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Gerechtigkeit und Gesundheit

Aus der März 1960-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Für den menschlichen Sinn existiert die Gesundheit im sogenannten physischen Bereich und betrifft die Funktionen und die Bestandteile des physischen Körpers. Mit Ausnahme der Fälle, in denen Gefühlserregungen des menschlichen Gemüts in gewissem Maße mit in diese Vorstellung von Gesundheit hineingezogen worden sind, ist ein moralisches oder ethisches Element nicht in ihnen enthalten.

Andererseits existiert der menschliche Begriff von Gerechtigkeit auf der gedanklichen Ebene des Gesetzes und der Menschenrechte, die das Gesetz definiert. Diese Auffassung von Gerechtigkeit scheint jedoch keine Verbindung mit physischer Gesundheit zu haben. Erst als in der Christlichen Wissenschaft ihre geistige Bedeutung offenbart wurde, wurde die Verwandtschaft, die zwischen beiden Begriffen besteht, dem menschlichen Bewußtsein verständlich.

Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß es im geistigen Sinne dieser Ausdrücke gerecht ist, gesund zu sein, und ungerecht, es nicht zu sein, und sie stützt diese Behauptung mit unwiderleglichem Beweis.

Der Mensch ist der Ausdruck der Gesundheit und ist der Gerechtigkeit unterworfen, und Christus Jesus erhob die menschliche Vorstellung aller drei Begriffe — Mensch, Gesundheit, Gerechtigkeit — von einer materiellen auf eine ausschließlich geistige Grundlage. Die Christliche Wissenschaft, die von Mary Baker Eddy entdeckt und gegründet wurde, bietet der Welt des 20. Jahrhunderts die Lehren des Meisters dar und gibt der Menschheit eine Erklärung vom Menschen.

Was nun die allgemeine Annahme betrifft, daß der Mensch eine Zusammensetzung von Materie und Gemüt ist, zeigt die Christliche Wissenschaft, daß die Materie nicht Substanz, sondern tatsächlich eine Illusion der fünf körperlichen Sinne ist, nichts mehr als die verkörperte Form des falschen, sterblichen Glaubens an die physische Wirklichkeit. Daraus würde der Widersinn folgen, daß der Mensch — um geistig und materiell zu sein — teilweise wirklich und teilweise unwirklich sein müßte. Aber er ist völlig wirklich, das heißt vollkommen geistig. Er ist ein individuelles Bewußtsein mit einer bestimmt ausgeprägten Individualität, aber selbstverständlich ohne einen materiellen Körper; denn das Bewußtsein — wie alle geistigen Dinge — kann nicht in ein materielles Gefäß — physischer Körper genannt — eingeschlossen sein. Eine geistige Wesenheit kann nicht aus materiellen Kräften noch aus sich selbst geschaffen sein; sie kann nur die Wirkung oder das Erzeugnis eines geistigen Schöpfers sein und muß untrennbar von ihm sein. Dieser Schöpfer wird in der Christlichen Wissenschaft Gott, das unendliche göttliche Prinzip, genannt, die Quelle und der Erhalter alles dessen, was wirklich existiert.

Das individuelle Bewußtsein — oder der individuelle Mensch — drückt Leben aus; aber er ist nicht das Leben, denn das Leben ist Gott. Der Mensch drückt Intelligenz aus; aber er ist nicht die Intelligenz selbst, denn Intelligenz ist eine Eigenschaft des Lebens. „Leben ist Gemüt, der Schöpfer, der sich in Seinen Schöpfungen widerspiegelt“, schreibt Mrs. Eddy in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 331). Der Mensch ist der Ausfluß, das vollkommene geistige Gleichnis des all-harmonischen Lebens, und Gesundheit ist sein normaler, unveränderlicher Zustand.

Der Mensch versteht das Gesetz Gottes; aber er macht jenes Gesetz nicht, auch kann er es nicht aufheben. Er befolgt dieses Gesetz. Er lebt in Übereinstimmung mit ihm. In diesem Gesetz behauptet sich der Wille Gottes, daß Seine ursprüngliche Vollkommenheit und Ganzheit und Sein ursprüngliches harmonisches Wirken ununterbrochen durch Seine Schöpfung ausgedrückt werde.

Gottes Gesetz stellt die Norm der göttlichen Gerechtigkeit dadurch auf, daß es das unendliche Gute für jeden Teil Seiner Schöpfung unparteiisch vorsieht und das von Gott verliehene Recht des Menschen auf Gesundheit und Wohlbefinden erklärt. Die göttliche Gerechtigkeit sieht nichts weniger als vollkommene Gesundheit für den Menschen vor; darum ist es gerecht für den Menschen, gesund zu sein. Der Mensch ist gesund, weil das göttliche Gesetz, das sich selbst in Kraft setzt, alles erhält, was wirklich oder göttlich gerecht ist, und weil die Widerspiegelung der Wahrheit sich immer in Übereinstimmung mit der Wahrheit befindet.

