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Die ans Licht gebrachte Wirklichkeit

Aus der Juli 1961-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Wahrheit zu entdecken war schon von jeher das Ziel der Menschheit. Die Christliche Wissenschaft gibt diesem Forschen eine wissenschaftliche Unmittelbarkeit. Sie erklärt, daß die endgültige Wahrheit die uranfängliche, gegenwärtige und strahlende Wirklichkeit ist. Sie macht auch klar, daß die fortschrittlichsten Auffassungen in den Naturwissenschaften nicht das Endgültige an sich darstellen, sondern bestenfalls nur Annahmen, die sich auf Versuche gründen, die endgültige Wahrheit oder Wissenschaft zu erkennen. Überall um uns herum finden wir Anzeichen des Himmelreichs.

In den Worten ihrer Entdeckerin und Gründerin, Mary Baker Eddy, erklärt die Christliche Wissenschaft (Vermischte Schriften, S. 60): „Jede materielle Annahme deutet auf die Existenz der geistigen Wirklichkeit hin, und wenn die Sterblichen über geistige Dinge belehrt worden sind, wird es sich zeigen, daß durch die Umkehrung der materiellen Annahme in all ihren Kundwerdungen Urbild und Abbild unschätzbarer, ewiger Wahrheiten erschlossen werden, die unmittelbar gegenwärtig sind.“

Warum ist diese Methode, die geistige Wirklichkeit durch Umkehrung zu entdecken, eine rechtmäßige und vernunftgemäße Methode? Ganz einfach, weil die materielle Annahme eine Umkehrung oder unvollkommene Darstellung der Wirklichkeit ist. Wenn wir anfangen, die von der Christlichen Wissenschaft übermittelten Lehren anzunehmen, dann beginnen wir zu erkennen, was die Gegenstände der materiellen Annahme darstellen.

Christus Jesus erkannte, daß ein Weinberg, Lilien, Wind und Hefe das Wesen der geistigen Tatsachen oder, wie er sagte, das Himmelreich versinnbildlichten. Dabei machte er sich die Grundelemente der Naturwissenschaften zunutze — Landwirtschaft, Botanik, Meteorologie, Nahrungsmittelchemie. Heutzutage benutzt die Wissenschaft des Christentums die Chemie, Astronomie, Musik, Mathematik, um die Natur des geistigen Universums zu veranschaulichen. Durch ein sorgfältiges Studium der wissenschaftlichen Methode Jesu, die mit der Methode der Christlichen Wissenschaft identisch ist, beginnen wir zu erkennen, daß die Welt, die uns umgibt, hier und jetzt auf das Himmelreich hindeutet.

Wir fangen an zu erkennen, daß zeitliche und materielle Elemente und Kräfte Fälschungen oder bestenfalls Symbole sind, die auf die geistige ewige Substanz und die geistigen, ewigen Kräfte hinweisen. Auf diesen Kräften wandeln wir, ja wir wandeln nicht nur auf ihnen, sondern mit ihrer Hilfe erheben wir uns zum geistigen Bewußtsein. Göttlich logische Gedanken befähigen uns, materielle Elemente und materielle Energie zu meistern. Wir beginnen sogar zu erkennen, daß wir selbst in Wirklichkeit nicht materiell, sondern geistig sind.

Weisen nicht die menschlichen Fähigkeiten zu denken und zu überlegen, ehrlich und freundlich zu sein, darauf hin, daß wir aus geistigen Fähigkeiten bestehen? Weist nicht die menschliche Mentalität, erdgebunden wie sie auch sein mag, auf etwas Höheres, Mächtigeres und Unermeßlicheres hin — auf das Gemüt, das nicht begrenzt, sondern unendlich, nicht zeitlich, sondern ewig, nicht materiell, sondern geistig ist, auf das Gemüt, das unser Gott ist, unser göttliches Gemüt? Durch die Offenbarung der Christlichen Wissenschaft sind wir zu der Erkenntnis gekommen, daß menschliche Vernunft, menschliche Geschicklichkeit oder menschliche Erfindungen, worum es sich auch handeln mag, alle auf das hinweisen, was letzten Endes als deren göttliches Original erscheinen wird. Wenn wir alle Kundwerdungen der materiellen Annahme in der rechten Weise umkehren, ins Geistige übertragen, fangen wir an, die kostbaren Wahrheiten zu erfassen, die unmittelbar gegenwärtig sind.

