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Ein Dienst der Liebe

Aus der November 1964-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die christlich-wissenschaftliche Pflegerin nimmt bei einem Krankheitsfall nicht den Platz des Ausübers ein, aber sie trägt ihren besonderen Teil zur Unterstützung der metaphysischen Arbeit des Ausübers bei. Ihre verständnisvolle und praktische Pflege der Kranken — ihre sanfte Ermutigung und die liebevolle Treue, mit der sie ihr Bewußtsein ungeachtet jeder sterblichen Suggestion mit geistiger Wahrheit erfüllt — ist für den Fortschritt und die Vollendung einer Heilung wertvoll. Die Pflegerin unterstützt standhaft die geistige Arbeit des Ausübers und hält ihr Denken frei und klar in bezug auf die ewige Vollkommenheit des Menschen, die ihm als der Widerspiegelung Gottes innewohnt.

Der ehrliche Wunsch, als christlich-wissenschaftliche Pflegerin zu dienen, wird durch Liebe zu Gott und dem Menschen hervorgerufen. Er mag der Dankbarkeit für eine Heilung entspringen, durch die sich die Tür unseres Denkens einer selbstlosen Liebe zur ganzen Menschheit geöffnet hat. Wir suchen dann demütig nach rechten Gelegenheiten, zu geben und diese Dankbarkeit zu beweisen. Eine Erklärung für das Tätigkeitswort „pflegen“ ist: „Liebevoll oder unermüdlich umsorgen oder versorgen.“

Im Handbuch Der Mutterkirche schreibt Mrs. Eddy (Art. VIII Abschn. 31): „Ein Mitglied Der Mutterkirche, das sich für einen Krankenpfleger der Christlichen Wissenschaft ausgibt, muß eine Person sein, die eine demonstrierbare Kenntnis von der Ausübung der Christlichen Wissenschaft hat, die die im Krankenzimmer nötige praktische Klugheit besitzt und mit Kranken gut umzugehen weiß.“

Die Verwalter der Christlich-Wissenschaftlichen Wohltätigkeitsanstalten haben in den Sanatorien in Chestnut Hill, Massachusetts, und San Franzisko, Kalifornien, Ausbildungskurse für Lehrpflegerinnen eingerichtet. Viele von denen, die diesen Kursus abgeschlossen haben und sich als christlich-wissenschaftliche Pflegerinnen niederließen, haben für dieses Vorrecht und für die Gelegenheit zu dienen große Dankbarkeit zum Ausdruck gebracht.

Die christlich-wissenschaftliche Pflegerin wird oft Gelegenheit haben, den Pflegebedürftigen das Öl und den Wein des Heilens zu reichen. Sie wird stets darüber wachen, daß ihre geistige Inspiration frisch und von materiellen Gedankengängen unbefleckt bleibt. Eine Pflegerin sollte keine Diagnosen stellen, noch sollte sie sich in irgendeiner Weise in die Arbeit des Ausübers einmischen.

Sie hat die erfreuliche Aufgabe, so viel Zeit wie möglich darauf zu verwenden, daß Inspiration und Reinheit ihr geistiges Verständnis klar und leuchtend erhalten. Ihr Ziel ist stets, ihr eigenes Denken von jeder Annahme von Gereiztheit oder Verurteilung, von Unvollkommenheit, Zweifel oder Furcht zu heilen. Sie zerstört jedes Argument des tierischen Magnetismus in ihrem eigenen Denken und kehrt jedes Argument der aggressiven mentalen Suggestion um, das die Heilung aufhalten möchte. In wahrer Demut und Liebe ist sie bestrebt, Christus Jesus nachzueifern, der sagte (Luk. 22:27): „Ich aber bin unter euch wie ein Diener.“

Was den Patienten betrifft, so ist die Pflegerin niemals aufdringlich, noch befragt sie ihn über seine Angelegenheiten, sondern sie lenkt das Denken mit Entschiedenheit erbarmungsvoll von der Betrachtung der Suggestionen des Irrtums auf Wahrheit und Liebe hin. Unter stiller Berücksichtigung des Behagens und des Wohlbefindens des Patienten läßt sie ihm gute praktische Betreuung zuteil werden. Die Pflegerin ist bestrebt, Ruhe, Würde, geistige Ausgeglichenheit und innere Kraft zum Ausdruck zu bringen. Sie erkennt dankbar die stete Gegenwart und Macht Gottes an und erhält dadurch eine Atmosphäre freudiger Erwartung der Heilung aufrecht. Sie bemüht sich, in allem, was sie zu dem Patienten sagt, Besonnenheit und großes Verständnis walten zu lassen. Sie betet darum, liebevoll zu schweigen, wenn dies besser wäre, oder mit sanfter Bestimmtheit und moralischem Mut zu sprechen, wenn es notwendig und hilfreich erscheint, denn: „Ein Wort, geredet zu seiner Zeit, ist wie goldene Äpfel auf silbernen Schalen“ (Spr. 25:11).

