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[Urtext in deutscher Sprache]

Ich möchte gern von zwei Erfahrungen erzählen,...

Aus der August 1957-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ich möchte gern von zwei Erfahrungen erzählen, die mir besonders viel bedeuten, weil sie mir eine stete Quelle der Inspiration und Ermutigung sind. Die erste Erfahrung machte ich, als ich in der Christlichen Wissenschaft noch ganz jung war.

An einem Wintertag hatte ich viel Wäsche auf die Leine gehängt, die am Abend noch vollständig naß war; so beschloß ich, sie auch über Nacht draußen zu lassen. Am nächsten Morgen fehlten fünf Wäschestücke. Es handelte sich um sehr schöne, handbestickte Wäsche, von der je ein Stück aus einer Garnitur entwendet worden war. Empörung flammte in mir auf. Auch nicht einen beruhigenden, versöhnenden Gedanken konnte ich fassen. Alles, was ich bisher in der Christlichen Wissenschaft gelernt hatte, war wie ausgelöscht aus meinem Bewußtsein. Es war an einem Mittwoch, und ich ging am Abend in die Zeugnisversammlung. Doch mein falsches Denken hielt mich so gefangen, daß ich kaum etwas hörte von dem, was gelesen wurde.

Da plötzlich trafen mich wie Posaunentöne die folgenden Worte, die vom Pult verlesen wurden (Gal. 6:1): „Liebe Brüder, so ein Mensch etwa von einem Fehler übereilt würde, so helfet ihm wieder zurecht mit sanftmütigem Geist ihr, die ihr geistlich seid; und siehe auf dich selbst, daß du nicht auch versucht werdest.“ Ich wußte, daß die Worte eine ernste Mahnung an meine Pflicht als Anhänger der Wahrheit waren. Wie geschlagen ging ich nach Hause und nahm mir vor, die Angelegenheit im Lichte der Christlichen Wissenschaft und mit aller Gründlichkeit auszuarbeiten. Es war ein harter Kampf mit dem Widersacher, und es schien mir, als ob ich jedem Tag wieder von neuem anfangen müßte. Aber ich hielt durch und ließ nicht nach, bis ich den, der mir mein Eigentum genommen hatte, so sehen konnte, wie Jakob seinen Bruder Esau sah: „Als sähe ich Gottes Angesicht“ (1. Mose 33:10).

Endlich, zwei Wochen nachdem ich den Verlust erlitten hatte, kam ein wunderbarer Friede über mich. Als ich an diesem Morgen die Fensterläden aufstieß, sah ich ein weißes Bündel auf dem Wäscheplatz liegen. Ich ging hinaus, um nachzusehen, ob jemand etwas vergessen hätte, und fand meine fünf vermißten Wäschestücke, unbeschädigt und sauber. Später erfuhr ich, daß seit zwei Jahren in dieser Gegend häufig Wäsche gestohlen worden war, doch von dieser Erfahrung an hörte man nichts mehr von solchen Verlusten.

Ein ander Mal erwachte ich nachts mit dem Gefühl einer nahenden Gefahr. Ich sagte mir leise alle Stellen her, die ich aus der Bibel und „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ von Mary Baker Eddy auswendig gelernt hatte, und versuchte, mir die darin enthaltene Wahrheit zu vergegenwärtigen. Es dauerte gewiß eine halbe Stunde, bis jedes Furchtgefühl in mir zerstört war. Ich war gerade wieder im Einschlafen, als mein Mann und ich durch laute Schreie von draußen aufgeschreckt wurden. Unsere Schlafzimmer befinden sich im Zweiten Stock, und als mein Mann sich über das Balkongeländer beugte, sah er unseren siebenjährigen Jungen laut weinend um die Hausecke laufen. Das Kind war aus dem Fenster gefallen und zwar auf die Füße, auf einer kleinen freien Stelle, umgeben von Gartengeräten und Bruchsteinen, die für eine Mauer bestimmt waren. Mein Mann trug den Jungen hinauf und legte ihn aufs Bett. Noch eine Zeitlang weinte er leise, denn seine Füße schmerzten ihn, und dann schlief er ein.

Am nächsten Tag sagte das Kind zu seinem Vater: „Gestern Nacht träumte ich, ich sei von etwas ganz Hohem hinunter gesprungen und jetzt tun mir die Füße weh — von einem bloßen Traum!“ Während mehrerer Tage arbeitete und betete ich, um den Zustand seiner Füße zu bessern, doch scheinbar ohne Erfolg; das Kind klagte weiter und ging nur auf den Fußspitzen. Am vierten Tage nach seinem Fall, erzählte ich einem Mitglied meiner Kirche von dieser Begebenheit. Dies Mitglied fragte mich: „Haben Sie daran gedacht, in Ihrem eigenen Bewußtsein das sogenannte materielle Gesetz der Schwerkraft oder der Anziehungskraft der Erde umzukehren? Schlagen Sie nach, was Mrs. Eddy in ihren Werken darüber schreibt.“

Mit Hilfe der Konkordanzen fand ich die folgende Stelle in „Wissenschaft und Gesundheit“ auf Seite 124: „Adhäsion, Kohäsion und Anziehungskraft sind Eigenschaften des Gemüts.“ Und auf Seite 585 die Definition von „Erde“: „Eine Kugel; eine Verbildlichung der Ewigkeit und Unsterblichkeit, die zugleich ohne Anfang oder Ende sind. Für den materiellen Sinn ist die Erde Materie; für den geistigen Sinn ist sie eine zusammengesetzte Idee.“ Auf Seite 591 fand ich die Definition von „Mensch“: „Die zusammengesetzte Idee des unendlichen Geistes; das geistige Bild und Gleichnis Gottes; die volle Darstellung des Gemüts.“

Je mehr ich mich in diese Stellen vertiefte, umso klarer wurde mir, daß es in der harmonischen Tätigkeit der göttlichen Ideen keine Zusammenstöße, keine Kollisionen geben kann. Die Nichtsheit eines materiellen Gesetzes im Gegensatz zu einer geistigen Wahrheit war in meinem Bewußtsein so klar, daß die Heilung augenblicklich erfolgte. Von diesem Augenblick an hörte jede Klage des Jungen auf und er lief und sprang auf seinen Füßen herum wie zuvor.

Meine Dankbarkeit für die Christliche Wissenschaft ist viel größer als ich in Worten ausdrücken kann. Ganz besonders dankbar bin ich für Klassenunterricht und für meine Mitgliedschaft in Der Mutterkirche und einer Zweigkirche, wodurch mir das Vorrecht zuteil wird, an der Kirchenarbeit aktiv teilzunehmen. Aufrichtig dankbar bin ich Mrs. Eddy, unserer geliebten Führerin, die durch ihre Treue gegen Gott befähigt wurde, der Menschheit die Offenbarung der Wahrheit, die endgültige Erlösung, zu bringen.—

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