Große Taten erheischen große Vorbereitungen. Das Halten eines christlich-wissenschaftlichen Vortrages seitens einer christlich-wissenschaftlichen Kirche bedeutet ein Mitteilen der heilenden Wahrheit Gottes. Es ist ein Ereignis, das weise und hingebende Vorbereitung erfordert. Der Landwirt widmet der Bereitung des Bodens lange Stunden und viele Mühe, ehe er mit dem Säen der neuen Saat beginnt. Das Säen der Wahrheits-Samen verlangt gleiche Vorsorge und Aufmerksamkeit. Dank der Bibel und den Schriften Mary Baker Eddys sind die Christlichen Wissenschafter wohl ausgerüstet mit den nötigen Werkzeugen für eine gründliche Vorbereitung des gedanklichen Bodens vor einem jeden Vortrag, der in ihrem Ort gehalten werden soll.
Der Vortragende kommt, um seinen Vortrag zu halten, nachdem der gedankliche Acker für das Säen des Wahrheit-Samens bereitgemacht worden ist. Jedes Kirchenmitglied kann an dieser wichtigen Vorbereitungsarbeit teilnehmen.
Der Boden, der vorbereitet werden muß, ist das menschliche Bewußtsein. Voller Dankbarkeit für die geistigen Segnungen, die uns durch die Christliche Wissenschaft zuteil geworden sind, sollten wir dafür sorgen, daß unser Bewußtsein von dem Unkraut des Zweifels, den Hindernissen der Gleichgültigkeit und den Steinen des Vorurteils und der Lethargie frei ist. In ihrem Werk „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ schreibt Mrs. Eddy (S. 473): „Gott ist allüberall, und nichts neben Ihm ist gegenwärtig oder hat Macht.“ Wie mächtig und wirksam kann doch solch eine Wahrheitserklärung sein, beim Ausjäten alles dessen, was das Säen des Samens aufzuhalten und zu behindern droht.
Mrs. Eddy sagt uns auch (ebd., S. 481): „Der Mensch ist Gott, dem Geist, untertan und nichts anderm.“ Wir sollten uns daher dessen versichern, daß in Wirklichkeit nichts in unser menschliches Bewußtsein eindringen kann, das die heilende Wahrheit anders erscheinen lassen würde, als das, was sie tatsächlich ist — nämlich das Freude spendende, Gesundheit erhaltende und Freiheit verleihende Wort Gottes. Gott sendet uns nur das, was uns dazu führt, die in dem Vortrag enthaltene, heilende Botschaft zu suchen und anzunehmen, nicht aber, sie zu übersehen und uns von ihr abzuwenden. Und da nur Gutes von Gott kommen kann, hat das Böse keine Macht, uns zu suggerieren, daß wir nicht imstande sind, die Christliche Wissenschaft zu verstehen und zu betätigen.
Der Vortrag und die mit ihm verbundene Wirksamkeit sind im Grunde der Ausdruck Gottes, des einen Gemüts, und wir können beweisen, daß sie als solcher nicht dem Einfluß von Verwirrungen, Fehlern, Verzögerungen und ungünstigen Wetterverhältnissen ausgesetzt sind. Was frei ist, ist unbehindert, unbeschwert und spontan. Streben wir danach, unser ganzes Gemeinwesen als wahrhaft in Gottes vollkommenem Universum eingeschlossen zu sehen, frei von den begrenzenden Ansprüchen des sterblichen Gemüts? Wenn wir so gesinnt sind, „wie Jesus Christus auch war“ (Phil. 2:5), so verstehen wir, daß es keinen Widerstand gegen das Gute geben kann.
Das rechte Anzeigen des Vortrages bietet nicht nur gewissen Ausschüssen und Einzelwesen in der Kirche, sondern allen Mitgliedern Gelegenheiten, die Wahrheiten der Christlichen Wissenschaft zu betätigen. Ja, die Art, in der die Mitglieder die Christliche Wissenschaft in ihrem täglichen Leben anwenden, ist das wirkungsvollste Anzeigen, das für irgendeine christlich-wissenschaftliche Unternehmung aufgenommen werden kann. Christus Jesus versichert uns: „An der Frucht erkennt man den Baum“ (Matth. 12:33). Die geistige Gesundheit und Zufriedenheit, die von den Kirchenmitgliedern zum Ausdruck gebracht werden, sind die natürlichen Früchte verstandener und demonstrierter Christlicher Wissenschaft. Solche Früchte verleihen den Plakaten der christlich-wissenschaftlichen Vorträge und anderen Vortragsanzeigen, die von unseren Freunden und Nachbarn gesehen und gelesen werden, neue Bedeutung.
Wir sollten uns davor hüten, uns von den Ansprüchen der Scheu und des Aufschubs davon abhalten zu lassen, die frohe Botschaft über das kommende Ereignis auszubreiten. Auch wird uns der Wunsch, gewisse Freunde und Nachbarn zu dem Vortrag einzuladen, die Zeit und die Art offenbaren, dies in anziehendster und wirkungsvollster Weise zu tun. Vor allem können wir dankbar sein, daß es uns vergönnt ist, die heilende Botschaft mit der wahrheitshungrigen Menschheit zu teilen. „Frei und reichlich habt ihr's empfangen, gebt es auch frei und reichlich weiter“ (Matth. 10:8, nach engl. Bibel). Wenn wir wahrhaft dankbar für Gottes Gaben sind, wird der Vortrag freimütig, dankbar, verständnisvoll und freudig aufgenommen werden. Der weise Landwirt vernachlässigt seine Felder nicht, nachdem die Saat gesät worden ist. Er weiß, daß sie der angemessenen, sorgfältigen Pflege bedürfen, wenn die Ernte den Wünschen und Hoffnungen entsprechen soll. Dasselbe ist der Fall in bezug auf die Samen der Wahrheit, die bei einem christlich-wissenschaftlichen Vortrag so sorgfältig gesät worden sind. Doch wie können sie gehegt und gepflegt werden? Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß Gott und das Gute, das er verleiht, untrennbar sind. So können wir verstehen, daß der gute Same, den wir gesät haben, nicht der göttlichen Wärme und Fürsorge, des Lichtes und des Schutzes beraubt werden kann. Die sogenannten weltlichen Wünsche und Ablenkungen können nicht in Gottes vollkommene Schöpfung eindringen. Sie haben keine Macht, das Keimen, Wachsen und Früchtetragen der göttlichen Saat im menschlichen Bewußtsein aufzuhalten oder zu stören.
Wie der Apostel Paulus uns sagt (1. Kor. 3:8, 9): „Der aber pflanzt und der da begießt, ist einer wie der andere. Ein jeglicher aber wird seinen Lohn empfangen nach seiner Arbeit. Denn wir sind Gottes Mitarbeiter.“ Ein christlich-wissenschaftlicher Vortrag, der in der rechten Weise gehalten wird, kann nicht umhin, ebensowohl den Vortragenden, der ihn gibt, zu segnen, wie den Zuhörer, der die Botschaft empfängt.
