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Die Bibel als zusammenhängendes Ganzes

[Diese Artikelserie zeigt die stetige Entfaltung des Christus, der Wahrheit, die ganze Heilige Schrift hindurch]

Das Erste Gebot

Aus der Januar 1966-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Von den Zehn Geboten, die von Moses als von Gott selbst kommend niedergeschrieben wurden, kann das mächtige Gebot: „Du sollst keine anderen Götter neben mir haben“ (2. Mose 20:3) mit Recht als grundlegend betrachtet werden, da es die wesentliche Vorherrschaft Gottes bestätigt, eine Tatsache, die die Grundlage sowohl für das Judentum wie auch für das Christentum bildet.

Die Geschichte des hebräischen Volkes, wie sie bisher dargelegt wurde, hat in vielen Fällen gezeigt, wie notwendig es für die Hebräer war und welch praktische Ergebnisse es zeitigte, daß sie sich an den wahren Gott als ihren Schöpfer, Beschützer und Führer hielten. Jahrhunderte vor Moses hatte Abraham, den die Israeliten als den Begründer ihrer Nation betrachteten, das Vorbild für die Anerkennung einer allezeit regierenden Gottheit umrissen, indem er den in seiner Heimatstadt Ur in Babylonien vorherrschenden Götzendienst ablehnte und ohne weiteres das Gebot des Herrn befolgte, sich nach dem fernen und unbekannten Land Kanaan aufzumachen.

Da Abraham diesen wahren Gott in seinem Leben an die erste Stelle setzte und die zahlreichen angeblichen Gottheiten Babyloniens von sich wies, hielt er sich fest an die Zusage, daß man nur durch die Anerkennung Gottes und den Gehorsam gegen Gott Fortschritt, wahren Wohlstand und inneren Frieden gewinnen kann. Weil er an Gottes Verheißung glaubte, wurde ihm im hohen Alter ein Sohn geboren; und Isaak und Jakob hielten ihrerseits an dem fundamentalen Gedanken fest, daß allen falschen, ortsgebundenen, begrenzten Gottheiten abgeschworen werden sollte.

Moses war daher durch die Geschichte des hebräischen Volkes in vollem Maße gerechtfertigt, als er den Hebräern als höchste Notwendigkeit nahelegte, in ihrem Denken und Leben Gott an die erste Stelle zu setzen. Hatte er darüberhinaus nicht auch an dem brennenden Busch eine Vision von dem Herrn gehabt und von Ihm einen direkten Auftrag erhalten, Sein Volk aus Ägypten zu führen, es von seinen vielen Prüfungen zu befreien und zum gelobten Land zu geleiten?

Tatsachen wie diese rechtfertigen es, daß das Erste Gebot als das größte von allen verkündet wurde. Dazu kommt, daß die ständigen Ängste und das fortwährende Fragen der Israeliten, selbst im ersten Teil ihrer Wüstenerfahrung, auf die dringende Notwendigkeit hinwies, den Kernpunkt dieses großen Gebotes mit seiner Betonung der Einmaligkeit Gottes und der Forderung nach ausschließlicher Bindung an Ihn und Seinen Willen darzulegen.

Es ist auch interessant festzustellen, daß die Betonung, das Erste Gebot einzuhalten, in der Weise eingeleitet wird, daß die Hebräer an die Freiheit erinnert werden, die sie trotz ihrer Zweifel erlebt hatten: „Ich bin der Herr, dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus dem Diensthause, geführt habe“ (2. Mose 20:2). Die Befreiung, die sie jetzt erlebten, gab ihnen sicherlich eine Ahnung von der anhaltenden Befreiung, die von ihrem Gehorsam gegen dieses primäre Gesetz abhing.

Wortlaut und Inhalt, wie sie im 5. Buch Mose niedergelegt sind, sind denen im 2. Buch Mose sehr ähnlich; nur wird hier nicht allein die Einheit Gottes betont, sondern die Bedeutung dieses Gebotes wird auch auf die Notwendigkeit ausgedehnt, Gott voll und ganz zu lieben (siehe 5. Mose 5:6, 7; 6:4, 5). Es war eindeutig dieser zweite Teil, den der Meister im Sinn hatte, als er „das vornehmste und größte Gebot“ in folgender Weise definierte: „Du sollst lieben Gott, deinen Herrn, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüte“ (Matth. 22:38, 37).

Christus Jesus zitierte das Erste Gebot nicht direkt in den vertrauten Worten des 2. Buches Mose, aber fraglos hatte er gemeinsam mit Moses und anderen großen Führern des Alten Testaments eine hohe Wertschätzung für dessen tiefe und bleibende Bedeutung. Nicht allein dies, sondern Jesus versicherte auch seinen Nachfolgern, daß Gott allein gut ist und daß Er vollkommenen und unbedingten Gehorsam verlangt (siehe Matth. 19:17; 6:24).

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