Die Erfahrung lehrt uns, in unserem täglichen Leben sehr wachsam zu sein, um den Unterschied zwischen dem Wirklichen und dem Unwirklichen zu erkennen. Weiterhin lehrt uns die Erfahrung, daß das alte Sprichwort: „Sehen ist Glauben“, nicht immer wahr ist. Es gibt einige praktische Beispiele hierfür, die uns allen geläufig sind, wie die Täuschungen, daß am Horizont der Himmel die Erde berührt, daß Eisenbahnschienen in einem weit entfernten Punkt zusammenlaufen und daß die Sonne sich um die Erde bewegt.
Das Sinnenzeugnis heißt uns, alle diese Dinge als wahr anzunehmen; doch Erfahrung und Erziehung zeigen uns, daß sie nur optische Täuschungen sind. Die Erkenntnis dieser Tatsache erweitert unsere Handlungsfreiheit beträchtlich; denn wenn wir wirklich das glaubten, was wir sehen, würden wir uns nicht weit von Hause fortwagen und würden nur begrenzte Erfahrungen haben.
So wie die menschliche Erziehung uns von den Begrenzungen der optischen Täuschungen befreit, so macht uns die geistige Erziehung von den Begrenzungen des materiellen Sinnes frei. Jeder, der die Christliche Wissenschaft studiert, ist dankbar für die geistige Erleuchtung, die er durch ihre Lehren gewinnt; denn diese Erleuchtung befähigt ihn, zwischen dem, was wirklich ist, und dem, was eine Illusion ist, zu unterscheiden.
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