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Der Beweggrund ist wichtig

Aus der November 1960-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Probleme sind nicht immer das, was sie zu sein scheinen. Wenn man sie vom rechten Standpunkt aus betrachtet, können sie sich uns als Gelegenheiten erweisen, im geistigen Verständnis zu wachsen, bis wir den Punkt erreichen, wo wir die dem Menschen von Gott verliehene Herrschaft erkennen und ausüben.

Verfahren und Gebräuche, die auf Bedingungen ausgerichtet sind, die früher einmal richtig waren, laufen Gefahr, schnell aus der Mode zu kommen. Im allgemeinen Lauf der Dinge treten oft Veränderungen ein, die sich negativ auf Menschen auswirken, die völlig schuldlos daran sind. Wenn ein Christlicher Wissenschafter sich solchen Veränderungen gegenübergestellt sieht, bemüht er sich, der Situation mit rechten Motiven entgegenzutreten und daher mit Zuversicht. Er weiß, daß in dem Maße, wie das göttliche Gesetz erfüllt wird, eine der zwei folgenden Möglichkeiten eintreten muß: Entweder wird die Situation in zufriedenstellender Weise berichtigt, oder aber er wird in natürlicher Weise herausgehoben werden.

Ein Mann, der Abteilungsleiter in einem großen Geschäftshause war, hatte eine solche Erfahrung. Die Geschäftsleitung hatte beschlossen, einen neuen Mann von außerhalb zu engagieren in dem Bemühen, einer schwierigen Situation Herr zu werden. Der Abteilungsleiter, der schon viele Jahre lang mit der Firma zusammengearbeitet hatte, hatte die Wahl, sich auf die neu getroffene Regelung einzustellen und sich mit einer untergeordneten Stellung zu begnügen, oder sich pensionieren zu lassen und sich mit einem Einkommen zufriedenzugeben, das wesentlich geringer sein würde als das, was er zu einem späteren Zeitpunkt erhalten hätte.

Es war wirklich eine schwierige Situation! Er hatte, zusammen mit seiner Frau, die Gottesdienste der Christlichen Wissenschaft besucht und hatte sich ein wenig für das Studium der wöchentlichen Lektionspredigten im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft interessiert. Nun war er bereit, die Christliche Wissenschaft einer Probe zu unterziehen, da ihm anscheinend keine andere Wahl blieb.

In ihrem Buch „Wissenschaft und Gesundheit“ schreibt Mrs. Eddy (S. 448): „Wenn der Schüler strenge an den Lehren der Christlichen Wissenschaft festhält und nicht wagt, ihre Regeln zu verletzen, kann es ihm an Erfolg im Heilen nicht fehlen. Rechttun ist Christliche Wissenschaft, und nichts Geringeres als Rechttun hat Anspruch auf diesen Namen. Recht reden und unrecht leben ist törichter Betrug, der einem selbst am meisten schadet.“

Der Mann hatte in seiner Geschäftstätigkeit bereits bewiesen, wie wertvoll es ist, wenn man sich bei seiner Arbeit an festgelegte Regeln hält. Nun entschloß er sich, das Problem gemäß den Regeln der Christlichen Wissenschaft auszuarbeiten.

Als erstes wollte er sich nicht von einem Gefühl der Ungerechtigkeit überwältigen lassen. Auch wollte er sich seine Handlungen nicht von einem Gefühl verletzten Stolzes diktieren lassen. Worauf er zu achten hatte waren seine Motive und seine Einstellung zu der gegebenen Lage. Er wollte sich auf Gott, das göttliche Prinzip, und nicht nur auf rein menschliche Überlegungen verlassen, um richtig geführt zu werden. Sein Beweggrund war, die Gegenwart und Regierung Gottes zu beweisen. Seine Haltung war liebevoll, nicht rebellisch.

Er verlor die vielen fruchtbaren Jahre, deren er sich bei seiner Tätigkeit für diese Firma erfreut hatte, nicht aus den Augen. Jeden Morgen bereitete er sich mental und geistig vor, indem er sich vergegenwärtigte, daß ja in Wirklichkeit das eine unendliche göttliche Gemüt das Gemüt eines jeden Mitarbeiters war, mit dem er zu tun haben würde. Dieses Gemüt war unparteiisch und entfaltete jedem einzelnen die Ideen, deren er bedurfte, um das Rechte zu tun und alles zu unterlassen, was falsch war.