Eine Studentin der Psychologie bemerkte: „Ich lehne mich auf gegen die furchtbaren Mißverständnisse der Psychologie.“

„Das ist aber nicht nötig“, erwiderte ihre Freundin. „Wenn du sie als Mißverständnisse erkennst, warum benutzt du sie nicht, um dein Denken zu den wahren Begriffen des göttlichen Gemüts hinzulenken? Kehre sie um, und sie werden dich zu den wahren Begriffen führen.“

So verstanden, deutet die Naturwissenschaft auf die göttliche Wissenschaft hin. Tatsächlich haben die Naturwissenschaften in dem Maße, wie die göttliche Wissenschaft besser verstanden worden ist, neuen Antrieb erhalten. Die Christliche Wissenschaft macht jedoch folgendes klar, und es ist wichtig, daß wir es erkennen: „Dieses Verständnis ist nicht intellektuell, nicht das Ergebnis gelehrter Errungenschaften; es ist die ans Licht gebrachte Wirklichkeit aller Dinge“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, S. 505).

Gleichzeitig mit der Entwicklung der Wissenschaften im menschlichen Bewußtsein haben sich auch die Auswirkungen gezeigt in einer Verminderung der Begrenzungen der Zeit, der Entfernung und der Unwissenheit; in der Erleichterung schwerer Arbeit; in einer höheren Wertschätzung der Intelligenz und Moral und in einer Förderung des wissenschaftlichen und künstlerischen Fortschritts.

Durch die Offenbarung der Christlichen Wissenschaft, daß die Materie nicht die substantielle Masse ist, für die sie allgemein gehalten wurde, sondern lediglich die Vergegenständlichung der sterblichen Mentalität; und weiter durch die Wahrnehmung, daß diese sterbliche Mentalität nur eine Anhäufung von Annahmen über etwas, das geistig wirklich ist, darstellt; und schließlich um zu der Erkenntnis und dem Beweis zu gelangen, daß Geist, Gemüt, Wahrheit, Liebe, Gott, einschließlich Seines Universums, die endgültige Wirklichkeit darstellt — zu diesem Ziel hin hat sich das menschliche Denken immer weiterentwickelt. Für das geistig wissenschaftliche Denken gibt es keine Grenzen. Geistiges Denken ist geistiges Gebet; es führt die Menschheit zu wahren Errungenschaften.

Was ist das endgültige Ziel des wissenschaftlichen Fortschritts? Wenn das ziel lediglich in der ständigen Ausweitung des Glaubens an die Materie bestünde, dann würde die Wahrheit selbst, das göttliche und in geistiger Weise allen Fortschritt bewirkende Prinzip der Menschheit, auf immer verborgen bleiben. Mrs. Eddy schreibt (The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 158): „Wir leben in einem Zeitalter, in dem die Liebe das göttliche Unternehmen ausführt, Alles-in-allem zu sein.“

Gott, die göttliche Liebe und Wahrheit, erklärt immer die Wissenschaft Seiner Unendlichkeit, Herrlichkeit, Liebe, Logik, Macht und unerschöpflichen Erfindungsgabe — Seine eigene und ewige Allheit. Daher besteht das Ziel der Menschheit darin, zu einem Verständnis dieser Wissenschaft zu gelangen.

Dieses Verständnis wird nicht durch eine materielle Mentalität herbeigeführt. Aus sich selbst ist das menschliche Denken nicht wissenschaftlicher geworden. Es ist im Gegenteil den dynamischen Kräften des Geistes, der Wissenschaft des Gemüts, dem Anstoß der Wahrheit und dem allumfassenden Erbarmen der göttlichen Liebe gewichen. Die Propheten Israels hörten Gott sagen (Jer. 31:3): „Ich habe dich zu mir gezogen aus lauter Güte“, und (Jes. 45:5): „Ich habe dich gerüstet, da du mich noch nicht kanntest.“ Die Wissenschaft des Christentums ist offenbart worden, und als Folge davon ist das menschliche Denken wissenschaftlicher geworden. Auf schnellen Schwingen nähern wir uns dem Tage, da sie „mich [Wahrheit] alle kennen“ werden, „beide, klein und groß“ (Jer. 31:34).

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