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Sich erinnern? oder widerspiegeln?

Aus der Januar 1966-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Gedächtnis ist eine Gabe, die ein jeder braucht. Die Fähigkeit, sich zurückliegender Ereignisse zu erinnern und etwas Gelerntes zu behalten, hilft uns, menschliche Urteilskraft und Weisheit auszudrücken. Ein gutes Gedächtnis ist der Intelligenz verwandt und wesentlich für sie. Die Christliche WissenschaftChristian Science; sprich: kr'istjən s'aiəns. kommt demjenigen zu Hilfe, der da glaubt, er habe ein schlechtes Gedächtnis oder sein Gedächtnis lasse nach.

Psychologen und Physiologen verbinden Gedächtnis mit elektrochemischen Eigenschaften des Gehirns und arbeiten darauf hin, Gedächtnisschwierigkeiten durch materialistische Mittel zu beseitigen. Die Christliche Wissenschaft schreibt den Verlust des Gedächtnisses einer Täuschung zu, einem gänzlich mentalen Zustand, und stellt es durch geistige Mittel wieder her. Unsere Führerin Mary Baker Eddy sagt: „Wenn die Täuschung sagt:, Ich habe mein Gedächtnis verloren‘, so widersprich dem. Keine Fähigkeit des Gemüts geht verloren. In der Wissenschaft ist alles Sein ewig, geistig, vollkommen und harmonisch in jeder Tätigkeit“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 407). Die Randüberschrift des Abschnitts, aus dem diese Worte zitiert sind, lautet „Unsterbliches Gedächtnis“.

Die Christliche Wissenschaft erhebt die Auffassung von Gedächtnis als einer menschlichen Fähigkeit zu dem Begriff von einer geistigen Tätigkeit des Gemüts, das der Mensch als Gottes Gleichnis widerspiegelt. Der wirkliche Mensch versucht nicht mühsam, sich an etwas zu erinnern, denn als die Widerspiegelung des allwissenden Gemüts weiß er alles, was wahr ist, und erlebt keinen Verfall des Erinnerungsvermögens. Tatsächlich ist sein Erinnerungsvermögen die Widerspiegelung der Allwissenheit des Gemüts.

Vom menschlichen Standpunkt aus gesehen, der stets eine endliche Auffassung vom Erinnerungsvermögen darstellt, muß das Gedächtnis mit frischer Energie durchpulst und ständig gestärkt werden. Um dies zu tun, müssen wir uns mehr bemühen, uns selbst als die Widerspiegelung des allwissenden Gemüts zu erkennen und bei dem Versuch, uns menschlich an etwas zu erinnern, weniger persönlichen Willen anzuwenden. Unser wissenschaftliches Widerspiegeln wird bewirken, daß das menschliche Gedächtnis spontan arbeitet, denn es wird die mühelose Energie des Gemüts demonstrieren.

Es bedarf mentaler Energie, sich an etwas zu erinnern, und wenn das Gedächtnis des Wissenschafters zu schwinden scheint, kann er es stets wiederherstellen, indem er sein Bewußtsein vom wirklichen Sein auffrischt. Er kann daran festhalten, daß keine Fähigkeit des Bewußtseins abgestumpft werden oder verloren gehen kann, denn es gibt nur ein Bewußtsein — Gemüt —, und der Mensch spiegelt es wider. Wer die Christliche Wissenschaft studiert, kann sich stets mit erneutem Interesse und fortschreitendem Verständnis alles vergegenwärtigen, was er über Gemüt und den Menschen gelernt hat, und zu neuen Entfaltungen der Wahrheit vordringen. Er kann still behaupten, daß sich die unendlichen Energien des Gemüts durch seine geistige Selbstheit kundtun, und die Annahme leugnen, daß sie jemals weniger als unendlich werden können oder daß der Mensch weniger tun kann als sie zu verkörpern.

Der Christus, die wahre Idee der Gotteskindschaft, verleiht dem Bewußtsein und seinen Fähigkeiten Energie, und in dem Verhältnis, wie wir uns unseres wahren Menschentums in Christus, Wahrheit, bewußt werden und Christusgemäßheit zum Ausdruck bringen, werden wir feststellen, daß sich unser Gedächtnis stärkt. Christus Jesus ermunterte oft seine Jünger, daran zu denken, was er sie gelehrt hatte. Und er prophezeite: „Der Tröster, der heilige Geist, welchen mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch erinnern alles des, was ich euch gesagt habe“ (Joh. 14:26).

Die Christlichen Wissenschafter wissen, daß dieser Tröster in der Form der Wissenschaft gekommen ist, die sie anerkennen, denn sie werden durch sie an alles erinnert, was Jesus gelehrt hat, und sie werden durch deren wissenschaftliche und anregende Auslegung seiner Lehren geheilt. Während diese neue Vitalität ihr Denken aufrüttelt und es von dem Glauben an eine irdische und sterbliche Grundlage zu dem Verständnis von der Allheit des Geistes und der Unwirklichkeit der Materie führt, werden sie umgestaltet. Ihr Gedächtnis reagiert auf die Berührung der Wissenschaft, und sie vermögen jeder Interesselosigkeit oder Stumpfheit zu widerstehen, die den Anspruch erheben mag, sie zu beherrschen und ihre Fähigkeiten zu schwächen.

Wenn wir ein Wort oder eine Mitteilung oder die Erinnerung an eine Erfahrung mit einer Zelle im Gehirn in Verbindung bringen, wenden wir uns von der wissenschaftlichen Wahrheit ab, daß alle Wirklichkeit Gemüt ist, sowie von der Tatsache, daß es kein Bewußtsein in der Materie gibt. Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob wir ein Wissen im menschlichen Gemüt durch mehr oder weniger qualvolle Bemühungen aufspeichern oder ob wir die Wahrheit demonstrieren lernen, daß der Mensch das allwissende Gemüt widerspiegelt.

Im gegenwärtigen Stadium der menschlichen Entwicklung ist es natürlich richtig, durch die üblichen Mittel ein Wissen zu erlangen und zu erwarten, daß wir es im Gedächtnis haben, wenn es gebraucht wird. Aber über dieser Erziehungsmethode steht die Methode der Christlichen Wissenschaft, die uns veranlaßt, uns erstens darauf zu verlassen, daß uns das Gemüt die mentale Energie verleiht, alles im Gedächtnis zu behalten, was wir brauchen, und dann darauf zu vertrauen, daß uns das Gemüt offenbart, was wir wissen, wann immer diese Notwendigkeit eintritt.

Anstatt der Annahme der Welt in bezug auf schwindendes Gedächtnis nachzugeben, sollten wir die Worte unserer Führerin in ihrem Buch „Vermischte Schriften“ (S. 330) beweisen: „Mit jedem wiederkehrenden Jahr sollten höhere Freuden, heiligere Ziele, ein reinerer Frieden und göttlichere Kraft den Duft des Seins erneuern.“

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