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Das Erkennen der geistigen Wirklichkeit

Aus der Juli 1961-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der erhabene Zweck unseres Lebens entfaltet sich in dem Maße, wie wir verstehen, daß das Leben Gott ist. In Wirklichkeit ist das einzige Leben, das wir heute leben, die Offenbarwerdung des einen Lebens, Gottes, denn es gibt kein anderes Leben. Unser Leben stellt daher das dar, was die göttliche Wissenschaft darüber enthüllt, und nicht das, was die materiellen Sinne uns diesbezüglich glauben machen möchten.

In ihrem Werk „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 160) schreibt Mrs. Eddy: „So zu leben, daß das menschliche Bewußtsein in beständiger Verbindung mit dem Göttlichen, dem Geistigen und dem Ewigen bleibt, heißt die unendliche Macht individuell zum Ausdruck zu bringen; und das ist Christliche Wissenschaft.“

Wenn das Bewußtsein in „beständiger Verbindung mit dem Göttlichen, dem Geistigen und dem Ewigen“ gehalten wird, erlangen wir Herrschaft über unsere Umgebung. Da der sogenannte materielle Körper eine Erscheinungsform dieser Umgebung darstellt, üben wir Herrschaft über unseren Körper aus, indem wir jede seiner Funktionen unter die Regierung des geistigen Gesetzes bringen. Mrs. Eddy schreibt in ihrem Buch „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 427): „Das unsterbliche Gemüt, das alles regiert, muß im sogenannten physischen Reich sowohl wie im geistigen als allerhaben anerkannt werden.“

Der erste Schritt, der zur Ausübung der Herrschaft über den Körper führt, besteht daher darin, zu erkennen und zuzugeben, daß das unsterbliche Gemüt alles regiert und daß es keine andere Regierungsgewalt gibt, ungeachtet dessen, was die sterbliche Annahme auch als Gegenbeweis beibringen mag. Wir erlangen Herrschaft über falsche Annahmen, wenn wir uns weigern, an sie zu glauben. Auf diese Weise erlangen wir Freiheit von ihrem versklavenden Einfluß.

Der materielle Sinn weiß infolge seiner Undurchlässigkeit für das Licht der Wahrheit nichts von den Offenbarungen der göttlichen Wissenschaft und muß daher in der Dunkelheit geistiger Leere weilen. Durch den geistigen Sinn — und nur durch den geistigen Sinn — empfangen wir die Offenbarungen der Wahrheit, die die Ansprüche des Irrtums zum Schweigen bringen und unser Leben umwandeln. Wenn wir uns diese Offenbarungen zu eigen machen und uns ihnen ergeben, vergeistigen sie das menschliche Bewußtsein und erlösen es von der Sterblichkeit.

Die Wissenschaft befähigt uns, Dinge, von denen wir geglaubt hatten, sie seien materiell, in einem neuen Lichte zu sehen, ja etwas von der geistigen Natur der Idee zu erkennen, die die materiellen Erscheinungen nur nachahmen. Mit anderen Worten, in dem Verhältnis, wie Geist für uns das Alles-in-allem wird, erlangen wir eine richtigere Anschauung von unserer Umgebung und haben Herrschaft über sie.

Moses und Elias versinnbildlichen Gesetz und Prophezeiung, und Christus Jesus kam, um beide zu erfüllen. Die Bedeutsamkeit des Gesetzes wird leichter verstanden als die der Prophezeiung, und doch ist es ebenso unerläßlich das eine zu verstehen wie das andere.

Der Meister erklärte (Matth. 17:11): „Elia soll ja zuvor kommen und alles zurechtbringen.“ In „Wissenschaft und Gesundheit“ definiert unsere Führerin „Elias“ wie folgt: „Prophezeiung; geistige Augenscheinlichkeit, die dem materiellen Sinn entgegengesetzt ist; die Christliche Wissenschaft, durch welche die geistige Tatsache von allem, was die materiellen Sinne erblicken, erkannt werden kann; der Grund der Unsterblichkeit“ (S. 585). Prophezeiung — geistige Erkenntnis — überträgt alle Dinge zurück in den Geist. Sie befähigt uns, die geistige Tatsache zu erkennen, die dem, was wir sehen, zugrunde liegt.

Es wird weniger ängstliche Besorgnis hinsichtlich gewisser Körperteile, zum Beispiel hinsichtlich des Herzens, geben, wenn wir imstande sind, die geistige Tatsache zu erkennen, die dem, was die Herztätigkeit zu sein scheint, zugrunde liegt. Geist ist All-Wirken. Weil der materielle Sinn von dieser Tatsache keine Kenntnis hat, verknüpft er Tätigkeit mit dem, was, wie er glaubt, die Materie ist. Was jedoch den materiellen Sinnen als die Tätigkeit des Herzens erscheint, wird durch geistige Wahrnehmung als die Tätigkeit des Geistes erkannt, und nicht der Materie. Die Unantastbarkeit dessen, was die Herztätigkeit zu sein scheint, liegt in der Seele, im Geist, begründet und keinesfalls in einem körperlichen Organismus.

Alle Tätigkeit in den Geist zurückübertragen kann keineswegs so aufgefaßt werden, daß die Materie vergeistigt werden soll, auch läßt sich daraus nicht die geringste Andeutung ableiten, daß es geistige Organe gäbe. Die geistige Tätigkeit, die einzig wirkliche Tätigkeit, ist stets mühelos. Geist ruht im Wirken. Die einzig mögliche Tätigkeit muß daher eine ruhevolle Tätigkeit sein; die einzig mögliche Ruhe muß eine tätige Ruhe sein. Dies muß die geistige Tatsache sein, die dem, was die materiellen Sinne als Herztätigkeit wahrnehmen, zugrunde liegt.

In der Christlichen Wissenschaft ist es notwendig, eine geistige Auffassung von aller Tätigkeit zu hegen. Geist bringt sich selbst durch Ideen zum Ausdruck. Warum sollten wir also unsere Lebensauffassung begrenzen, indem wir sie mit körperlichen Organen identifizieren? Wieviel besser ist es doch, unseren Begriff von Tätigkeit von der Materie zu lösen und in den Geist zurückzuübertragen, wohin er rechtmäßig gehört!

Der Wert solch einer Vergeistigung des Denkens ist in zahllosen Heilungsfällen bewiesen worden. In der Tat werden die normalen Körperfunktionen täglich durch diese Art der Behandlung wiederhergestellt. In seinem Brief an die Galater sagte der Apostel Paulus (5:25): „So wir im Geist leben, so lasset uns auch im Geist wandeln.“

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