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Freudiges Tun

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der Oktober 1962-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Christliche Wissenschaft ist eine Religion der Freude, denn sie vermittelt dem Menschen ein rechtes Verständnis von Gott. Diese Wissenschaft lehrt, daß Gott, das Gute, unendlich, ja alles ist und daß alles, was Er geschaffen hat, gut ist. In dieser Unendlichkeit des Guten, der Harmonie, kann es keinen Platz geben für eine Kraft, die das Böse genannt wird und die Gott entgegengesetzt ist. Alle Tätigkeit geht von dem allwirkenden göttlichen Gemüt aus und wird von dem göttlichen Gesetz der Harmonie regiert, bekundet Freude, geistige Kraft und eine unaufhörliche Entfaltung des Guten.

In unserer menschlichen Erfahrung scheinen diese geistigen Tatsachen jedoch nicht immer bestätigt zu werden. Die materiellen Sinne zeugen für ein von Gott getrenntes materielles Universum, in dem der Mensch sogenannten unvorhergesehenen Ereignissen und einem unabwendbaren Schicksal hilflos ausgeliefert zu sein scheint. Doch die Christliche Wissenschaft zeigt uns mit unwiderleglicher Logik, daß dieses Zeugnis der materiellen Sinne nichts als eine Illusion des sterblichen Gemüts ist. Und sie zeigt uns, wie wir über diese falsche Vorstellung von Gott und Seiner Schöpfung Herrschaft erlangen können.

Mrs. Eddy schreibt in ihrem Buch „Wissenschaft und Gesundheit“ auf Seite 304: „Folgendes ist die Lehre der Christlichen Wissenschaft: die göttliche Liebe kann ihrer Offenbarwerdung oder ihres Gegenstandes nicht beraubt werden; Freude kann nicht in Leid verwandelt werden, denn Leid ist nicht der Herr der Freude; Gutes kann niemals Böses hervorbringen; Materie kann niemals Gemüt hervorbringen, noch kann Leben im Tode enden.“ Diese Wahrheiten sind praktisch und anwendbar. Durch ein Verneinen der Disharmonie und eine bewußte Anerkennung der Allmacht und Allgegenwart Gottes können wir unharmonische Zustände überwinden.

Wenn das Schauen auf die unvergängliche Wirklichkeit und Schönheit der geistigen Schöpfung die erste Stelle in unserem Denken einnimmt, erkennen wir immer klarer, daß wir das Himmelreich in uns tragen und deshalb alles wirklich Erstrebenswerte schon besitzen. Folglich haben wir alle Ursache, fortwährende Glückseligkeit auszustrahlen.

Es scheint nicht immer leicht zu sein, stetige Freude auszudrücken. Und doch ist alles, was wir ohne innere Freude tun, stumpf und farblos. Im Buch Joel lesen wir (1:12): „So steht der Weinstock auch jämmerlich und der Feigenbaum kläglich; dazu die Granatbäume, Palmbäume, Apfelbäume und alle Bäume auf dem Felde sind verdorrt; denn die Freude der Menschen ist zum Jammer geworden.“ Steht nicht auch so manches bei uns kläglich, jämmerlich und verdorrt da, weil wir die Freude nicht als eine dem Menschen von Gott verliehene Eigenschaft geltend machen?

Eine Christliche Wissenschafterin lernte schon als junges Mädchen, daß alles, was von ihr verlangt wurde, keinesfalls zu einer Last werden konnte, wenn sie es freudig und liebevoll tat. Im Laufe der Zeit wurde sie manchmal vor Probleme gestellt, deren Lösung ihr unmöglich schien. Aus Zweifel an ihrer eigenen Fähigkeit versäumte sie, diese Probleme so auszuarbeiten, wie sie es in der Christlichen Wissenschaft gelehrt worden war, sie schob sie hinaus, und der Berg der unerledigten Pflichten nahm zu. Dies hatte meist noch größere Apathie und Freudlosigkeit zur Folge.

Doch immer, wenn sie aus tiefstem Herzen darum betete, daß sie ihr Einssein mit Gott als Seiner Widerspiegelung verstehen möge, machte sie die Erfahrung, daß ihr inständiges Gebet sie mit Dankbarkeit und Freude erfüllte. Dann war sie imstande, durch die freudige Anerkennung der geistigen Identität des Menschen als des Kindes Gottes alle Arbeiten schnell und in zufriedenstellender Weise zu Ende zu führen.

Später war ihr diese Selbsterziehung zu freudigem Tun von großem Nutzen. Sie litt infolge eines harten Erlebnisses unter tiefer Schwermut, und es lag ihr nichts mehr am Leben. In einem Augenblick der höchsten Not wandte sie sich mit kindlichem Herzen an Gott, und es kam ihr folgender Gedanke: „Drücke doch Freude aus.“

Zuerst konnte sie diese unmögliche Forderung nicht fassen, doch hatte sie das Empfinden, daß sie nicht ungehorsam sein durfte. So begann sie sofort Freude und Dankbarkeit mit ihrer nächstliegenden Arbeit zu verquicken. Zuweilen schien sie wieder in die tiefe Traurigkeit zurückzufallen. Doch spürte sie die Gegenwart des Christus, der Wahrheit, so stark, daß sie der Versuchung, aufzugeben, nicht nachgab. Wenn niederdrückende Suggestionen sie zu überwältigen suchten, widersprach sie wie folgt: „Ich bin eine geistige Idee Gottes und kenne nur das Gute; deshalb sind Freude und Dankbarkeit meine stetigen Begleiter.“ In kurzer Zeit erlebte sie eine vollständige Heilung.

In bezug auf die Wirksamkeit der gedanklichen Argumentation sagt Mrs. Eddy in ihrem Werk „Vermischte Schriften“ (S. 220): „Der Heiler beginnt gedanklich zu argumentieren. Er sagt im stillen:, Du bist gesund und du weißt es‘, und er unterstützt diese stille gedankliche Kraft durch hörbare Erklärungen, Beteuerungen und Beispiele. Seine innerlichen und ausgesprochenen Begründungen zielen dahin, Gedanken, Reden und Handlungen des Kranken, die in eine gewisse Richtung gehen, zu widerlegen und sie in die Bahnen der Wahrheit zu lenken. Er verharrt dabei, bis das Gemüt des Patienten in der Angelegenheit nachgibt und der harmonische Gedanke die volle Herrschaft über dieses Gemüt erlangt hat. Das Ziel ist erreicht, und der Patient sagt und fühlt:, Ich bin gesund und weiß es.‘ “

So wußte auch diese Wissenschafterin, dals sie geheilt war. Durch diese Erfahrung erschloß sich ihr die beglückende Tatsache, daß sich — wenn es durch folgerichtiges Argumentieren möglich ist, Freude anstatt Melancholie auszudrücken — dieselbe Methode logischerweise auch bei Disharmonie jeder Art als wirksam erweisen muß.

Jene Menschen, die aus Liebe zu Gott, zum Guten, freudig alle Probleme nach ihrem höchsten Verständnis von der Christlichen Wissenschaft lösen, machen sich viele Dinge Untertan. Ihr freudiges Tun erschließt ihnen viele Bereiche der Schönheit, der Gelegenheit, der Freundschaft. Sie haben keine Zeit, über Mißerfolg nachzudenken oder an Geschichten der Vergangenheit festzuhalten. Durch Demut und Selbstverleugnung können sie Disharmonie überwinden, und ihr Leben wird dadurch zu einem freudigen Dienst an ihren Mitmenschen. Die Belohnung ist große Befriedigung, innere Freude und ein Frieden, den die Welt nicht geben und nicht nehmen kann.

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