Er erkannte, daß er nun Gelegenheit hatte, wie der Apostel Paulus den Korinthern riet, „im Glauben und nicht im Schauen“ zu wandeln (siehe 2. Kor. 5:7), in dem Glauben, der ihm die Gewißheit gab, daß ihm, wenn er „strenge an den Lehren der Christlichen Wissenschaft“ festhalten und es nicht wagen würde, „ihre Regeln zu verletzen“, der Erfolg nicht versagt bleiben könnte, da er ja auf diese Weise imstande war, seiner Abteilung das Beste zu geben, dessen er fähig war, und daß er sich bei der Lösung aller Probleme, die ihm gestellt werden mochten, geistig höher erheben würde.

Während eines äußerst schwierigen Jahres konnte er die Wahrheit der folgenden Erklärung in „Wissenschaft und Gesundheit“ beweisen, wo Mrs. Eddy schreibt (S. 454): „Rechte Motive geben dem Gedanken Schwingen und der Rede und Handlung Stärke und Freiheit.“ Das Ergebnis war, daß die Geschäftsleitung erkannte, daß die von ihr getroffenen Maßnahmen die Situation nicht berichtigt noch das vorliegende Problem gelöst hatten. Er wurde gebeten, die Leitung der Abteilung wieder zu übernehmen. So erlangte er seine frühere Stellung wieder, und der Wert seiner Mitarbeit innerhalb der Firma wurde mehr denn je gewürdigt.

Christi Jesu Einstellung zu menschlichen Problemen war ausnahmslos dadurch gekennzeichnet, daß er dem Beweggrund für eine Handlung große Bedeutung beimaß. Als ihm die Frage vorgelegt wurde, wie ein Erbe aufgeteilt werden sollte, erkannte er sofort, daß das der Frage zugrunde liegende Motiv Habsucht mit einschloß. Daher erwiderte er (Luk. 12:14): „Mensch, wer hat mich zum Richter oder Erbschichter über euch gesetzt?“

Und diese Tatsache, daß es auf den Beweggrund ankommt, zeigte sich in hohem Maße in dem Leben Mrs. Eddys, die die Christliche Wissenschaft entdeckte und begründete. So fügte sie im Handbuch Der Mutterkirche eine Satzung unter dem Titel ein: „Eine Richtschnur für Beweggründe und Handlungen“ (Art. VIII, Abschn. 1), die folgendermaßen lautet: „Weder Feindseligkeit noch rein persönliche Zuneigung sollte der Antrieb zu den Beweggründen oder Handlungen der Mitglieder Der Mutterkirche sein. In der Wissenschaft regiert allein die göttliche Liebe den Menschen. Ein Christlicher Wissenschafter spiegelt die holde Anmut der Liebe wider in der Zurechtweisung der Sünde, in wahrer Brüderlichkeit, Barmherzigkeit und Versöhnlichkeit. Die Mitglieder dieser Kirche sollen täglich wachen und beten, um von allem Übel erlöst zu werden, vom irrigen Prophezeien, Richten, Verurteilen, Ratgeben, Beeinflussen oder Beeinflußtwerden.“

Da das Gesetz Gottes, des göttlichen Gemüts, mit voller Autorität ausgestattet ist, kann jedes Problem gelöst werden, wenn man sich diesem Gesetz unterwirft. Das göttliche Gesetz ist niemals voreingenommen. Es ergreift niemals Partei. Es wirkt unpersönlich. Das bedeutet, daß es da, wo das göttliche Gesetz angerufen wird, keine Ungerechtigkeit geben kann. Wahres Gesetz gibt niemals dem einen etwas, das einem anderen zukommt. Es erhält jeden einzelnen in seiner rechten Beziehung zu dem göttlichen Prinzip, das Gott ist. Für den menschlichen Sinn stößt es, falls notwendig, falsche Vorstellungen um und weist zurecht, mit äußerster Gerechtigkeit. Niemand kann sich dem Gesetz Gottes unterordnen, ohne erleuchtet und gestärkt zu werden. Das ist die Lehre der Christlichen Wissenschaft. Sie besteht darauf, daß wir das Rechte tun und nicht nur davon reden.

Der Mensch, „der Lust hat zum Gesetz des Herrn“, wurde vom Psalmisten in den folgenden Worten gepriesen (Ps. 1:3): „Der ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht; und was er macht, das gerät wohl.“

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