Ehren wir Gott, wenn wir körperlich oder seelisch leiden? Nein! denn was immer unsere Aufmerksamkeit auf den Körper, auf die Materie und die Materialität lenkt, verweigert Gott die Ehre, indem es uns glauben macht, daß es viele Götter und viele Gemüter gibt, Gutes und Böses, Geist und Materie, Gesundheit und Krankheit.
Der Glaube, Gott sende Leiden, um uns dauernd für Sünden zu züchtigen, die wir in der Jugend oder in späteren Jahren begangen haben, ist ein Überbleibsel entwachsener scholastischer Theologie. Diese Theologie stellt Gott als eine nachtragende, kaltherzige Person dar, die ihren eigenen Sohn umbringen läßt, um ihren Zorn über die sündige Menschheit zu besänftigen, die aber diese Menschheit trotzdem weiterhin sündig erhält und sie dafür mit Leiden bestraft. Diese Theorie ist nicht logisch und weicht stark von der Lehre der Christlichen Wissenschaft ab, die verkündigt, daß Gott Liebe ist, allwissendes Gemüt, das Prinzip des Seins. Wenn wir dieses richtige Verständnis von Gott gewinnen, werden wir erkennen, daß Sünde und Leiden nicht unumgänglich sind.
In ihrem Buch „Vermischte Schriften“ schreibt Mrs. Eddy (S. 362): „Wahrheit wird durch die Wissenschaft oder durch Leiden errungen. O törichte Sterbliche, welches von beiden soll es sein? Das Leiden trägt keinen Lohn in sich, es sei denn, daß es zur Verhütung der Sünde oder zur Bekehrung des Sünders notwendig ist.“
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