Gottes Gerechtigkeit besteht in Seiner Reinheit und in der Erhaltung dieser Reinheit für alle. „Deine Augen sind rein, daß du Übles nicht sehen magst, und dem Jammer kannst du nicht zusehen“, erklärt der Prophet Habakuk (1:13). Diese Reinerhaltung ist das Wesen der geistigen Widerspiegelung. Sie ist das Werk der göttlichen Liebe, das in Wirklichkeit nicht beseitigt, aufgehoben oder vor dem Blick des Menschen verborgen gehalten werden kann. „Du hast einen gewaltigen Arm; stark ist deine Hand, und hoch ist deine Rechte. Gerechtigkeit und Gericht ist deines Stuhles Festung; Gnade und Wahrheit sind vor deinem Angesicht“, sang der Psalmist (Ps. 89:14, 15). Da Gottes Gerechtigkeit unparteiisch ist, weiß der Mensch, daß alle Seine Kinder an Seiner Natur und Güte teilhaben.

Das Verständnis von Gottes gerechtem Gesetz des Guten ist für das Kind Gottes natürlich. Leben wir im Gehorsam gegen dieses Gesetz, so heißt das für uns, in Freiheit zu leben. Die Sünde und ihre Strafen — Leiden oder Krankheit — sind die Ergebnisse der Unwissenheit, des Leugnens oder des vorsätzlichen Umgehens dieses Gesetzes. Daraus folgt, daß diejenigen, die unter den Folgen der Sünde leiden, die ewige Gültigkeit von Gottes Gesetz des Rechten erkennen und in Übereinstimmung mit ihm leben müssen, ehe ihr Sinn von Sünde zerstört wird. Dann verschwinden die Strafen.

Der Christliche Wissenschafter lernt, seine Gesundheit von der Gewißheit von Gottes Gerechtigkeit und nicht von der Materie zu erwarten, und er findet sie nicht durch irgendeine Vertrautheit mit wechselnden sterblichen Meinungen — hygienische Gesetze genannt — sondern durch das geistige Verständnis von der göttlichen Gerechtigkeit, welche die Harmonie jeder Idee Gottes sicherstellt durch die untrennbare Beziehung Gottes zum Menschen, des göttlichen Gemüts zu seiner Idee.

Die ehrfürchtige Anerkennung von Gottes unparteiischer Liebe inspiriert den Christlichen Wissenschafter, sich gegen die Ansprüche schlechter Gesundheit zu erheben mit der Kraft seiner Überzeugung von der unanfechtbaren Gerechtigkeit Gottes, die vollkommene Ganzheit für alle bereithält. Er wird Krankheitssuggestionen als versuchte Leugnungen der höchsten Gerechtigkeit von Gottes Gesetz ansehen. So werden seine Erklärungen die moralische Kraft seiner Treue gegen Gott in sich tragen. Er wird die Wahrheit der Worte Mrs. Eddys empfinden: „Wir müssen billigerweise zugeben, daß Gott den Menschen nicht für etwas strafen wird, dessen Er ihn fähig gemacht hat, und wovon Er von Anbeginn wußte, der Mensch würde es tun“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 357).

Im Einklang mit dieser Erklärung ermutigt sie uns: „Laß deinen höheren Sinn von Gerechtigkeit den falschen Vorgang sterblicher Ansichten, die du Gesetz nennst, zerstören, dann wirst du nicht an das Krankenzimmer gefesselt, noch auf das Siechbett geworfen werden, um den letzten Heller zu zahlen, die letzte Strafe, die der Irrtum erheischt.“ Und an anderer Stelle sagt sie: „Tritt den Anfangsstadien der Krankheit mit ebenso kräftigem mentalen Widerstand entgegen, wie ein Gesetzgeber, der das Durchgehen eines unmenschlichen Gesetzes vereiteln will. Erhebe dich in der bewußten Stärke des Geistes der Wahrheit, um den Erweis des sterblichen Gemüts, auch Materie genannt, umzustoßen, der sich der Allerhabenheit des Geistes entgegenstellt. Lösche die Bilder des sterblichen Gedankens und dessen Annahmen von Krankheit und Sünde aus. Wenn du dann dem Gericht der Wahrheit, Christi, überantwortet wirst, wird der Richter sagen: ‚Du bist gesund!‘ “ (ebd., S. 390.)

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