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Die Bibel als zusammenhängendes Ganzes

[Diese Artikelserie zeigt die stetige Entfaltung des Christus, der Wahrheit, von Anfang bis Ende der Heiligen Schrift.]

Jakobs Leben bis zum Mannesalter

Aus der September 1964-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der etwas unheilvolle Name Jakob — gewöhnlich bedeutet er „Verdränger“ oder „Betrüger“ (vergl. 1. Mose 27:36) — deutet die wenig versprechende Vergangenheit an, die der Patriarch überwinden mußte, bevor er als Israel gepriesen werden konnte.

Esau und Jakob waren Zwillingssöhne des Patriarchen Isaak und seines Weibes Rebekka. Esau wurde als der ältere der beiden und daher als der Erbe angesehen, der Empfänger des begehrten Erstgeburtsrechts. Von ihm heißt es, er war „ein Jäger und streifte auf dem Felde“, wohingegen Jakob als ein „sanfter Mann“ beschrieben wurde, der in den Hütten blieb (1. Mose 25:27). Da das hebräische Wort tamim (sanft) manchmal mit „vollkommen“ übersetzt wird, mag dies im geringen Grade sehr wohl den edlen Charakter andeuten, der Jakob später zugeschrieben wird.

Die Bibel berichtet zwei Vorfälle, bei denen es Jakob gelang, den Segen und die Rechte des Erstgeborenen zu erlangen. Laut 1. Mose 25:33, 34 verkaufte Esau „Jakob seine Erstgeburt.. . Also verachtete Esau seine Erstgeburt.“ Im 27. Kapitel wird berichtet, daß Jakob später den Segen seines Vaters durch Betrug erlangte, zum großen Verdruß Isaaks und zum Zorn Esaus.

Es war Isaak nun völlig klar, daß die Verheißungen, die Gott Abraham gegeben hatte und die an ihn weitergegeben wurden, jetzt mit Sicherheit auf Jakob zutrafen. Darüber hinaus legte er es Jakob dringend nahe, sich ein Weib unter seinen Verwandten in Mesopotamien auszuwählen, anstatt wie Esau mit den Kanaanitern zu harmonieren (siehe 1. Mose 26:34, 35; 28:1, 2).

Als sich Jakob gehorsam nordwärts durch das Land Kanaan auf den Weg machte, erhielt er einen weiteren Hinweis auf seine große Bestimmung. Als er sich abseits des Weges zum Schlafen niedergelegt hatte, sah er im Traum eine Leiter, die mit der Spitze an den Himmel rührte, und „die Engel Gottes stiegen daran auf und nieder“ (1. Mose 28:12). Darüber hinaus wurde diese Vision von einer Botschaft des Herrn begleitet, die besagte, daß Jakob ebenfalls bei seiner Aufgabe, die hebräische Geschlechterfolge zu erhalten, unterstützt und beschützt werden sollte. Als Zeichen seiner Treue zu Gott errichtete Jakob zu Seinen Ehren ein Mal, wozu er den Stein benutzte, auf dem sein Haupt geruht hatte, und hieß die Stätte „Beth-El“ (Haus Gottes) — was später als eins der beachtenswertesten Heiligtümer in ganz Palästina angesehen wurde.

Durch dieses Erlebnis ermutigt, setzte Jakob seinen Weg nach Haran fort, wo er von seinem Onkel Laban und der Familie seines Onkels herzlich begrüßt wurde. Er war schnell davon überzeugt, daß seine schöne Kusine Rahel dazu bestimmt war, sein Weib zu werden, und so stimmte Jakob zu, ihrem Vater sieben Jahre um seine Tochter zu dienen (siehe 1. Mose 29:10—18). Aber als Jakob seine Braut beanspruchte, erntete er die Früchte seiner offensichtlichen Falschheit in seinem Verhalten Isaak und Esau gegenüber, denn nun war er es, der hintergangen wurde, und zwar von Laban, denn er mußte Rahels ältere Schwester Lea zum Weibe nehmen. Dann heiratete er auch Rahel, aber er mußte Laban um sie sieben weitere Jahre dienen. Im Laufe der Jahre wurde Jakob reich und war erfolgreich, zum großen Maße auf Kosten Labans. Als Jakob auf Gottes Gebot mit Rahel und Lea nach Kanaan zurückkehrte (siehe 1. Mose 31:13), scheint Laban seinem Fortgehen sogar mehr Widerstand entgegengesetzt zu haben, als er nach und nach über sein Dortsein zu grollen begonnen hatte; aber die gespannten Beziehungen zwischen den beiden Männern wurden im großen und ganzen durch einen Nichtangriffspakt beseitigt, den sie in Mizpa, wahrscheinlich im nördlichen Gilead, abschlossen (siehe 1. Mose 31:22, 23, 44—54; 32:1 [K 31:55]).

An diesem Punkt in Jakobs Leben finden wir einen seltsamen Kontrast zwischen göttlicher Inspiration und menschlicher Furcht, zwischen Zusammenarbeit und Falschheit; aber Jakob überwand diese Begrenzungen und brachte seine höheren Eigenschaften in seiner späteren und reiferen Erfahrung als Israel zum Ausdruck.

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