Viele Menschen würden sagen, daß das Universitätsstudium in erster Linie dazu dient, die intellektuellen Fähigkeiten des Studenten zu entwickeln: es soll ihn mit der Fähigkeit ausstatten, selbst zu lernen, und alles, womit er in Berührung kommt, sachgerecht zu beurteilen. Das ist gewiß wertvoller und wertbeständiger als die Ausbildung für einen Beruf, obwohl auch das an der Universität seinen Platz hat.
Jedoch die Universität als eine „Pflegestätte des Intellekts“ zu bezeichnen, wie es zuweilen geschieht, ist streng genommen für einen Christlichen Wissenschafter nicht richtig. Eine bessere Bezeichnung wäre: Eine Umgebung, in der die uns angeborene Intelligenz entwickelt und besonders zum Lernen, Lehren und Forschen angewandt werden kann. Was menschlich gesehen der Intellekt zu sein scheint, zumindest seine angenehmeren Seiten, mag eine Kundwerdung der göttlichen Intelligenz sein. Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen WissenschaftChristian Science; sprich: kr’istjən s’aiəns., spricht oft mit Hochachtung von dem Intellekt an sich. Doch scheint der menschliche Intellekt etwas Persönliches zu sein; und in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ schreibt sie (S. 312): „Ein persönlicher Begriff von Gott und von den Fähigkeiten des Menschen muß den Glauben notgedrungen begrenzen und das geistige Verständnis hindern.“
Alle Christlichen Wissenschafter kennen bis zu einem gewissen Grade die unbegrenzte Vollkommenheit und Verfügbarkeit des göttlichen Gemüts. Daß es dem Studenten zu Gebote steht, ist für ihn bei seinem Studium ein unschätzbarer Vorteil, doch muß er es als sein Eigentum für sich in Anspruch nehmen. Es kann ihm weit mehr Befriedigung bringen und ihn zu weit größeren Leistungen führen als er je hoffen könnte, nur durch seine eigenen Bemühungen zu erlangen.
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