Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Entdeckerin, Gründerin, Führerin

Aus der Januar 1965-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Geschichte berichtet von den Errungenschaften vieler Frauen, die groß genannt worden sind. Keine der berichteten Taten übertrifft die von Mary Baker Eddy, der Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft [Christian ScienceSprich: kr’istjən s’aiəns.] und der Führerin der christlich-wissenschaftlichen Bewegung. Die nahezu fünfundvierzig Jahre hingebungsvollen Dienstes, die sie der Gründung ihrer großen Sache widmete — diese folgte ihrer bedeutenden Entdeckung im Jahre 1866 —, sind unermeßlich reich an ausgedrückter Liebe, zweckerfüllter Arbeit und deren augenfälliger Fruchtbarkeit.

Ihre Mission, den von Christus Jesus verheißenen Tröster zu bringen, war dreifacher Natur, wie die drei Titel besagen, die sie sich selbst vorbehielt ― Entdeckerin, Gründerin, Führerin. Ihre Lebenserfahrungen bis zu ihrer Entdeckung hatten sie für das große, künftige Werk vorbereitet. Witwenstand, Leid, Verlassenheit, schlechte Gesundheit und Jahre fruchtlosen Forschens auf den Wissensgebieten der Medizin, Religion, Naturwissenschaft und Philosophie stellten sie vor schwere Prüfungen und bewirkten, daß sie sich von allem abwandte und durch hingebungsvolles Studium der Bibel erwartungsvoll und bereit war, als die Offenbarung des Trösters kam.

Die Jahre, die ihrer bemerkenswerten Heilung von den Nachwirkungen eines Sturzes folgten, waren Jahre ständigen und demütigen Gebets und Studiums, durch die sie für künftige Generationen die Offenbarung der Wahrheit erlangte, derer sie würdig befunden worden war. Von Anfang an gab es beharrlichen Widerstand. Sie lehrte, daß es keine Wirklichkeit in der Materie gibt, und die Naturwissenschaftler verhöhnten diese Ansicht. Sie lehrte, daß Krankheit durch Gebet allein geheilt werden kann, und die Fachschaft der Mediziner griff sie an. Sie lehrte, daß Gott das Böse nicht geschaffen hat und daß Er es in Seinem Universum nicht duldet. Diese Lehre veranlaßte die Theologen, sich ihr von der Kanzel und in der Presse entgegenzustellen. Aber der Widerstand der Welt gegen die Wahrheit konnte sie nicht entmutigen und hat sie nicht entmutigt. Sie mußte ihre Mission erfüllen.

Die Reinheit des Denkens und ein geistiges Bewußtsein befähigten Mrs. Eddy, die Christliche Wissenschaft [Christian Science] zu entdecken, die Wissenschaft des Christus so darzulegen, daß alle den Werken Christi Jesu folgen könnten. Im Anschluß an eine Erörterung des Wesens Jesu von Nazareth, der die Wissenschaft des Seins nicht zu entdecken brauchte, schreibt Mrs. Eddy über ihre eigene Entdeckung (Rückblick und Einblick, S. 26): „Für denjenigen aber, der, vom Fleisch geboren‘ ist, muß die göttliche Wissenschaft eine Entdeckung sein. Sie muß vom Weibe geboren werden. Sie muß das Erzeugnis der Geistigkeit sein, denn nur wer reines Herzens ist, kann Gott schauen — das Prinzip alles Reinen; nur wer da, geistlich arm‘ war, konnte zuerst dieses Prinzip darlegen, konnte noch mehr über die Nichtsheit der Materie und die Allheit des Geistes erfahren, konnte die Wahrheit nutzbar machen und die Demonstration des Seins in der Wissenschaft völlig dem Verständnis dieses Zeitalters anpassen.“

Ungefähr fünfundvierzig Jahre nährte sie ihre Entdeckung und ließ sie in sich reifen, sorgte für sie wie eine Mutter für ihr Kind. Stunden, Wochen und Jahre widmete sie der Aufgabe, die geistigen Wahrheiten, die ihr Bewußtsein durchströmten, so klar darzulegen, alle, die sie läsen, sie verstehen könnten, daß Menschen aller Gedankenstufen und Bildungsgrade im Studium ihres Buches „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ die vollständige und endgültige Darlegung ihrer Entdeckung finden möchten. Dieses Buch, das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, das zuerst im Jahre 1875 herausgegeben und während eines Zeitraumes von fünfunddreißig Jahren von der Verfasserin sorgfältig überarbeitet wurde, hat seinen Weg um die Erde gemacht und ist neben der Bibel das größte religiöse Werk aller Zeiten.

