gemüts keine umherirrende oder ziellose Idee gibt noch je gegeben hat. Noch kann es eine Idee außerhalb der Unendlichkeit des Gemüts geben.

Wirkliche Wesenheit besteht nur aus wahren Ideen in vollkommener Beziehung zueinander, und es kann da niemals einen „viereckigen Pflock in einem runden Loch“ geben, da solch ein Widersinn keinen Raum im göttlichen Gemüt hat. Vom wissenschaftlichen Standpunkt aus ist ein „viereckiger Pflock in einem runden Loch“ nur eine Annahme oder Suggestion von Unordnung unter der Maske eines Menschen, der nicht an seinem rechten Platz ist.

Laßt uns getreulich daran festhalten, daß Gott und der Mensch hier und jetzt gegenwärtig sind als vollkommenes Prinzip und harmonische Idee. Laßt uns die falsche Vorstellung von einem materiellen Menschen verneinen und verwerfen, denn sie ist falsch und niemals wirklich. Mrs. Eddy sagt uns (ebd., S. 487): „Der Annehmende und die Annahme sind eins und sind sterblich.“ Beide ermangeln der Wirklichkeit und Gegenwart; beide sind irrig.

In der Wissenschaft gibt es nur einen unendlichen Schöpfer, und der Mensch ist Sein Ebenbild, wie die Bibel ausdrücklich erklärt. In dem Maße, wie sich diese Tatsache in unserem Bewußtsein entfaltet, begreifen wir, daß der Mensch nur der göttlichen Führung gemäß handeln kann. Jesus lehrte (Joh. 5:19): „Der Sohn kann nichts von sich selber tun, sondern was er sieht den Vater tun; denn was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn“, und weiter (Joh. 9:4): „Ich muß wirken die Werke des, der mich gesandt hat.“

Wer richtige Beschäftigung sucht, muß sich mit Gott vereinigen, als Seine Idee, und materielle Vorstellungen durch geistige Begriffe ersetzen. In der Wissenschaft sagt man Gott nicht, was Er tun soll — man lauscht vielmehr und achtet auf Seine Führung. Der Christliche Wissenschafter ist zufrieden mit der täglichen Entfaltung der göttlichen Vorsehung. Er macht keine zu festen Pläne. Er weiß, daß sein Bedarf in dem Maße gedeckt werden wird, wie er sich darbietet. Moses sandte keine experimentelle Gruppe von Kundschaftern vor sich her in die Wüste, um Gottes dort mögliche Versorgungsmittel festzustellen. Er erfüllte seine täglichen Aufgaben unter Gottes Leitung; und er und sein Volk fanden Sicherheit, Speise und Trank in dem Maße, wie sie ihrer bedurften.

Das Alter ist kein Faktor für wahre Beschäftigung; denn Gott ist alterlos, und der Mensch, Seine Idee, kennt keine zeitlichen Begrenzungen. Weder Rasse noch Bekenntnis bilden Elemente wahrer Beschäftigung; denn keins von beiden existiert im göttlichen Gemüt. Der Mensch Gottes ist unbehindert und ist nicht von der unendlichen Allheit Gottes ausgeschlossen. In dem Verhältnis, wie die Unermeßlichkeit Gottes und des Menschen — des Prinzips und der Idee — im individuellen Bewußtsein wahrgenommen wird, werden die Befürchtungen und Vorstellungen von Beschränkung allmählich aufhören, Macht und Einfluß über uns zu haben, und werden so schließlich ganz verschwinden.

Fortschritt im Verständnis der Wissenschaft bringt eine sich immer mehr vertiefende Überzeugung von der Allheit des Gemüts und der Fürsorge der göttlichen Liebe. Diese Gewißheit fand vor einigen Jahren eine sichtbare Bestätigung in der folgenden Erfahrung des Verfassers und seiner Familie. Sie zogen vertrauensvoll in eine entfernte Stadt, wo die Wohnungsnot sehr groß sein sollte. Sie hielten jedoch fest an der Idee von der Vollständigkeit und Allgegenwart Gottes und Seiner Offenbarwerdung; und so fanden sie ein behagliches Heim, das ihren Ansprüchen voll entsprach.

Wenn jemand nur in erster Linie dafür arbeitet, den ihm entsprechenden materiellen Lohn für seine Mühe und Arbeit zu ernten, anstatt ein volleres Erfassen von der wahren Beschäftigung des Menschen zu erlangen, so hat er nicht im wahren Sinne des Wortes seine rechte Anstellung gefunden. Befriedigung in bloß materiellen Umständen ist eine besonders tückische Art von Suggestion, die das menschliche Denken mit nebelhaften Verheißungen von Sicherheit verleitet. Die äußeren Umstände der Beschäftigung sind nur dann gut, wenn sie die Schönheit und Harmonie hingebenden und regen wissenschaftlichen Denkens darstellen.

Kann ein jeder von uns jetzt seine rechte Anstellung finden? In der Tat ist das möglich! Wir sind nun in Wahrheit die Kinder Gottes. Hier und jetzt besitzen wir durch Widerspiegelung alle rechten Ideen Gottes. Diese Ideen sind unser und können zuversichtlich und richtig gebraucht werden. Wieviel Ermutigung und Trost ist doch in jenen Worten Mrs. Eddys in ihrem Werk „Pulpit and Press“ (Kanzel und Press, S. 3) zu finden: „Erkennet also, daß ihr unumschränkte Macht besitzt, recht zu denken und zu handeln, und daß nichts euch dieses Erbes berauben und sich gegen die Liebe versündigen kann.“

Der Mensch wird von Gott regiert und in unveränderlicher Harmonie erhalten. Weder persönlicher noch unpersönlicher Irrtum kann den Menschen von Gott oder von seinem rechtmäßigen Platz und seiner rechten Beschäftigung in Gottes vollkommenem und geordnetem Weltall trennen. Der Mensch verbleibt ruhig und heiter, während er freudig in Gottes unendlichem Haushalt wirkt.

Wenn der dankbare Christliche Wissenschafter getreulich in Gedanken an diesen Wahrheiten festhält, so findet er, daß seine höchsten Bestrebungen tatsächlich der Betätigung jener Ideen entspringen, mit denen das göttliche Gemüt ihn beständig versorgt. Er arbeitet am besten, wenn er sich vergegenwärtigt, daß er die Bewegung der Christlichen Wissenschaft fördert und die Allgegenwart des Reiches Gottes demonstriert — was auch immer sein besonderes Arbeitsfeld sein mag. Wenn er die Ideen des göttlichen Gemüts in liebevollem Gehorsam gegenüber den gütigen Forderungen Gottes widerspiegelt, so hat er seine rechte Beschäftigung gefunden.

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