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Die Grundlagen des Glaubens

Aus der November 1961-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Glaube des Christlichen Wissenschafters an Gott ruht auf festen Grundlagen. Er übersteigt bei weitem persönliche Wünsche, eigensinnige Absichten oder frommen Mystizismus. Er wird von der unendlichen Liebe inspiriert, und er verbindet Verheißung und Erfüllung mit leuchtenden Gliedern zuversichtlicher Erwartung. In menschlichen Angelegenheiten gibt es keinen Ersatz für den Glauben. Die Bereitschaft zu glauben, daß die Wirkung als natürliche Folge der Ursache ordnungsgemäß eintreten wird, selbst bei so einfachen Tätigkeiten, wie dem Aufziehen einer Uhr oder dem Ausstellen eines Schecks, veranschaulicht die Notwendigkeit des Glaubens.

Im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ faßt Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, das dem Glauben zugrunde liegende Gesetz in einem kurzen und bedeutsamen Satz zusammen (S. 15): „Vertrauenswürdigkeit ist die Grundlage erleuchteten Glaubens.“

Christus Jesus legte großen Nachdruck auf den Glauben. Als seine Jünger mit der Bitte an ihn herantraten (Luk. 17:5): „Stärke uns den Glauben!“, erwiderte er in mitreißenden Worten: „Wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn und sagt zu diesem Maulbeerbaum: Reiß dich aus und versetze dich ins Meer! so wird er euch gehorsam sein.“ Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß der Glaube, der sich auf die Wissenschaft von der geistigen Schöpfung gründet, keine der Begrenzungen anzunehmen braucht, die die menschliche Annahme oder das physische Gesetz den Menschen auferlegt. Intellektueller Schneid und hypnotische Selbsttäuschung haben keinen Platz in solch einem Glauben. Er gründet sich auf das Verständnis von der Allheit Gottes und wird durch mannigfache Beweise Seiner Macht gestärkt.

Die Bibel stellt eine feste und erhabene Grundlage für einen wirksamen Glauben dar. Jesus machte häufigen Gebrauch von Abschnitten aus der Heiligen Schrift, um den Glauben zu besiegeln. In seinem bedeutsamen Kampf mit der dreifachen Versuchung, den aggressiven Ansprüchen der materiellen Sinne nachzugeben, berief er sich furchtlos auf biblische Vollmacht, um seinem Abweisen der bösen Suggestionen, die ihn herausforderten, Nachdruck zu verleihen. (Siehe Matth. 4:1–11.)

Wohl ein jeder Christliche Wissenschafter hat Trost gefunden, wenn er sich in Augenblicken der höchsten Bedrängnis an die Bibel wandte. Der erhabene Bericht der Heiligen Schrift hat die Stürme der Jahrhunderte überstanden und die sich wandelnden Launen der Menschen überlebt. Die Bibel erzählt die Geschichte des erhörten Gebets, der geistigen Macht und der triumphierenden Heilungsbeweise durch das Vertrauen auf das göttliche Gesetz. Sie berichtet von Niederlagen, die sich als Begleiterscheinungen zeigten, wenn die wahre Anbetung Gottes vernachlässigt wurde, oder wenn Liebe zur Materialität und ein schwankender Glaube an das Gute vorherrschten. Sie verkündet die prophetische Vision vom endgültigen Sieg über das Böse. Sie zeichnet in großen Zügen das Leben der Menschen, die durch ihren Glauben an Gott stark wurden. Und durch die heiligen Seiten scheint wie ein helles Licht die Christus-Wahrheit, die die Unsterblichkeit des Menschen enthüllt.

Der Anhänger der Christlichen Wissenschaft zieht großen Nutzen aus seinen Bemühungen, die Bibel besser kennenzulernen und von ihr über Gottes Verheißungen der Erlösung von Sünde und Leid zu erfahren. Die Heilige Schrift — durch Mrs. Eddys Offenbarung erleuchtet — ist ein starkes Bollwerk des Glaubens. Das Verstreichen der Jahrhunderte hat weder die Bedeutung noch die Zeitlosigkeit der Bibel vermindert. Diese Eigenschaft der Fortdauer enthält mehr als einen Hinweis auf die im inspirierten Wort verkörperten bleibenden Werte.