Obgleich man gemeinhin annimmt, daß der Entdecker einer großen Wahrheit selten gleichzeitig zum Begründer einer Bewegung wird, war Mrs. Eddy im Gründen ihrer Bewegung ebenso rege, wie sie es in der Entdeckung und Erklärung der Wahrheit war, die die Grundlage der Bewegung ist. Sie mußte sowohl eine Kirche gründen als auch die Botschaft des wissenschaftlichen Christentums verkünden. Ihr Werk als Gründerin hat viele Parallelen zu dem des Paulus. Viele ihrer Briefe an die Kirchen, veröffentlicht in ihrem Buch „Vermischte Schriften“ und in „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany“, erinnern an die für Paulus so charakteristischen liebevollen Ratschläge an die Kirchen.

Das Werk Mrs. Eddys als Gründerin wird im Handbuch Der Mutterkirche höchst offensichtlich. Hier legt die Gründerin beim Aufbau ihrer Organisation jede Kirchentätigkeit fest und umreißt ihren Zweck. Vollständig entfaltet sich hier der Plan für die höchste menschliche Darstellung von der göttlichen Idee „Kirche“.

Sie benannte ihre Kirche in höchst bezeichnender Weise, wenn sie ihr den Titel „Die Mutterkirche, Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, in Boston, Massachusetts“ gab. Sie sollte die ganze Welt einschließen, und ihre Zweige sollten jeden Winkel des Erdballs erreichen. Sie sollte in der Tat eine MutterKirche sein, die alle Menschen mit sanfter Hand zum Tröster führt. Sie sollte die erste, die ursprüngliche Kirche wissenschaftlichen Christentums sein. Sie sollte die Kirche Christi sein. Und sie sollte eine Kirche von Wissenschaftern sein, eine Kirche, die der Welt schon durch ihren Namen verkündige, daß sie eine praktisch tätige Kirche sei, eine Kirche von Arbeitern, die danach streben würden, ihre Religion unter den Menschen demonstrierbar zu machen. Sie war eine Kirche in Boston, aber nicht von Boston, eine Kirche, mit der sich jedermann in der Welt, der zur Mitgliedschaft bereit ist, freiwillig identifizieren kann.

Das Kirchenhandbuch trifft Vorkehrungen für jede Tätigkeit der weltweiten Mutterkirche. Die Christlich-Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, der Christlich-Wissenschaftliche Vortragsrat, der Christlich-Wissenschaftliche Unterrichtsrat, das Veröffentlichungsamt, die Zweigkirchen und Vereinigungen, Sonntagsschulen, Lesezimmer, Hochschulvereinigungen, Ausüber, Pflegerinnen und der Klassenunterricht machen nur einige dieser Tätigkeitsfelder aus. Die Vollständigkeit von Mrs. Eddys Werk als Gründerin setzt jeden in Erstaunen, der sich ernstlich mit dem Handbuch beschäftigt.

Aber Mrs. Eddy ist mehr als Gründerin und Entdeckerin, obgleich ihr jede dieser großen Errungenschaften einen bleibenden Platz in der Religionsgeschichte geben würde. Sie ist auch Führerin. Christi Jesu Leben und Werke wurden ihr Vorbild. Er war ihr Wegweiser, und ihre Schriften sind voll des Rates an ihre Nachfolger, auf das Leben unseres Meisters als ihr Vorbild zu schauen.

Mrs. Eddy schreibt (Botschaft an Die Mutterkirche von 1901, S. 34): „Schließlich, meine Brüder, wartet geduldig auf Gott; erwidert Fluch mit Segen; laßt euch nicht vom Bösen überwinden, sondern überwindet Böses mit Gutem. Seid standhaft, beharrt und nehmt zu im Glauben, Verständnis und in guten Werken; studiert die Bibel und das Lehrbuch unserer Religion, gehorcht streng den gegebenen Gesetzen und folgt eurer Führerin nur insoweit, wie sie Christus nachfolgt.“ Ihre Schriften, die Zeitschriften, die sie gründete, alle Tätigkeitsgebiete der Kirche beweisen ausgiebig Mrs. Eddys Stellung als Führerin Unzähliger, die durch ihre Lehren Erlösung von allen Formen der Disharmonie gefunden haben.

