Aus tiefer Dankbarkeit für die vielen Segnungen, die ich durch die Anwendung der Christlichen Wissenschaft [Christian Science] empfangen habe, halte ich die Zeit für gekommen, für eine Erfahrung Zeugnis abzulegen, die mir wegen ihrer Einfachheit und Klarheit viel bedeutet hat.
Eines Tages, kurz nach unserer Hochzeit, wartete ich auf der Straße auf meinen Mann, mit dem ich mich zum Mittagessen verabredet hatte. Als er kam, schien er sehr schlecht laufen zu können, und er war erregt und voller Furcht. Er erzählte mir, daß er in den Wald neben unserem Haus gegangen war, um mir einen Blumenstrauß zu pflücken; dabei wurde er dreimal von irgend etwas auf dem Kopf und im Gesicht gebissen. Er wußte nicht, was für ein Tier es gewesen war, aber es zischte und war außerordentlich schnell und verschwand sofort wieder. Es wurde ihm übel, aber da er wußte, daß ich auf ihn wartete, machte er die große Anstrengung, mich zu treffen.
Er wußte damals durch mich von der Christlichen Wissenschaft [Christian Science], hatte jedoch nie Behandlung durch Gebet für sich in Anspruch genommen. Es dauerte 20 Minuten, bis ich ihn in einem Bett und allein hatte, aber ich versicherte ihm sofort so gut es ging, daß alles in Ordnung sei und daß er sich nicht zu fürchten brauchte, weil Gott bei uns wäre.
Ehe wir im Hause meiner Mutter eintrafen, wohin ich ihn brachte, sagte er mir, daß er nicht sehen könne. Ich forderte ihn auf, seine Augen zu schließen, und fuhr fort, ihm zu versichern, daß alles in Ordnung sei; aber in seiner großen Furcht befolgte er meinen Rat nicht, und ehe wir ankamen, verlor er das Bewußtsein. Man half mir, ihn zum Haus meiner Mutter zu bringen.
Sobald ich mit ihm allein war und die Tür hinter all denen, die uns auf ihre Weise helfen wollten, geschlossen hatte, wandte ich mich dem Bild zu, das sich mir bot, und es wurde mir augenblicklich klar, daß ich es mir nicht leisten konnte, mich davon beeindrucken zu lassen. Ich kehrte ihm buchstäblich den Rücken zu. Der nächste Gedanke, der mir mit Klarheit und Überzeugung kam, war: „Er ist eine geistige Idee.“ Dieser Gedanke brachte die Furcht zum Schweigen, die mich überkommen wollte, sobald ich mit meinem Mann allein war. Und mit derselben Einfachheit und Klarheit kamen mir folgende Wahrheiten in den Sinn: „Die Materie sieht nicht. Was sie zu sehen behauptet, ist nur Materie, und die ist nichts. Geist sieht.“ In dem Augenblick sagte mein Mann: „Ich kann sehen.“
Als ich das hörte, drehte ich mich um und erzählte ihm von den geistigen Wahrheiten, die mir bewußt geworden waren, und wir sprachen darüber. Ich weiß nicht, wieviel Zeit darüber verging, aber schließlich sagte er, er sei hungrig. Ich bat um etwas zu essen für ihn, und obwohl sein Aussehen noch nicht normal war, wußte ich, daß er essen konnte, wenn er wollte. Ehe der Abend vorüber war, fühlte er sich wieder wohl, und am nächsten Tag war er von jedem Anschein der Schwierigkeit, einschließlich der Bißstellen, völlig frei.
Seitdem hat er selbst die Christliche Wissenschaft [Christuan Science] studiert und darin Fortschritte gemacht, und unser Heim ist dadurch gesegnet worden, daß wir uns gegenseitig in unseren Bemühungen unterstützt haben, unsere Probleme mit der Wahrheit zu lösen, die diese bemerkenswerte Religion lehrt. — Rio de Janeiro, Brasilien.
Es ist mir eine Freude, das Zeugnis meiner Frau zu bestätigen und meine Dankbarkeit zum Ausdruck zu bringen für alles, was ich durch das Studium der Christlichen Wissenschaft [Christian Science] gelernt habe, sowie für das Vorrecht, in einer Zweigkirche zu dienen. —