Es ist wirklich ein Vorrecht, ein Kind mit den großen Gestalten der Bibel bekannt zu machen, durch deren Beispiele viele Menschen im Laufe der Jahrhunderte inspiriert wurden. Kinder sind heutzutage verschiedenartigen Einflüssen des sterblichen Denkens ausgesetzt, und sie müssen lernen, schnell zwischen Recht und Unrecht zu unterscheiden, und fähig sein, mutig für das einzustehen, was sie als recht erkannt haben. Zu diesem Zweck sind die Beispiele von moralischer und geistiger Stärke, die uns durch die Heilige Schrift überliefert worden sind, unentbehrlich.
„Moralischer Mut ist, der Löwe, der da ist vom Geschlecht Juda', der König im mentalen Reich“, schreibt Mrs. Eddy in „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 514). Und sie sagt weiter: „Frei und furchtlos durchstreift er den Wald, ungestört liegt er im freien Felde oder ruht ,auf einer grünen Aue' und am, frischen Wasser‘.“ Inmitten von Kritik, Zweifel und Widerstand einen gerechten Standpunkt zu vertreten und sich nicht von ihm abbringen zu lassen, erfordert die Freiheit des Denkens und Handelns, die nur moralischer Mut uns verleihen kann. Als Moses, ein außergewöhnliches Vorbild moralischen Mutes, die Israeliten aus der ägyptischen Knechtschaft herausführte, stand er manchmal fast allein da in seiner Treue gegen Gott. Doch er demonstrierte ein solches Maß an moralischer und geistiger Freiheit, daß, als das große Werk vollbracht war, seine physische und mentale Kraft sich als ungeschwächt erwies, obgleich er das Alter von 120 Jahren erreicht hatte.
Ein anderes leuchtendes Vorbild moralischen Mutes, das bei Jungen und Mädchen großen Anklang findet, ist das des Königs Hiskia, der, gemäß des Berichts im 18. Kapitel des zweiten Buchs der Könige, seine Herrschaft im Alter von 25 Jahren begann, indem er die öffentliche Ausübung des Götzendienstes abschaffte, den „Höhendienst“ beseitigte und die Säulen der Götzenanbeter zerbrach. Im 29. Kapitel des zweiten Buchs der Chronik wird erzählt, wie er den Tempel reinigte und wiederherstellte und den Gottesdienst im Tempel wiedereinführte. Weiterhin bewies er den Mut seiner Überzeugung, als er in ganz Israel und Juda einen Aufruf an das Volk ergehen ließ, zum Tempel zu kommen und das Passah zu halten, einen Brauch, der schon seit langem nicht mehr aufrechterhalten worden war. Die Boten „gingen von einer Stadt zur andern“, aber die Gegner „verlachten sie und spotteten ihrer“ (2. Chron. 30:10). Viele jedoch folgten dem Ruf, und das Passah wurde mit Beten und Lobpreisen und Danksagen gehalten.
Und so kam es, daß König Hiskia während seiner Regierungszeit, ob er nun von vielen oder wenigen unterstützt wurde, dank seiner mutigen Treue gegen das göttliche Prinzip, bei den meisten seiner Unternehmungen erfolgreich war. Zur Zeit der assyrischen Belagerung wandte er sich um geistige Führung an den Propheten Jesaja, und die Israeliten bezwangen das bisher unbesiegbare Heer des Sanherib, ohne auch nur von einem Schwert Gebrauch zu machen. Von diesem Sieg schreibt Lord Byron:
„Und die Macht der Heiden, vom Schwert unbesiegt,
Schmolz dahin wie der Schnee, im Glanze des Herrn !“
Im 18. Kapitel des zweiten Buchs der Könige lesen wir über König Hiskia: „Er vertraute dem Herrn, dem Gott Israels, daß nach ihm seinesgleichen nicht war unter allen Königen Juda's noch vor ihm gewesen.“ Als dieser treue und fromme Herrscher, gleich anderen großen Männern und Frauen der Geschichte, für die Befreiung seines Volks vom Götzendienst arbeitete, strebte er nicht nach persönlicher Macht und Anerkennung, sondern war aus echter und unauslöschlicher Liebe zu Gott und den Menschen von einem großen Vorsatz beseelt.
Wenn der junge Christliche Wissenschafter von heute abseits von der großen Menge steht, weil er sich des Genusses von Tabak und Alkohol enthält, mag er wohl über den Bericht des Alten Testaments über Hiskias moralischen Mut und seine großen Leistungen nachdenken. Die jungen Menschen, die sich auf die Seite völliger Enthaltsamkeit in bezug auf den Genuß solcher Mittel stellen, leisten der Menschheit einen großen Dienst; denn diese schlechten Gewohnheiten sind ein Hindernis für die Vergeistigung des Denkens und vermindern des Menschen Macht, die Bande materieller Begrenzungen zu brechen.
Jeder Sonntagsschüler sollte sowohl mit dem Leben Christi Jesu wie auch dem Leben Mrs. Eddys bekannt sein, da die Liebe beider zu Gott und den Menschen die höchste Art moralischen Mutes erforderte, um ihre unvergleichlichen Errungenschaften für die Menschheit zu erbringen. In der Tat hilft uns ein besseres Verständnis von dem Leben unseres Meisters, das Leben Mrs. Eddys besser zu verstehen, deren geistige Auslegung der Lehren Jesu heutzutage eine völlige Umwälzung im menschlichen Denken hervorruft. Wir sollten die Kinder nie die Tatsache aus den Augen verlieren lassen, daß unsere Führerin, als sie im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft die Wahrheit darlegte, die dazu bestimmt ist, die Menschen von jeglicher Form des Irrtums zu befreien, dieses angesichts einer Welt von Unwissenheit und Opposition tun mußte und mutig darauf vertraute, daß Gott die Unvergänglichkeit Seines eigenen erlösenden Wortes beweisen würde.
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Wie ihr nun angenommen habt den Herrn Christus Jesus, so wandelt in ihm und seid gewurzelt und erbaut in ihm und fest im Glauben, wie ihr gelehrt seid, und seid in demselben reichlich dankbar. Sehet zu, daß euch niemand beraube durch die Philosophie und lose Verführung nach der Menschen Lehre und nach der Welt Satzungen, und nicht nach Christo. Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig, und ihr seid vollkommen in ihm, welcher ist das Haupt aller Fürstentümer und Obrigkeiten. — Kolosser 2:6–10.