Im zweiten Brief des Paulus an die Korinther (4:6) lesen wir: „Denn Gott, der da hieß das Licht aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsre Herzen gegeben, daß durch uns entstünde die Erleuchtung zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi.“
Im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, „Wissenschaft und Gesundheit“, schreibt Mrs. Eddy (Seite 390): „Erhebe dich in der bewußten Stärke des Geistes der Wahrheit, um den Einspruch des sterblichen Gemüts, auch Materie genannt, umzustoßen, der sich der Allerhabenheit des Geistes entgegenstellt.“
Ich möchte von einer Erfahrung erzählen, bei der ich imstande war, an der Wahrheit der göttlichen Ordnung unbeirrt festzuhalten. Ich verlor alle Furcht, und eine Katastrophe, die mit großer Gefahr drohte, konnte abgewendet werden.
Ich wohne nicht weit von einem Fluß entfernt, der sich normalerweise friedlich und ruhig durch eine schöne Landschaft schlängelt. Wir hatten eine längere Regenperiode gehabt, und an einem Sonntagmorgen war dieser Fluß zu einem reißenden Strom geworden. Mein Mann und ich wollten zum Gottesdienst in einer Kirche Christi, Wissenschafter, gehen. Wir sahen wohl, daß die Leute, die am Fluß wohnten, die Keller räumten. Wir hatten aber Pflichten in der Kirche zu erfüllen; im Gehorsam und in dem Bewußtsein, recht zu tun, schalteten wir daher Furcht und Bedenken aus und gingen zur Kirche.
Als wir mittags zurückkamen, stellten wir fest, daß das Wasser weiter angestiegen war. Bis in die Nacht hinein stieg es weiter. Technische Nothilfe, Feuerwehren und alle verfügbaren Fahrzeuge waren bereitgestellt worden, falls die Häuser geräumt werden müßten.
Während dieser Vorbereitungen hatte ich mich in die Bibel und in Mrs. Eddys Werke vertieft und mich durch nichts ablenken lassen. Der oben zitierte Vers aus der Bibel und die folgenden Worte aus dem Lehrbuch (S. 520) schafften in mir Klarheit und Ruhe: „Das unergründliche Gemüt ist zum Ausdruck gekommen. Die Tiefe, Breite, Höhe, Macht, Majestät und Herrlichkeit der unendlichen Liebe erfüllen allen Raum.“
Es klingelte an der Tür. Ein Nachbar kam und sagte uns, daß das Wasser an verschiedenen Stellen schon über den Damm komme. Es wurde gemeldet, daß das Wasser immer noch steige. Lautsprecherautos fuhren durch die Straßen und warnten die Leute. Ich ging still zurück an meine Arbeit im innigen Gebet zu Gott und schöpfte aus der Kraft, die ich durch mein unerschütterliches Festhalten an der göttlichen Ordnung empfangen hatte. Ich wandte mich wieder Mrs. Eddys Schriften zu.
Nach einer halben Stunde kam mein Mann mit der Botschaft, daß das Wasser falle. Ich sah aus dem Fenster. Der Himmel, der vorher mit dunklen Wolken verhangen war, war jetzt sternenklar. Aber ich blieb am Wort Gottes und setzte mein Studium fort und merkte gar nicht, wie es Tag wurde. Ich spürte keine Müdigkeit. Es war mir klar, daß der Mensch im göttlichen Universum weilt und daher keine Katastrophe erleben kann. Der Fluß strömte auch jetzt noch mit gewaltiger Macht, aber nicht, wie am Tage vorher, in wilder, zerstörerischer Art. Auf den Straßen war es jetzt friedlich und still.
Ich bin sehr dankbar, daß ich zur Christlichen Wissenschaft [ Christian Science ] geführt worden bin und daß ich das Vorrecht habe, Mitglied Der Mutterkirche zu sein und am Klassenunterricht teilgenommen zu haben.— Bad Oeynhausen-Werste, Deutschland.
