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Die göttliche Energie des Geistes

Aus der August 1957-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wie mühelos ist der Flug eines Vogels. Wir sehen, wie er sich zum Himmel emporschwingt und mit regelmäßigem Flügelschlag höher und höher steigt. Dann verlieren wir ihn aus den Augen, weil er über den Wolken dahin schwebt, froh und frei. Die Natur ist ein Beispiel grenzenloser Energie. Sie deutet auf die Wunder des geistigen Universums hin, in dem Gott, das Leben, die Quelle aller Tätigkeit ist, und der Mensch die unendliche Kraft des Geistes widerspiegelt.

Christus Jesus, der Wegweiser, verstand, daß Gott und Sein Universum völlig geistig und gut sind. Er bewies, daß das Böse unwirklich ist. Er machte die göttliche Kraft des Geistes in der Überwindung aller materiellen Bedingungen nutzbar, indem er die Kranken heilte und die Toten auferweckte. Er sagte (Joh. 10:11): „Ich bin gekommen, daß sie das Leben und volle Genüge haben sollen.“

Die Christliche Wissenschaft erleuchtet die Heilige Schrift. Sie macht die Lehren Jesu praktisch anwendbar. Sie offenbart Gott als Leben, stets gegenwärtig und ewig. Und sie beweist, daß der Mensch, die Idee Gottes, der völlige und vollständige Ausdruck jenes Lebens ist.

Das göttliche Leben ist immerdar tätig, es drückt sich beständig durch den Menschen und das Universum aus. Gott, das Leben, verleiht unendliche Energie; sein Antrieb ist spontan. Wenn der Christus, die Wahrheit, im menschlichen Denken aufdämmert, entfaltet er das Leben, das Gott ist, indem er Gottes Gesetz der harmonischen und mühelosen Tätigkeit zur Wirkung bringt.

Mary Baker Eddy schreibt in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 249): „Laßt uns die göttliche Energie des Geistes empfinden, die uns in die Neuheit des Lebens bringt, und die nicht anerkennt, daß eine sterbliche oder materielle Kraft fähig ist zu zerstören.“ Wie tröstend ist es doch für uns zu wissen, daß es uns hier und jetzt möglich ist, Lebens-erneuerung zu finden. In dem Maße, wie wir uns von dem materiellen Daseinsbegriff abwenden und das Leben, das geistig ist, anerkennen, werden wir allmählich unsere Tage mit freudiger, rechter Tätigkeit erfüllt finden und Freiheit und Herrschaft über die uns entgegentretenden Probleme zum Ausdruck bringen.

Wenn wir Lebenserneuerung ersehnen, so müssen wir schnell zwischen dem von Gott stammenden Antrieb und der falschen Energie des menschlichen Willens zu unterscheiden lernen. Der menschliche Wille erscheint uns in vielen Verkleidungen, mitunter als selbstsüchtiger Ehrgeiz, unter dem Druck falscher Verantwortlichkeit. Er möchte uns zu unweisen Bemühungen drängen, wenn er uns verleitet, das Problem eines anderen für ihn auszuarbeiten. Es ist leicht, den menschlichen Willen zu entdecken. Er führt stets zurück zum Selbst. Man könnte seine falsche Energie mit dem irren Taumel der Motte vergleichen, die die Lampe umkreist und ihrer eigenen Selbstzerstörung zueilt.

Wenn wir von der Kraft des Lebens angetrieben werden, so ist das Denken selbstlos, und Gottes Zweck und Ziel wird erfüllt. Wir empfinden die erhaltende und stärkende Gegenwart der geistigen Kraft, die uns über den menschlichen Begriff von Mühsal erhebt und unseren Bemühungen Erfolg sichert. Wenn wir in all unseren Unternehmungen gehorsam auf Gottes Weisungen lauschen, können wir Seiner Führung sicher sein. Der Meister sagte (Joh. 5:19): „Der Sohn kann nichts von sich selber tun, sondern was er sieht den Vater tun.“

Die Welt glaubt, die Quelle aller Energie sei in der Materie zu finden. Uns wird gesagt, daß gewisse Nahrungsmittel die Energie erhöhen, daß das Übergewicht des Körpers jedoch die Energie schwächt. Das sterbliche Gemüt versucht uns, im Körper nach den Ursachen für Ermüdung und Hemmung zu suchen. Der wachsame Christliche Wissenschafter weiß, daß es niemals die Materie, sondern das Denken des Einzelnen ist, das der Änderung bedarf. Gedanken, die zum Selbst zurückführen, wie Neid, Furcht, Haß und Groll, führen zu Müdigkeit und schlechten körperlichen Zuständen. Selbstloses Denken öffnet der göttlichen Kraft des Geistes die Tore, die unser Leben umgestaltet. Durch Freude, Dankbarkeit, Liebe und Hingabe werden bessere Gesundheit und erneute Lebenskraft entfaltet.