Das Studium der wöchentlichen Lektionspredigt aus dem Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft führt zu einer rechten Wertschätzung der Geistigkeit des Bibeltextes und bewirkt ein andachtsvolles Nachdenken über das Gelesene. Durch das Bibelstudium kommen wir dem göttlichen Urquell der Inspiration näher, und Gottes Gegenwart wird für uns eine Wirklichkeit. Der Verfasser des Hebräerbriefes macht uns auf unsere Pflicht aufmerksam, wenn er sagt (11:6): „Ohne Glauben ist's unmöglich, Gott zu gefallen; denn wer zu Gott kommen will, der muß glauben, daß er sei und denen, die ihn suchen, ein Vergelter sein werde.“

In ihrem Werk „Pulpit and Press“ (Kanzel und Presse, S. 9) sagt unsere geliebte Führerin: „Christi Lehren und Betätigung bilden die Grundlage erleuchteten Glaubens.“ Sie fährt fort: „Es war unseres Meisters Selbstaufopferung — seine lebenspendende Liebe, die sowohl das Gemüt wie auch den Körper heilte —, die das abgestumpfte Gewissen, gelähmt durch einen nicht betätigten Glauben, zu einer neubelebten Auffassung von den Bedürfnissen der Sterblichen erweckte und Gottes macht und Vorsatz, für diese Bedürfnisse Sorge zu tragen, bewies.“

Die Liebe zur Freiheit findet sich in jedem menschlichen Herzen. Die Christliche Wissenschaft lehrt uns, wie wir Freiheit von Krankheit und Mangel, Freiheit von der knechtschaft der Sünde und von der Furcht vor dem Tode erlangen können. Das heilende Wirken dieser Wissenschaft gibt uns die stärkste aller Grundlagen, auf die wir unseren Glauben an das Gute aufbauen können. Sie versieht uns mit tatsächlichen Beweisen für die neugewonnene Freiheit. Die Heilung stellt eine unmittelbare und überzeugende Erhörung dar auf das Gebet: „Stärke uns den Glauben.“

Die Christliche Wissenschaft beweist, daß das Heilen durch geistige Mittel nicht als ein Wunder anzusehen ist. Es ist nicht etwa eine gelegentliche Kundwerdung göttlicher Macht, die nicht erklärt oder verstanden werden kann. Es ist im Gegenteil das Ergebnis des wissenschaftlichen Glaubens, der darauf besteht, daß der Mensch in Wirklichkeit die vollkommene Widerspiegelung Gottes ist. Keine Grenzen der Zeit oder des Raumes können den Glauben an unsere Fähigkeit, die Christliche Wissenschaft durch Heilen zu beweisen, begrenzen.

Das sterbliche Gemüt mag die Unsterblichkeit des Menschen leugnen, doch dies kann nie zu einem Stein des Anstoßes für den Glauben eines Christlichen Wissenschafters werden. Biologische Theorien, die sich auf die Annahme gründen, daß Leben nur in der Materie oder in physischer Energie gefunden werden könnte, kehren die geistigen Tatsachen nicht um. Der Mensch spiegelt Gott wider, und Gott ist das Leben des Menschen. Die Unsterblichkeit ist ein wesentlicher Bestandteil des göttlichen Wesens, und sie muß sich als der bestimmende Faktor der von Gott hergeleiteten Selbsterkenntnis des Menschen erweisen. Der Todestraum kann die Fortdauer des Seins nicht zum Schweigen bringen oder unterbrechen. Daraus ergibt sich, daß die Anzeichen der Unsterblichkeit, die das Bewußtsein erhellen, weit mehr darstellen als hoffnungsvolle Vermutungen oder theologische Dogmen. Sie sind Lichtstrahlen der unendlichen Wahrheit, und sie werden stärker und überzeugender in dem Maße, wie sich unser Glaube an Gott durch unser Studium der Christlichen Wissenschaft und unsere Heilungsbeweise vertieft.

Die Unsterblichkeit des Menschen stellt nicht eine Verlängerung des sterblichen Daseins dar. Sie ist die klare Erkenntnis von der unvergänglichen Gegenwart des Guten. Solch eine Erkenntnis bietet den aggressiven Suggestionen des sterblichen Gemüts Trotz, die für die Auslöschung des Lebens und schließliche Vergessenheit argumentieren. Der Glaube an die Unsterblichkeit des Menschen verharrt furchtlos in den Heilungsbeweisen, die schon erbracht wurden, sowie auch in dem geistigen Wachstum, das durch diese Beweise gefördert wird.

