Wenn man die Schriftstelle über Jesus liest: „Es trat zu ihm ein Schriftgelehrter, der sprach zu ihm: Meister, ich will dir folgen, wo du hingehst.. . Und ein anderer unter den Jüngern sprach zu ihm: Herr, erlaube mir, daß ich hingehe und zuvor meinen Vater begrabe. Aber Jesus spricht zu ihm: Folge du mir und laß die Toten ihre Toten begraben!“ (Matth. 8:19–22), mögen die Fragen aufgeworfen werden: Klingt diese Forderung nicht sehr lieblos? Steht es nicht im Widerspruch zu dem Gebot: „Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren“ (2. Mose 20:12), wenn ein Sohn sich weigert, seinem Vater den letzten Dienst zu erweisen?
Die Christliche Wissenschaft [Christian Science] hilft uns zu erkennen, daß die Bibel eine geistige wie auch eine buchstäbliche Bedeutung hat, und wenn wir dem geistigen Sinn der Worte Jesu nachgehen, erscheint uns ihre Bedeutung in einem neuen und ganz anderen Licht. Wie liebevoll ist doch eigentlich dieser überaus wichtige Befehl: „Laß die Toten ihre Toten begraben“!
Wahrscheinlich sprach Jesus nicht von einem Sterblichen, der einen leblosen Körper beerdigt. Die Toten, von denen er sprach, sind sterbende und nutzlose Gedanken. Tätige und aufbauende Gedanken, die von Leben und Liebe durchdrungen sind, sind unerläßlich, wenn wir ihm folgen wollen.
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