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Leben ist Alles

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der Juni 1965-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Im allgemeinen Sprachgebrauch werden die Worte „Leben“ und „Tod“ so nebeneinander gebraucht, als gehörten sie zusammen. In der Christlichen Wissenschaft lernen wir jedoch, daß eines das andere ausschließt. Mrs. Eddy sagt in ihrem Buch „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 289): „Weil Leben Gott ist, muß Leben ewig und durch sich selbst bestehend sein.“

Da es im Geist oder im geistigen Universum keinen Zerfall gibt, ist es offenbar, daß es für die geistigen Ideen, aus denen dieses Universum besteht, auch keinen Tod gibt. Dieses geistige Universum tut sich also durch immerwährendes Wirken oder Leben kund.

Wie verhält es sich nun mit dem Leben des Menschen? Johannes bezeichnet Gott als das Wort und das Wort als Leben. Das Leben des Menschen ist Gott, das eine unendliche Bewußtsein. Die Einheit des Menschen mit Gott ist die Tatsache über den Menschen, der zu Seinem Bild und Gleichnis geschaffen wurde. Christus Jesus erkannte diese Tatsache in Seinem Gebet an (Joh. 17:11): „Erhalte sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, daß sie eins seien gleichwie wir.“

Leben ist durch sich selbst bestehend und daher ewig. Was ist dann der Tod? Auf Seite 584 von „Wissenschaft und Gesundheit“ beginnt Mrs. Eddy ihre Definition von „Tod“ folgendermaßen: „Eine Illusion, die Lüge vom Leben in der Materie; das Unwirkliche und Unwahre; das Gegenteil vom Leben.“ Am Schluß des nächsten Abschnitts sagt sie: „Ein jeder materieller Augenschein vom Tod ist falsch, denn er widerspricht den geistigen Tatsachen des Seins.“

Der Tod ist nicht der Übergang vom Sein ins Nichtsein. Er hat seinen Ursprung im Sinnestraum vom Leben in der Materie. Diese Anschauung vom Tod steht in vollkommener Übereinstimmung mit der Bibel. In dem Gleichnis vom verlorenen Sohn sehen wir, daß der jüngere Sohn dieser Illusion vom Leben in der Materie erlegen war. Aber er mußte erkennen, was alle Menschen früher oder später entdecken: daß weder wahre Freude noch Sicherheit in der materiellen Daseinsauffassung zu finden sind. Sein Denken wurde gewandelt, und er fand den Weg zu der richtigen Beziehung zu seinem Vater zurück. Der Vater sprach dann die bedeutsamen Worte (Luk. 15:24): „Dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden.“

Der Meister hat uns durch sein beispielloses Leben gezeigt, wie wir aus der unwissenheit des Todes in das Licht des Lebens kommen können, ja kommen sollen. Paulus, der dies klar erkannte, mahnt uns: „Wache auf, der du schläfst, und stehe auf von den Toten, so wird dich Christus erleuchten“ (Eph. 5:14). Niemandem bleibt die Umwandlung erspart, die mit dem Erwachen aus dem materiellen Traum kommt, und je eher wir uns dazu entschließen, zu wachen und bewußt in Übereinstimmung mit der vom Meister gelehrten Wahrheit zu leben, desto eher werden wir der Harmonie des göttlichen Wesens teilhaftig. Wir werden dann Kinder Gottes heißen, Kinder der Auferstehung, der Auferstehung aus dem Glauben an den Tod. Diesen Zustand müssen wir alle einmal erreichen, denn Jesus sagte (Luk. 25:38): „Gott aber ist nicht der Toten, sondern der Lebendigen Gott; denn sie leben ihm alle.“

Leben ist Liebe. Was wäre Leben oder Wirken, wenn es nicht sinnvoll, nicht aus Liebe getan würde? Wie können die Menschen göttlichen Lebens oder göttlicher Liebe teilhaftig werden? Hier läßt sich ein technisches Beispiel gut verwenden.

Wenn wir ein Radioprogramm einer bestimmten Sendestation empfangen wollen, so müssen wir unser Empfangsgerät auf die Wellenlänge dieser Station einstellen. Wollen wir nun göttliches Leben oder göttliche Liebe empfangen, so müssen wir sozusagen unser ganzes Sein auf Liebe einstellen; wir selbst müssen Liebe ausdrücken, wir müssen Liebe ausstrahlen. Mrs. Eddy kleidet diesen Gedanken in folgende Worte (Wissenschaft und Gesundheit, S. 58): „Uneigennütziges Streben, edle Lebensmotive und Reinheit — diese Bestandteile des Denkens bilden, wenn sie sich vermischen, für den einzelnen wie für die Gesamtheit wahres Glück, wahre Stärke und Beständigkeit.“

Dies wird dem nicht schwerfallen, der den Tag mit Gebet beginnt und sich durch das Studium der im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft angegebenen Lektionspredigt gegen böse oder materielle Suggestionen schützt. Er wird die Welt, seine Mitmenschen und auch sich selbst mit anderen Augen sehen als vorher. Er wird Disharmonie jeglicher Art sofort als das unpersönliche Böse erkennen und abweisen. Wenn er dann abends eine Bilanz seiner Gedanken zieht und zufrieden feststellen kann, daß er den ganzen Tag über seine Harmonie und Ausgeglichenheit aufrechterhalten hat, dann weiß er, daß er in gewissem Grade göttliches Leben zum Ausdruck gebracht hat.

Das Lied Nr. 144 im Liederbuch der Christlichen Wissenschaft beschreibt treffend diesen Vorgang:

Der ird'sche Sinn, der muß vergehn,
Denn er erkennet nicht
Die Wunder des Allmächtigen
In ihrem wahren Licht.

Gott ist Prinzip, das wahre Sein,
Der Vater, der uns liebt;
Und diese Liebe, die uns schuf,
Uns immerdar umgibt.

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