In der Zeit des ursprünglichen Christentums starben viele Nachfolger Jesu eher den Märtyrertod, als daß sie ihren Glauben aufgaben. Heutzutage können wir lernen, den Hohn und den Skeptizismus atheistischer Spötter und der medizinischen Wissenschaften zu ertragen, ohne dadurch Schaden zu nehmen. Die Christliche Wissenschaft ist der verheißene Tröster, und sie ist nicht gekommen, das Leben zu zerstören, sondern um die Unsterblichkeit des Menschen ans Licht zu bringen.

Wenn der Glaube als ein persönlicher Besitz oder eine persönliche Eigenschaft angesehen wird, verliert er seinen Glanz unter dem Druck der Gegenströmungen. Wird er aber als eine geistig verliehene Gabe angesehen, die göttliche Autorität besitzt, dann übersteht er jede Prüfung, ohne seine Kraft einzubüßen. So wird der Glaube für uns zum strahlenden Licht der Christus-Wahrheit, das die Dunkelheit des Aberglaubens und des Zweifels vertreibt.

In der Christlichen Wissenschaft erweitert die Kirche die Grundlage des Glaubens, denn sie stellt eine kollektive Demonstration von der heilenden Macht des Christus dar. In der Kirchenarbeit haben wir ein wertvolles Betätigungsfeld, wo unser Glaube auf die Probe gestellt wird, und jeder Anhänger sollte erkennen, wie wichtig Kirchenarbeit für sein Wachstum ist. Die Sünde mag diese Demonstration zu verhindern suchen durch Widerstand, Untreue, Neid, Apathie oder Haß, doch wenn man diesen Herausforderungen mit Liebe, Einmütigkeit und striktem Gehorsam gegen die Lehren der Christlichen Wissenschaft entgegentritt, ist der Sieg sichergestellt. Wenn die unpersönliche Natur dieser Angriffe erkannt wird, werden sie aufhören, den Fortschritt aufzuhalten. Der tierische Magnetismus hat keine Macht, den geistigen Bau der Kirche Christi, Wissenschafter, zu unterminieren. Der Glaube an Gottes Bestimmung für Seine Kirche überwindet die Versuche des Bösen, uns bei der Ausübung der Kirchenpflichten unserer rechtmäßigen Freude und der Früchte unserer Arbeit zu berauben.

Als Petrus den Messias anerkannte, wurde dies von Christus Jesus als eine feste Grundlage für die Kirche freudig gutgeheißen. In jenem inspirierten Augenblick erhob sich der Glaube des Apostels intuitiv über eine rein persönliche Huldigung. Ein Lichtstrahl der geistigen Wirklichkeit erleuchtete seine Vision und brachte die Kirche als die erlösende Gnade der Christlichkeit ans Licht.

Wachstum in der Gnade ist etwas, das durch Mitgliedschaft in Der Mutterkirche und in einem ihrer Zweige gefördert wird. Kirchenmitgliedschaft ist ein Schritt vorwärts, der den Glauben unterstützt und die Eigensinnigkeit des menschlichen Willens zügelt. Ein Kirchenmitglied geht nicht allein; es ist ein Soldat, der sich einer großen Armee angeschlossen hat, die sich auf ihrem himmelwärts führenden Vormarsch befindet. Kirchenmitgliedschaft ist ein unschätzbares Vorrecht, das von jedem aufrichtigen Anhänger der Christlichen Wissenschaft richtig bewertet werden sollte. Indem sie in brüderlicher Einheit vorwärtsgehen, ausgerüstet mit dem Glauben, der durch ihre Liebe zu Gott und dem Menschen inspiriert wird, erlangen die Christlichen Wissenschafter Mut, Weisheit und Geduld.

Die Kirche Christi, Wissenschafter, kündigt die Brüderschaft der Menschen an. Keine menschliche Organisation vermag ihre heilende und erlösende Kraft zu übertreffen. Als eine in sichtbarer Form gegründete Institution, die für die menschlichen Bedürfnisse Sorge tragen soll, hat sie eine lebenswichtige und erhebende Rolle zu spielen bei der geistigen Entwicklung der Menschheit. Durch öffentliche Gottesdienste und andere verwandte Unternehmungen stellt sie mit christlicher Autorität die Übel bloß, die das menschliche Leben bedrängen, und brandmarkt sie öffentlich. Durch sie findet der heilende Christus Zugang zu den Herzen der Menschen. Schon die bloße Existenz der Kirche kündet den endgültigen Triumph des Guten über das Böse an, und zwar durch eine Veredlung des wahrnehmbaren Gegenstandes und der praktischen Betätigung. Wenn der Christliche Wissenschafter sich gewissenshaft mit den Zwecken und Unternehmungen der Kirche identifiziert, wird er zum Gedeihen und Wachstum unserer Bewegung beitragen. Wenn wir die Gelegenheiten, die die Kirche uns bietet, gewissenhaft wahrnehmen, führt das zu einem erweiterten Ausblick und einem stärkeren Glauben.