Wenn die Pflegerin in einem Privathaus Dienst tut, kann sie in diesem Haushalt ein großer Segen sein, indem sie die rechten Beziehungen respektiert und sich einer liebevollen Zusammenarbeit mit allen im Hause befleißigt. Wenn sie die geistigen Bedürfnisse erkennt und alle falschen Begriffe über Gottes Idee verwirft, wird sie darauf achten, daß sie nicht über Krankheitssymptome oder über die Suggestionen des Irrtums von Disharmonie spricht. Keine Furcht vor Ausnützung wird ihren Gesichtspunkt trüben. Wenn es möglich ist, dazu beizutragen, daß der Haushalt entlastet wird, wird sie es gern tun, ohne ihren eigenen Aufgabenkreis einzuschränken, und wird damit sich und alle segnen.

Einer Christlichen Wissenschafterin, die große Dankbarkeit empfand für alles, was die Christliche Wissenschaft [Christian Science] ihr bedeutete, kam der Gedanke, daß es ein wunderbares Vorrecht wäre, an einem Ausbildungskursus in einem der Sanatorien der Christlich-Wissenschaftlichen Wohltätigkeitsanstalten teilzunehmen und der Bewegung als Pflegerin zu dienen. Sie wurde angenommen und beendete diesen Lehrgang. Die drei Ausbildungsjahre waren für sie eine unschätzbare Zeit des Wachstums in der Gnade und der geistigen Entfaltung. Es war ihr tiefer Wunsch, Belehrbarkeit, Gründlichkeit, Geduld, Demut, Erbarmen und Zartheit zum Ausdruck zu bringen und jeden Tag aufs neue einen Beweis für die Herrlichkeit Gottes sein zu lassen. Sie hatte viele Aufgaben zu meistern, aber sie bemühte sich, sie alle als Gelegenheit zu betrachten, einen geistigeren Standpunkt einzunehmen und den Segen aus der Wahrheit davonzutragen.

Sie erlebte mehrere Heilungen, als die Einflüsterung von Entmutigung und Schmerzen sie zu überzeugen suchte, daß es ein Fehler war, an dem Lehrgang teilzunehmen, und daß sie nicht in der Lage sein würde, ihn zu beenden. Als sie durch diese Suggestionen versucht war, das hohe Ziel, das ihr vor Augen stand, aufzugeben, wußte sie, daß ihr die Lösung nur durch die Entfaltung der Wahrheit und die friedevolle Führung der Liebe zuteil werden konnte. Mit erneuter Hingabe vergegenwärtigte sie sich, daß sie sich gewissenhafter und inbrünstiger gegen aggressive mentale Suggestion schützen mußte. Die Christliche Wissenschafterin wußte, daß sie auf diese Weise aus dem Morast falscher Einflüsterungen befreit werden würde, der ihren Fortschritt aufzuhalten versuchte und sie abhalten wollte, ihren Dienst zu versehen.

Sie wurde dazu geführt, noch einmal den Beweggrund für ihre Teilnahme an dem Lehrgang zu prüfen und erneut dankbar zu sein für das Vorrecht, der Bewegung, die sie so sehr liebte, zu dienen. Sie erkannte auf einmal mit großer Freude, daß dies in der Tat ein Dienst der Liebe war. Sie wußte nun auch, daß sie der Freude, zu dienen und ihre geistige Herrschaft zu beweisen, nicht beraubt werden und daß diese Inspiration nicht durch Selbstunterschätzung getrübt werden konnte. Sie wußte, daß ihre wahre Identität wie die jedes anderen Menschen niemals durch Verwirrung oder Unvollkommenheit verdunkelt worden war und daß Krankheit nicht als heilbar oder unheilbar klassifiziert werden kann, denn im Licht der göttlichen Wahrheit gibt es keine Krankheit. In dem Maße, wie sie sich mutig gegen jedes einzelne dieser quälenden Argumente wandte und sie energisch durch klare, geistige Wahrheiten umkehrte, war sie jedesmal frei von seelischer Bedrückung und physischer Knechtschaft. Neue Inspiration und geistige Wahrnehmung gaben ihr die Gewißheit, daß Gott sie den ganzen Weg gehen lassen würde, damit sie den Segen empfangen und anderen ein Segen sein könnte. Und so beendete sie ihren Lehrgang mit Freude und fand im christlich-wissenschaftlichen Pflegedienst ein beglückendes und fruchtbares Betätigungsfeld.

Auf Seite 395 in ihrem Buch „Wissenschaft und Gesundheit“ schreibt Mrs. Eddy: „Eine übellaunige, mürrische oder falsche Person sollte nicht Pflegerin sein. Die Pflegerin muß fröhlich, ordentlich, pünktlich, geduldig und voll Vertrauen sein — empfänglich für Wahrheit und Liebe.“ So muß die christlich-wissenschaftliche Pflegerin den wahren Begriff von Pflege als ihr Ideal hegen, nämlich in diesem Dienst der Liebe Gott zu lieben und Ihm zu dienen.

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