Es ist ein besonderer Vorzug, von Kindheit an in der Christlichen Wissenschaft erzogen worden zu sein. Meine Eltern waren bereits bei meiner Geburt Anhänger der Christlichen Wissenschaft, und dies hat besonders segensreiche Wirkungen auf mein Leben gehabt.
Wie oft habe ich mich von einem Schutzwall der Liebe umgeben gefühlt, wenn Gefahr irgendwelcher Art drohte! Manchmal merkte ich sogar die Gefahr erst später, als sie schon vorbei war. Wie oft bin ich göttlich geführt worden! Fast immer hatte ich Frieden mit meinen Mitmenschen und im allgemeinen auch gute Gesundheit. Meine Kindheit verlief besonders hell und ungetrübt. Ich habe nie lieblose — nicht einmal unfreundliche oder üble — Erfahrungen gehabt.
So habe ich mich lange Zeit gefragt, ob ich ein Zeugnis abgeben könnte, und was ich wohl darin zu berichten hätte, da die Christliche Wissenschaft in meinem Leben hauptsächlich vorbeugend, dagegen weniger berichtigend gewirkt hatte. Dennoch habe ich einige Einzelheiten anzuführen, die überzeugend sind. Dazu gehört vor allem, daß mir — soweit ich mich erinnere — bisher noch nie jemand etwas Böses zugefügt hat. Nur in ganz seltenen Fällen wurde es versucht, gelang dann aber nicht, schlug mir vielmehr zum Guten aus.
Als ich während des Zweiten Weltkrieges Rekrut war, wurde ich von Vorgesetzten und Kameraden ausnahmslos sehr freundlich behandelt. Dabei stand ich etwa im doppelten Alter gewöhnlicher Rekruten, und es war manches nicht ganz leicht. Alles Böse — das doch in Wahrheit unwirklich ist — trat nicht an mich heran und kam kaum zu meiner Kenntnis. Im Einsatz machte ich die Erfahrung, daß ich die Gefahr geradezu abstieß, so daß ich nicht einmal in die Versuchung kam, Furcht zu bekommen.
Es sei noch erwähnt, daß ich in meinem Leben sechs schwere Examen gemacht und mit geistiger Hilfe alle bestanden habe. Ich habe nie unter fühlbarem Geldmangel gelitten, obwohl ich bei Rückkehr aus der Gefangenschaft dem äußeren Anschein nach vor einem Nichts stand. Ich habe auch nie das Gefühl gehabt, der Erholung zu bedürfen. Ich nutze gern meinen Urlaub aus, aber nicht mit dem Gefühl der Erholungsbedürftigkeit, sondern aus Freude am Reisen, an schönen Landschaften und Städten.
Eine Zeitlang litt ich unter verschiedenen Arten von Katarrh — Erkältungen, Neuralgien, Heuschnupfen — die im Laufe der Zeit immer neue Formen annahmen. Obwohl sich diese Zustände jahrzehntelang bei mir eingefressen hatten, sind sie jetzt mit Hilfe eines Ausübers überwunden worden. Sie haben aber auch eine gute Wirkung gehabt. Sie haben nämlich zur Aktivierung meiner Beziehung zur Christlichen Wissenschaft geführt und mich auf dem richtigen Wege weitergebracht.
Ich kann mir kaum noch ein Leben ohne die Christliche Wissenschaft vorstellen. Vor allem bin ich Mrs. Eddy dankbar, die uns diese Wissenschaft gegeben hat. Auch bin ich meinen Eltern dankbar — besonders meiner Mutter, die schon in meiner frühesten Kindheit die Heilkraft dieser Lehre an mir demonstrierte und mich dann geistig anleitete, in jeder Not auf Gott zu schauen. Ich gedenke dankbar des Ausübers, der mir in so verständnisvoller und liebender Weise geholfen hat. — Bonn, Deutschland.
