Die Christliche Wissenschaft gilt in diesem Zeitalter als Gottes Gesetz der Güte, Vollkommenheit und Harmonie. Sie bildet die vollständige Antwort auf alles, was gesetzlos, was Gott, dem Guten, entgegengesetzt ist.
Die Christliche Wissenschaft ist das Gesetz der Gesundheit, das Krankheit heilt; das Gesetz der Liebe, das Furcht und Haß austreibt; das Gesetz der Weisheit, das der Verwirrung entgegenwirkt und das Gesetz der Harmonie, das Sünde und Mißklang umstößt. Die Christliche Wissenschaft entfaltet durch eine praktische Beweisführung die ursprüngliche Erklärung der Schöpfung, die besagt (1. Mose 1:31): „Gott sah an alles, was er gemacht hatte; und siehe da, es war sehr gut.“
Jeder ernste Anhänger dieser Wissenschaft gehorcht den geistigen Geboten Gottes, des Guten, und weist die Gottlosigkeit zurück. Er unterstützt die christlich-wissenschaftliche Aufgabe, jede illusorische Annahme auszurotten, die sich vergeblich im Gegensatz zu dem bekundet, was Gott geschaffen hat. Jedes Mal, wenn wir die Bibellektion studieren, die im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft angegeben ist, zeugen wir für die Gerechtigkeit und greifen die Unordnung und Tyrannei des Bösen an. Jedes Mal, wenn wir wirklich beten oder bereitwillig einen Gottesdienst in einer christlich-wissenschaftlichen Kirche besuchen und ihn unterstützen, rechnen wir uns zu denen, die in unserem Gemeinwesen für das Gesetz des Guten einstehen und der Disharmonie, der Sünde, der Krankheit und dem Tod, ja allem widerstehen, was dem göttlichen Schöpfungsplan entgegengesetzt ist.
Wenn die Mitglieder der christlich-wissenschaftlichen Zweigkirchen und Vereinigungen sich versammeln, um die geschäftlichen Angelegenheiten der Kirche zu besprechen, nehmen sie einen festen Standpunkt ein für Gesetz und Ordnung und gegen allen Irrtum. Bei solchen Gelegenheiten ist es hilfreich für sie, innezuhalten und das segensreiche Vorhaben der Wissenschaft in der heutigen Welt zu betrachten; denn in dem Maße, wie ihr Vorhaben erkannt und wirksam anerkannt wird, werden die Mitglieder durch ihre Entscheidungen jenes Vorhaben fördern.
Die rechtschaffene Tätigkeit seitens einer Zweigkirche und die geistigen Gedanken, die von ihren Mitgliedern bekundet oder in ernstem Gebet überdacht werden, wirken, um Gottes Gesetz zu fördern, und dienen gleichzeitig als ein Verweis gegen jeden gesetzlosen Irrtum, der in ihr Leben oder in das Leben anderer Mitglieder ihres Gemeinwesens eingedrungen sein mag. In ihrer Botschaft an Die Mutterkirche von 1900 erklärt Mary Baker Eddy (S. 11): „In der Offenbarung bezieht sich Johannes auf das, ‚was der Geist den Gemeinden sagt‘. Seine Allegorien üben die höchste Kritik an aller menschlichen Tätigkeit, an allen menschlichen Kennzeichen und Systemen. Seine symbolhafte Ethik weist mutig die Gesetzlosigkeit zurück.“
Disharmonien jeder Art sind gesetzlos und daher machtlos. Diese Tatsache kann von den Anhängern der Christlichen Wissenschaft demonstriert werden, und sie wird von ihnen demonstriert, wo sie auch sein mögen. Disharmonie wird ausgetrieben, wenn Gottes Regel der ewigen und allumfassenden Harmonie im Bewußtsein aufgerichtet wird.
Einmütigkeit bei Beratungen in der Kirche sollte normal sein. Harmonie sollte jedoch nicht bedeuten, daß ernste und notwendige Diskussionen über Entscheidungen, die zu den Kirchenangelegenheiten gehören, vermieden werden. Eine Entscheidung, die auf Grund ungenügender Diskussion getroffen wird oder sich auf persönliche Beeinflussung gründet, und die eine anwendbare Richtschnur, Regel oder Satzung verletzt, ist kein Anzeichen für das Gesetz Gottes, des Guten, und fördert es nicht. Falsche Entscheidungen können kaum getroffen werden, wenn sich die Mitglieder für die Versammlung andachtsvoll vorbereitet und die strittigen Fragen, die behandelt werden sollen, ernst, offen und liebevoll diskutiert haben.