Im Handbuch Der Mutterkirche hat unsere inspirierte Führerin ein Vorbild für die Kirchenregierung offenbart, die die allumfassende Regierung des einen Gemüts, Gottes, widerspiegelt. Das Handbuch ist die undurchdringliche Schutzwehr der Kirche, die sie gründete, und es bietet uns eine feste Grundlage für unseren Glauben.

Die Offenbarung der Christlichen Wissenschaft für die Menschheit durch Mrs. Eddys große Entdeckung erhebt den Glauben auf die Ebene des geistigen Verständnisses. Wenn Gott als das durch sich selbst bestehende Prinzip erkannt wird, als unendlich gut, dann hört der Glaube auf, den auf- und abebbenden Wallungen menschlichen Denkens und menschlicher Errungenschaften zu folgen. Die wissenschaftliche Anwendung der beweisbaren Wahrheit verdrängt ein schwankendes Vertrauen auf Gottes Bereitschaft zu segnen. Ungeduldiges Verlangen weicht der vertrauensvollen Erwartung. Der Augenschein der physischen Sinne verliert seine Macht, uns zu beunruhigen. Sogenannte Gesundheitsgesetze vereiteln nicht mehr die Heilungsbeweise. Vertrauen nimmt Gestalt an in Erfüllung. Wenn der Christliche Wissenschafter die Grundlagen seines Glaubens überschaut, preist er Gott für Mrs. Eddys Lehren und Beispiel.

In den Seiten von „Wissenschaft und Gesundheit“ wird die Christus-Wahrheit offenbart, eingehüllt in das nahtlose Gewand der unpersönlichen Offenbarung. Das geistige Aufnahmevermögen eines früheren Zeitalters wurde durch die Heilungsbeweise des Meisters befriedigt. Heute werden diese Demonstrationen wiederholt durch das Verständnis vom göttlichen Prinzip, das die Christliche Wissenschaft entfaltet. Der Welt dieses erlösende Prinzip bekannt zu machen — das war die Mrs. Eddy von Gott übertragene Aufgabe. Durch ein sorgfältiges Studium ihrer Schriften gründet der Christliche Wissenschafter seinen Glauben auf ewige Grundlagen und gewinnt einen sicheren Lohn. Mrs. Eddys Führerschaft ist keine vorübergehende Erscheinungsform in dem geistigen Fortschreiten des Menschengeschlechts. Sie wird mit unverminderter Autorität andauern, wenn ihre Offenbarung völliger verstanden wird. Sie wird gipfeln in der endgültigen Erhebung über die Materialität — einer Demonstration, die zu machen jedem einzelnen früher oder später bestimmt ist.

Die Schritte des Anfängers in der Christlichen Wissenschaft mögen zuerst unsicher und langsam erscheinen. Doch auf den Schrittsteinen des Glaubens vermag er furchtlos vorwärtszudringen. Sein Glaube hat feste Grundlagen: die Bibel, Heilungsbeweise, die Kirche und die göttliche Offenbarung. Er kann niemals der Leitung Gottes beraubt werden, wenn er auf dieser Grundlage unerschütterlich stehenbleibt. In den Anfangsstadien des Wachstums mag der Beweis der körperlichen Heilung vollkommen ausreichen, um den Glauben zu stärken. Das fortgesetzte Studium des Lehrbuches der Christlichen Wissenschaft wandelt die menschliche Erfahrung unumgänglich um, und in dem Maße, wie die Wissenschaft geliebt und gelebt wird, erkennt der Anhänger seine Einheit mit der göttlichen Liebe.

Das vergeistigte Bewußtsein, das wahre Erbe des Menschen, ist die „Stadt, die einen Grund hat, deren Baumeister und Schöpfer Gott ist“ (Hebr. 11:10). Mit Worten, die in unserem Herzen widerhallen, versichert uns unsere geliebte Führerin (Wissenschaft und Gesundheit, S. 298): „Leben Wahrheit und Liebe sind die Wirklichkeiten der göttlichen Wissenschaft. Sie dämmern auf im Glauben und erstrahlen in vollem Glanz im geistigen Verständnis.“

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