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Nicht Ergebung, sondern Demonstration

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der Juli 1964-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Einen der Vorträge über die Christliche Wissenschaft, die ich besuchte, kurz nachdem ich das Studium dieser Religion aufgenommen hatte, leitete die Vortragende etwa wie folgt ein: „Wenn ich als Kind die Erwachsenen sagen hörte:, Gottes Wille geschehe!‘, dann wußte ich, daß etwas Schreckliches geschehen war.“ Und dann führte die Vortragende aus, daß diese Worte: „Gottes Wille geschehe!“ eine so ganz andere Bedeutung annehmen, wenn wir dem Pfad folgen, den unsere geliebte Führerin, Mrs. Eddy, durch ihre hingebungsvolle Arbeit entdeckt und uns gewiesen hat.

Im Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit“ von Mary Baker Eddy lesen wir (S. 109): „Wenn der Erde eine neue geistige Idee geboren wird, so erfüllt sich von neuem das prophetische Wort des Jesajas:, Denn uns ist ein Kind geboren. .. und er heißt Wunderbar.‘ “

Genau dies geschah in dem oben erwähnten Vortrag, denn als ich still und voller Aufmerksamkeit zuhörte, wurde in mir der Wunsch immer stärker, Mitglied der Kirche Christi, Wissenschafter, zu werden und so an dem herrlichen Wirken derer teilzuhaben, die sich bemühen, die Worte aus Christi Jesu Gebet (Matth. 6:10): „Dein Reich komme. Dein Wille geschehe“, in die Tat umzusetzen.

Viele Jahre sind seitdem verstrichen, und täglich wächst meine Dankbarkeit für all die Segnungen, die ich aus der Saat dieses Vortrages erntete.

Das Lehrbuch ist wahrlich ein Schlüssel, der für jeden Menschen die geistigen Schätze der Bibel erschließt. Einer der tiefen Eindrücke des Lehrbuchs auf den ernsthaften Leser ist die Tatsache, daß die Lehren dieses Buches in ihrer Gesamtheit zeigen, daß wahres Denken positiv ist, daß allein das Gute Macht hat, weil Gott das Gute ist, und daß es keine Macht außer Seinem Willen gibt.

Die Christliche Wissenschaft [Christian Science] weist darauf hin, daß wir, wenn wir Gottes Willen erkennen und ihm gehorchen, nur Gutes erleben können, denn die Bibel sagt uns (Rom. 8:28): „Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen.“ Doch die religiöse Erziehung, die einige von uns in der Kindheit genossen haben, lehrte uns die Ergebung in Gottes Willen, was bedeutete, daß wir ein trauriges oder niederdrückendes Erlebnis als Bezeugung jenes Willens hinnehmen müßten.

Untersuchen wir einmal, was mit Ergebung gemeint ist. Das Wort wird gewöhnlich in der Bedeutung von „sich ergeben“, „etwas über sich ergehen lassen“, „etwas erleiden“ gebraucht; kurz gesagt, es deutet auf ein passives Denken hin.

Solch ein Denken wird durch die Trägheit des sterblichen Bewußtseins gefördert, wenn jenes Bewußtsein noch nicht durch die Wissenschaft des Christus belehrt worden ist. Oft scheint es so viel leichter, sich dem Gedanken hinzugeben, daß etwas erlitten werden müsse, statt die Anstrengung zu machen, etwas dagegen zu tun. Dazu kommt dann manchmal der irreführende Gedanke des Selbstbedauerns oder das Gefühl der eigenen Unzulänglichkeit. Durch solches Denken verstricken wir uns immer tiefer in einen Bewußtseinszustand, der nicht das Geringste mit Gottes Willen für Sein Kind, Sein Bild und Gleichnis, zu tun hat. Und wenn wir von Krankheitsannahmen heimgesucht werden, wie viel leichter erscheint es zuweilen, uns ihnen zu ergeben, anstatt ihnen mit der Wahrheit zu widerstehen. Dann hat uns der Irrtum dem Anschein nach gerade dort, wo er uns haben möchte — in seinem Netz.

Was not tut ist daher nicht Ergebung, ein Nachgeben dem Irrtum gegenüber, sondern die Demonstration der Tatsache, daß der Mensch vollkommen ist. Wir brauchen nicht zu leiden, aber wir müssen demonstrieren, was der Wille Gottes ist. Das verlangt von uns unaufhörliche geistige Tätigkeit.

Durch das hingebungsvolle Studium unseres Lehrbuches und das unablässige tägliche Bemühen, jene Erklärung zu beweisen, die wir jeden Sonntag in der Kirche vom Pult verlesen hören: „Meine Lieben, wir sind nun Gottes Kinder“ (1. Joh. 3:2), beginnen wir die Aufforderung zu verstehen, die wir auf Seite 393 von „Wissenschaft und Gesundheit“ finden: „Erhebe dich in der Stärke des Geistes, um allem zu widerstehen, was dem Guten unähnlich ist.“

Mrs. Eddy schreibt (ebd., S. 462): „Wer das Heilen der Christlichen Wissenschaft demonstrieren will, muß streng bei ihren Regeln bleiben, jede Erklärung beachten und von den festgelegten Grundregeln ausgehen. Wenn der Weg gewiesen ist, liegt in dieser Aufgabe nichts Schwieriges noch Mühsames; doch Selbstverleugnung, Aufrichtigkeit, Christlichkeit und Ausdauer allein gewinnen den Preis, wie es gewöhnlich auf jedem Gebiet des Lebens der Fall ist.“

Welch eine wunderbare Aufgabe ist uns hier gestellt worden, und wie dankbar sollten wir Mrs. Eddy sein, daß sie uns in dem gottinspirierten Lehrbuch und ihren anderen Schriften sowie in all der Literatur, die sie mit so weiser Voraussicht für uns bestimmt hat, das Rüstzeug gab, dieser Aufgabe gerecht zu werden.

Wenn wir dankbaren Herzens das folgende Lied aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft singen (Nr. 382):

Geliebtes Gotteskind,
Sieh dein Geburtsrecht an
Und merk: Gott hat für dich
Den allerbesten Plan —

dann wird es uns klar, welch eine Freude und welch ein Vorrecht es ist, täglich voller Verständnis und voller Dankbarkeit zu beten: „Dein Wille geschehe.“

Wir gehen vorwärts, um zu demonstrieren, was der Wille Gottes ist, wenn wir das Gebot der Heiligen Schrift befolgen (Röm. 12:2): „Stellet euch nicht dieser Welt gleich, sondern verändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, auf daß ihr prüfen möget, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.“

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