Vielleicht zeigt sich Mrs. Eddys fortdauernde Führerstellung nirgendwo augenfälliger als in den Hunderten von Fragen, die sie in ihren Schriften stellt und beantwortet. Dies leuchtete einem Christlichen Wissenschafter ein, der oft den Wunsch geäußert hatte, siebzig Jahre früher gelebt zu haben, damit er, wie einer seiner Verwandten, von Mrs. Eddy hätte unterwiesen werden können. Dann entdeckte er beim Studieren ihrer Schriften die Fragen und Antworten, die einen Teil fast jedes ihrer Bücher ausmachen. Beim Lesen dieser Fragen war er überrascht festzustellen, daß es gerade diejenigen waren, die er gestellt haben würde, hätte er in einer ihrer Klassen gesessen. Als er über diese klaren, unmittelbaren Antworten nachdachte, wurde er von Dankbarkeit dafür überwältigt, daß Mrs. Eddys Führerschaft durch ihre Schriften fortdauert.

Christus Jesus bestand darauf, daß seine Nachfolger ihn und seine Mission anerkannten. Er fragte seine Jünger (Matth. 16:15): „Wer saget denn ihr, daß ich sei?“ und lobte die Antworte des Petrus: „Du bist Christus, des lebendigen Gottes Sohn!“ Es war ihm wichtig, daß seine Mission anerkannt und verstanden würde.

Ebenso bestand Mrs. Eddy darauf, daß ihre Schüler den Sinn und die Bedeutsamkeit ihres Lebenswerkes und ihre untrennbare Verbindung mit der Bewegung anerkannten. Rechtes Verständnis und rechte Anerkennung ihrer dreifältigen Mission sind unerläßlich für alle, die den Namen eines Christlichen Wissenschafters annehmen wollen. Man kann nicht ihre Entdeckung annehmen, ohne die Kirche, die sie gründete, anzunehmen, noch kann man ihre Entdeckung annehmen, ohne ihre bleibende Führerschaft anzunehmen.

In all ihren Schriften beruft sich Mrs. Eddy darauf, eine gottverordnete und gottgesegnete Mission zu erfüllen. Ihre Offenbarung war die Erfüllung einer biblischen Prophezeihung. Sie war die volle und endgültige Offenbarung der Wissenschaft des Christus, und die Welt hat das Vorrecht, diese Offenbarung kennenzulernen und zu demonstrieren. Genauso wie die Göttlichkeit des Christus im Leben Jesu sichtbar wurde, wurde im Leben Mrs. Eddys die Göttlichkeit der Christlichen Wissenschaft [Christian Science] offenkundig. Mrs. Eddy kann ebensowenig von ihrer Entdeckung getrennt werden, wie Jesus vom Christus getrennt werden kann.

Keiner kann die heilende, erlösende Kraft dieser Religion empfinden, ohne tiefe Dankbarkeit gegen die Frau zu empfinden, durch deren Entdeckung die Wissenschaft zu uns kam. Aber ein Christlicher Wissenschafter würde seine Führerin ebensowenig vergöttern, wie er Jesus vergöttern würde. Beider Beispiel ist für ihn inspirierend. Beider Leben bezeugt die ewige Gegenwart des Christus, die heute durch diese Wissenschaft leicht verständlich gemacht wird.

Niemand kann Mrs. Eddys Biographien, die in den Lesezimmern der Christlichen Wissenschaft erhältlich sind, oder ihre Selbstbiographie „Rückblick und Einblick“ lesen oder sich in das Vorwort zu „Wissenschaft und Gesundheit“ vertiefen, ohne neue Dankbarkeit für unsere Führerin zu empfinden. Die Erklärung im Christian Science Journal vom Mai 1906, die als Vorwort zu ihrem Buch „Miscellany“ verwendet wurde, enthält die folgenden Worte (S. vii): „Die Kirche Christi, Wissenschafter, mag sich noch so sehr anstrengen — nie kann sie für ihre Führerin tun, was ihre Führerin für diese Kirche getan hat, aber ihre Mitglieder können ihr Denken so schützen, daß sie nicht unabsichtlich ihrer Führerin, die diesem Zeitalter die unsterblichen, von Jesus und den Propheten bezeugten Wahrheiten offenbart hat, ihren rechtmäßigen Platz nehmen.“

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Januar 1965

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.