Gordon war ein Schüler in der christlich-wissenschaftlichen Sonntagsschule. Dort erfuhr er von der vollkommenen Güte und Allheit Gottes, und er lernte, daß Gott niemals das Böse schickt und es auch nicht kennt. Gordon lernte auch verstehen, daß er und seine Mitschüler in Wirklichkeit Gottes reine und vollkommene Ideen waren, die all die lieblichen Eigenschaften Gottes zum Ausdruck bringen. Ihn wurde gelehrt, daß die von Jesus vollbrachten geistigen Heilungen natürliche Ergebnisse von Jesu Verständnis von Gott waren und daß selbst ein Kind schon dieses Verständnis haben kann.
Gordon liebte alle Arten der Beschäftigung im Freien und fühlte sich immer glücklich, wenn er zusammen mit den anderen Jungen zu Hause oder in der Schulmannschaft Schlagball, Hockey, Korbball oder Fußball spielen konnte.
Doch eines Tages glitt Gordon während eines anstrengenden Schlagballspiels aus und verletzte sich das Bein. Hinkend ging er nach Hause und erzählte seiner Mutter, daß der Schularzt, der ihn nach dem Unfall untersucht hatte, gesagt hätte, er habe sich einen Sehnenriß im Bein zugezogen, und er solle nach Hause gehen und ruhen, bis die Sache wieder ausgeheilt wäre. Der Arzt hatte ihm ebenfalls gesagt, er dürfe nun nie wieder Schlagball spielen oder versuchen, schnell zu laufen, denn wenn sich so etwas noch einmal wiederholte, könnte es sein, daß er sein Leben lang merklich hinken müsse.
Zuerst machte Gordon eine Wirklichkeit aus der Disharmonie, weil er Schmerzen hatte und der Sehnenriß ein böses Vorzeichen zu sein schien, und er fühlte sich unglücklich. Er hatte das Empfinden, daß das Leben ihm nur noch halb so viel Spaß machen würde, wenn er nicht mehr mit den anderen Jungen in der Schulmannschaft mitspielen könnte. Indem er so dachte, hörte er auf das, das die falsche Annahme ihm einflüsterte, statt sein Denken Gott zuzuwenden und sich Seine große Güte zu vergegenwärtigen sowie die Unwirklichkeit alles Ihm Unähnlichen.
Nachdem Gordon eine Weile mit seiner Mutter über die Äußerungen des Arztes gesprochen hatte, begann sich seine gedrückte Stimmung ein wenig zu heben. Die Mutter sagte ihm, daß sie, obwohl sie beide wüßten, daß der Arzt es gut meinte und sein Bestes tun wolle, seine Diagnose nicht annehmen brauchten, denn in der Wissenschaft hätte sie keine Gültigkeit. Dem Kind Gottes wäre nie ein Unfall zugestoßen, noch hätte es sich eine Sehne gerissen, und Gordon wäre doch Gottes Kind, und zwar jetzt — und er wäre es immer gewesen.
Gordon wußte das auch, denn er hatte jeden Morgen, ehe er in die Schule oder hinaus zum Spielen ging, einen Teil der Lektionspredigt für die Woche aus dem Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft gelesen, und im Laufe des Tages dachte er oft an Gott und war dankbar für Seine Liebe zu Seiner gesamten Schöpfung, einschließlich des Menschen. Dieses Nachdenken über geistige Dinge half ihm, in seiner Klasse in der Schule ein guter Schüler zu sein und befähigte ihn, seinen Klassenkameraden ein guter Freund und zu Hause gehorsam und liebevoll zu sein.
Nachdem seine Mutter ihm gesagt hatte, er brauche keine Furcht zu haben, nahm sie das Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit“ von Mary Baker Eddy und las ihm die folgende Erklärung über „Muskeln“ vor (S. 199): „Muskeln sind nicht selbsttätig. Wenn das Gemüt sie nicht in Bewegung setzt, sind sie bewegungslos.“
Und sie las ihm auch den folgenden Satz vor: „Das Gemüt, das das Universum regiert, regiert jede Tätigkeit des Körpers ebenso unmittelbar wie es einen Planeten bewegt und die Muskeln des Armes regiert“ (The People’s Idea of God von Mary Baker Eddy, S. 8).
Gordon unterbrach seine normalen Tätigkeiten nicht, obwohl er noch ein wenig hinkte. Er fuhr mit seinem Fahrrad und trug auch Zeitungen aus wie gewöhnlich; und er ging zu Fuß zur Schule. Er und seine Mutter fuhren fort, sich seine wahre Identität als Gottes Idee zu vergegenwärtigen, und sie studierten weiterhin in der Bibel und dem Buch „Wissenschaft und Gesundheit“. Sie wußten, daß Gott eine vollständige Herrschaft über alles ausübt und es immer getan hat, wie es in der Bibel heißt (Jes. 46:9): „Ich bin Gott, und keiner mehr.“ Sie hatten schon früher viele Male bewiesen, daß Gottes Idee immer vollkommen ist, und daß das, was der Irrtum über irgend etwas zu äußern sucht, niemals wahr ist. Sie waren überzeugt, daß sie Gottes heilende Macht wiederum beweisen könnten.
Und das taten sie auch; denn nach einigen Tagen war Gordon völlig frei von der Beschwerde, verrichtete seine Arbeit und spielte mit den anderen Jungen — ohne jede Furcht, daß sich der Zustand noch einmal zeigen könnte. Allmählich begannen sich auch seine sportlichen Fähigkeiten zu erweitern, und die Furcht vor einem Versagen auf diesem Gebiet, die seinen Fortschritt scheinbar aufgehalten hatte, begann nachzulassen.
Als er später die Oberschule besuchte, wurde er aufgefordert, in der Leichtatletikmannschaft mitzuwirken, und er gewann mehrere Wettläufe für die Mannschaft. Vor jeder Schulprüfung und auch vor einem Wettlauf oder einem Wettspiel hielt er inne, um sein Denken Gott zuzuwenden und sich irgendeinen Vers aus der Bibel oder eine Erklärung aus den Schriften Mrs. Eddys klarzumachen. Er bemühte sich auch, dessen eingedenk zu bleiben, daß alles, was er tat, niemals nur um der Selbstverherrlichung oder um der Mannschaft willen getan werden dürfe, sondern nur zur Ehre Gottes. Eine der Erklärungen, die Gordon sich besonders gern wiederholte, ehe er an einem Wettlauf teilnahm, war ein Vers aus der Bibel (Jes. 40:31): „Die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft, daß sie auffahren mit Flügeln wie Adler, daß sie laufen und nicht matt werden, daß sie wandeln und nicht müde werden.“