Das außerordentliche Bedürfnis der Menschheit nach einem Tröster ist wohl nie zuvor so allgemein anerkannt worden wie jetzt im Atmozeitalter. „Trösten“ heißt „Kraft und Hoffnung einflößen“ oder „von seelischem Leid befreien“.
Heute, wo viele Regierungen fordern, daß das Heim eines jeden Menschen nicht nur bildlich gesprochen seine Burg sei, sondern praktisch seine Festung, indem es womöglich auch einen Atombunker einschließt, sollten da nicht alle Menschen hingebungsvoll einem Tröster Beachtung schenken, dessen unüberwindliche Macht zu schützen dazu dient, die dem Menschen von Gott verliehene Herrschaft über die ganze Erde zu bestätigen?
Dem Bedürfnis nach umfassender Verteidigung gegen den Anspruch auf zerstörende Macht, den das Böse erhebt, kann nur durch den Tröster entsprochen werden, von dem Christus Jesus prophezeite, daß er in seinem Namen vom Vater, von Gott, kommen würde, wenn die Menschen für ihn bereit sein würden. Der Meister bezeichnete ihn als den „Geist der Wahrheit“ und sagte: „Der wird euch in alle Wahrheit leiten“ (Joh. 16:13). Dieser Tröster ist in unserem Zeitalter erschienen. Er ist im Namen des Meisters gekommen und entspricht dem von ihm beschriebenen Wesen und Auftrag. Es ist die Christliche Wissenschaft [Christian Science].
Mrs. Eddy erklärt in ihrem Buch „Vermischte Schriften“ (S. 189): „Wenn wir, empfänglich wie Kinder, willig werden, das göttliche Prinzip und das Gesetz des Seins anzunehmen, wie es sich in der göttlichen Wissenschaft entfaltet, dann werden wir durch ihre Auslegung den Tröster erkennen, der in alle Wahrheit leitet.“
Die Christliche Wissenschaft [Christian Science] bringt der Menschheit wahren Trost — wirkliche Kraft, Gesundheit, Sicherheit und wirklichen Frieden. Sie lehrt, daß Gott, das göttliche Gemüt oder Prinzip, Seine Schöpfung geistiger Ideen — den Menschen und das Universum — in Vollkommenheit regiert. Die Einheit und Allheit dieses Gemüts schließt die Existenz irgendeines anderen Gemüts oder einer anderen Macht aus. Daher ist es nur der Geist, der wahrhaft tröstet. Paulus unterstreicht diese Tatsache, wenn er von „Gott, unserm Vater“ als dem „Gott alles Trostes“ spricht, „der uns tröstet in aller unserer Trübsal, damit wir trösten können, die da sind in allerlei Trübsal, mit dem Trost, mit dem wir selber getröstet werden von Gott“ (2. Kor. 1:2—4).
Die geistige Heilkraft und die Unberührtheit vom Bösen, die Jesus demonstrierte, sind heute allen erreichbar, die Christus, Wahrheit, auf dem vom Tröster gelehrten Weg des Lebens und der Liebe folgen. Zu seinen 70 Jüngern, die erfolgreich Sünde und Krankheit geheilt hatten, sagte der Meister (Luk. 10:19): „Ich habe euch Vollmacht gegeben. .. über alle Gewalt des Feindes; und nichts wird euch schaden.“ Diese vollständige Herrschaft über Gefahr kann durch die Christliche Wissenschaft [Christian Science] jetzt ebenso bewiesen werden wie zur Zeit Jesu
Welche materielle Form der Feind auch immer annehmen mag, es ist nur das vermeintliche sterbliche Gemüt, das sich der Annahme nach gegen die Harmonie des Geistes erhebt. Das eine unsterbliche Gemüt ist allmächtig, allgegenwärtig, allwissend. Das sterbliche Gemüt redet uns ein, es gäbe ein physisches Universum mit einem physischen Menschen, der der Sünde, Krankheit, Disharmonie und Vernichtung unterworfen sei. Als der Ausdruck des reinen Gemüts tun der wirkliche geistige Mensch und das wirkliche geistige Universum die ewige Vollkommenheit des göttlichen Prinzips kund.