„Das Gemüt, das durchdrungen ist von dieser Wissenschaft des Heilens“, sagt Mrs. Eddy in dem Artikel „Heilen durch Wahrheit“ in ihrem Werk „Vermischte Schriften“ (S. 260), „ist sich selbst ein Gesetz; es bedarf weder einer Genehmigung, noch eines Verbots. Das gesetzlose Gemüt aber, das durch verschwiegene Motive und geheime mentale Verfahrensweisen die Menschheit schädigen möchte, ist die letzte unsichtbare Form des Bösen.“
Wer es Gott, dem göttlichen Gemüt, überläßt, seine Gedanken zu behüten und seine Schritte zu leiten, wird nicht in die Machenschaften des gesetzlosen Gemüts verwickelt werden. Jeder seiner Gedanken und jede seiner Taten wird Christlichkeit beweisen und wird die Menschheit daher segnen, nicht verletzen. Disharmonie im Geschäft, in verwandtschaftlichen Beziehungen, in politischen, sozialen, bürgerlichen und religiösen Angelegenheiten wird in dem Maße überwunden, wie das Gesetz der Harmonie, das in unseren Kirchen gepredigt wird, verstanden und angewendet wird.
Eifersucht, Haß, Gleichgültigkeit, Kritik, Sünde, Krankheit und Tod sind gesetzlose Annahmen des sterblichen Gemüts, die der Christus, die Wahrheit, der von Jesus verheißene Tröster, zerstört. Der Irrtum besitzt keine Grundlage, keine Macht und keine Existenz in Gottes vollkommener Schöpfung. Das Böse beherrscht die menschliche Erfahrung nur so lange, wie das, was gesetzlos, was ohne feste Grundlage ist, in unserem Leben fälschlicherweise als wirklich angenommen wird.
Die Macht Gottes, des Lebens, der Wahrheit und der Liebe, wirkt im menschlichen Bewußtsein, um jede falsche Annahme zu berichtigen oder auszulöschen. Falsche Annahmen können ihrer Aufdeckung, Berichtigung oder Zerstörung nicht entgehen, wenn das Gesetz Gottes richtig auf sie angewandt wird. Da Gott alles Gute ist, schließt Er nichts Böses in sich. Daraus folgt, daß der wirkliche Mensch, der vollkommene Ausdruck Gottes, nur das Gute, nur Harmonie widerspiegelt. Wenn die geistige Harmonie frei im Denken wirksam werden kann, ist sie eine Kraft, die alle Irrtümer überwindet, welche die Menschen gedankenlos oder fälschlicherweise als Teil ihres Seins angenommen haben. Da der Irrtum weder Substanz noch eine ihm innewohnende Autorität besitzt, und daher vor dem Angesicht Gottes, des Guten, nicht bestehen kann, fällt er vor der Macht des Christus, der Wahrheit, wenn sie der Christlichen Wissenschaft gemäß angewandt wird.
Wer den Landesgesetzen gehorcht, braucht sich nicht zu beunruhigen oder sich vor Strafe zu fürchten. Paulus erklärte, „daß dem Gerechten kein Gesetz gegeben ist, sondern den Ungerechten und Ungehorsamen, den Gottlosen und Sündern“ (1. Tim. 1:9). Bereitwilliger Gehorsam gegen Gottes Gesetz kann nur Einklang in der Kirche und in persönlichen Angelegenheiten hervorbringen.
Eine Mitgliederversammlung einer Zweigkirche mag wohl dazu beitragen, unliebsame oder eigenwillige Charakterzüge an die Oberfläche zu bringen, damit sie ausgemerzt werden können, Eigenschaften, die, obgleich sie dem einzelnen Mitglied unbekannt waren, tief im Bewußtsein geruht haben. Die mentale Reinigung, die stattfindet, wird das Mitglied segnen, nicht unglücklich machen. Das, was aus der Demonstration von dem Gesetz Gottes, des Guten, hervorgeht, wird immer ein Segen für den Menschen sein.
Die Christliche Wissenschaft ist die praktische Antwort auf alle Gesetzlosigkeit. Sie ist das Gesetz der Ausmerzung alles dessen, was dem Christus, der Wahrheit, entgegengesetzt ist. Diese wohltuende Wissenschaft erhebt und segnet die Kirche und das Gemeinwesen in dem Maße, wie sich die Mitglieder aufrichtig und selbstlos der Förderung und Ausbreitung unserer Bewegung widmen, und zwar in der Weise, wie unsere geliebte Führerin es im Handbuch Der Mutterkirche vorgesehen hat.