Vielleicht haben wir der Suggestion geglaubt, daß wir nicht so widerstandsfähig sind wie andere, daß wir leicht ermüden oder daß das Alter unsere Lebenskraft vermindern kann. Wir sollten uns von diesen falschen Bildern abwenden und die wahren Tatsachen über uns selbst als Kinder Gottes anerkennen.

Das göttliche Leben ist der stets gegenwärtige Born allen Seins. Es versorgt den Menschen mit der unendlichen Energie des Geistes. Diese Energie ist rein geistig, ewig, unwandelbar und beständig tätig. Weder Zeit noch Erblichkeit kann den Zufluß der göttlichen Kraft unterbrechen, die den Menschen ewiglich erhält. Die Bibel sagt uns (Jes. 40:31): „Die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft, daß sie auffahren mit Flügeln wie Adler, daß sie laufen und nicht matt werden, daß sie wandeln und nicht müde werden.“ Diese biblische Verheißung erfüllt sich in unserer Erfahrung, wenn wir lernen, auf den Herrn zu harren und Seinem Vorsatz zu vertrauen und zu gehorchen.

In diesem sogenannten Atomzeitalter müssen wir beständig den Anspruch zurückweisen, daß die Materie Energie verkörpert. In zunehmendem Maße überwinden wir als Christliche Wissenschafter falsche Annahmen und beweisen, daß unser geistiges Verständnis der Wahrheit uns Herrschaft über den Irrtum gibt. Sicherheit finden wir nur in unserem eigenen Bewußtsein. Hier zerstören wir die falsche Annahme, daß Energie von der Materie abhängig ist, indem wir inbrünstig danach streben, mehr von der göttlichen Energie des Geistes zu erlangen.

Laßt uns jeden Tag damit beginnen, unser Denken mit Wahrheit und Liebe zu füllen. Wir können uns dem unendlichen Leben zuwenden und unsere von Gott verliehene Fähigkeit erkennen, spontanes Handeln und rechte Tätigkeit zum Ausdruck zu bringen. Gleichviel welche Aufgaben vor uns liegen, sei es im Sitzungssaal, im Schulzimmer, im Haushalt oder auf hoher See — es ist stets unser Denken, das unser Leben regiert. Wenn wir menschlichen Willen und Eigenliebe überwinden und geduldig auf Gottes Gebote lauschen, so fließt die göttliche Kraft des Geistes in unser Leben, und unsere Tage sind von rechten Ideen erfüllt. Erfolgreiche Unternehmungen werden durch Sanftmut, Geduld, Stärke, Freude und Zuversicht gewährleistet.

Wenn wir so gestärkt sind, werden wir nicht durch die Ansprüche von Sünde oder Krankheit beunruhigt, die in unserem Alltag aufzukommen suchen. Wir können den in unserer Mitte weilenden geistigen Energien vertrauen, uns aufwärts zu tragen. Wenn wir unseren Tag Gott weihen, gibt es kein Ringen mit dem Irrtum. Gehorsam bringt seinen Lohn. Wie der Vogel schwingen wir uns mühelos empor, steigen immer höher und frohlocken über unsere von Gott verliehene Herrschaft über das Böse.

In ihrer Botschaft an Die Mutterkirche für das Jahr 1902 sagt Mrs. Eddy (S. 8): „Die Kraft, die die Sünder erlöst und die Kranken heilt, ist göttlich: und die Liebe ist ihr Prinzip. Das wissenschaftliche Christentum arbeitet die Regel geistiger Liebe aus; es macht den Menschen tätig, es regt an zu beständiger Güte, denn das Ego oder Ich geht zum Vater, wodurch der Mensch gottähnlich ist.“

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