Jesu Worte und Werke lehren uns, wie wir die Immunität des Menschen gegen jedwede sogenannte gefährliche Wirkung, sei sie nun materieller oder mentaler Art, beweisen können. Er, der über die Elemente triumphierte, über all die vermeintlichen Gesetze der Schwerkraft, der Zeit, Begrenzung, Krankheit und des Todes, hatte keine Furcht vor jedweder Form irgendeiner illusorischen Kundwerdung des sterblichen Gemüts, und er fürchtete sich auch nicht vor dem menschlichen Haß. Können wir bezweifeln, daß sich das Freisein des Menschen von allem Übel durch uns heute beweisen läßt, wenn wir Jesu Lehren treu sind? „Glaubet mir, daß ich im Vater [bin]“, sagte er (Joh. 14:11), und setzte hinzu: „Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und wird größere als diese tun, denn ich gehe zum Vater.“
In einer Bibellektion, der die obige Erklärung unseres Heilands zugrunde liegt, erläutert Mrs. Eddy den letzten Teil wie folgt (Vermischte Schriften, S. 194): „, Denn‘, wenn ihr ihm nachfolgt, vernehmt ihr Gott und erkennt, w i e ihr euch, um heilen zu können, von der Materie dem Geist zuwenden müßt, w i e ihr euer Selbst, das materielle Bewußtsein für das geistige Bewußtsein aufgeben könnt, w i e ihr Gottes Kraft und Führung annehmen sollt und von göttlicher Liebe durchdrungen werdet, die alle Furcht austreibt.“ Und auf der nächsten Seite sagt sie: „Das, Ich‘ wird zum Vater gehen, wenn Sanftmut, Reinheit und Liebe, von der göttlichen Wissenschaft, dem Tröster, beseelt, uns zu dem einen Gott hinführen. Dann wird das Ego nicht in der Materie, sondern im Gemüt erfunden werden. Denn es gibt nur einen Gott, ein Gemüt, und der Mensch wird dann kein von Gott getrenntes Gemüt beanspruchen.“
Wie ein kleines Kind darauf vertraut, daß seine menschlichen Eltern es vor Gefahr schützen, so müssen wir darauf vertrauen, daß das göttliche Gemüt uns Immunität gegen die Machenschaften des Bösen verleiht. Weil wir Ideen des Gemüts sind, sind wir in unserem wahren Selbst Kinder des einen Vater- Mutter Gottes. Im Gehorsam gegen das unwandelbare Gesetz des Guten spiegelt der Mensch die Sicherheit und Gelassenheit seines Schöpfers wider. Dieser Gehorsam kommt im menschlichen Leben in der Bereitwilligkeit zum Ausdruck, die Bibel und Mrs. Eddys Werke zu studieren, sowie in dem Bemühen, diese Lehren des Trösters in die Tat umzusetzen.
Wir müssen die göttliche Wissenschaft in den kleinen Dingen des tätlichen Lebens beweisen, wenn wir unsere Herrschaft in großen Dingen beweisen wollen. Wir müssen über unser Denken wachen und, gleich Wächtern, das Eindringen von Sünde, Haß, Zweifel und Furcht verhindern. Wir müssen in allen unseren menschlichen Beziehungen erbarmungsvolles Verständnis für andere zeigen. Wir müssen uns und andere in unserem wahren Selbst als Ideen des Geistes sehen, nicht als die Sterblichen, die sich den physischen Sinnen darzubieten scheinen. Wir müssen uns vergegenwärtigen, daß wir in Wirklichkeit nicht in einem materiellen Universum leben, der Vernichtung überlassen, denn das wahre Wesen des Menschen ist ein individueller Ausdruck des einen Gemüts.
Ein Abglanz von der Erhabenheit und Harmonie, die der Tröster mitteilt, kommt in den folgenden Worten eines schönen Kirchenliedes zum Ausdruck (Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, Nr. 174):
Wie eine Mutter, so tröstet Gott die Seinen.
Ruhig Sein Trost, der alle Unrast stillt.
Sein Trost gibt Hoffnung — Mut erneut zum Streben —,
Ist reine Liebe, fried- und freuderfüllt.
