Wie oft hört man die Bemerkung: „Ich habe ein Problem zu lösen, finde aber keine Gelegenheit, es auszuarbeiten! Mein Alltag nimmt mich so in Anspruch, daß mir für metaphysische Arbeit wenig Zeit übrig bleibt.“ Mit solch einer Einstellung verschließen wir uns selbst die Tür zur Wahrheit und finden dadurch keinen Zugang zum göttlichen Bewußtsein.
Keiner, mag er noch so beschäftigt sein, braucht seine Pflichten zu vernachlässigen, sobald er verstehen gelernt hat, daß Gottes Arbeit bereits getan ist. Er braucht sich nur mit dem göttlichen Prinzip allen Seins als dessen Ausdruck zu identifizieren, um in seiner Arbeit Erfolg zu haben.
Unsere Führerin, Mrs. Eddy, schreibt: „Wer würde sich vor eine Wandtafel stellen und das Prinzip der Mathematik bitten, das Problem zu lösen? Die Regel besteht bereits, und unsere Aufgabe ist es, die Lösung auszuarbeiten. Sollen wir das göttliche Prinzip aller Güte bitten, Seine Arbeit zu tun? Seine Arbeit ist getan, und wir brauchen uns die Regel Gottes nur zunutze zu machen, um seinen Segen zu empfangen, der uns dazu befähigt, zu schaffen, daß wir selig werden.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 3;
Wenn wir uns von dem Gedanken leiten lassen, daß Gott schon alles getan hat, was zu tun ist, werden wir dazu geführt, zur rechten Zeit das Richtige zu tun. Da jede rechte Idee von Gott kommt, fließt sie dem Menschen, der sie widerspiegelt, mühelos zu.
Ein Christlicher Wissenschafter sah sich einmal vor das Problem gestellt, mehr tun zu müssen, als er leisten konnte. Dieser Mehrarbeit lag ein Systemfehler zugrunde, der ihn und seine Abteilung, in der er tätig war, scheinbar belastete. Er bemühte sich, das zu tun, was er als Christlicher Wissenschafter tun sollte. Erstens: Dem Problem mit aller Entschiedenheit mutig entgegenzutreten und den Systemfehler als eine Einflüsterung des Irrtums zu erkennen. Zweitens: Anzuerkennen, daß Gott, Gemüt, der nichts von einem Fehler weiß, für alle Menschen Freude, Zufriedenheit und Harmonie vorgesehen hat. Dieses Sichvertiefen in Gottes vollkommenen Plan führte zur Lösung des Problems und veranlaßte seinen Abteilungsleiter zu der Bemerkung: „Wenn Sie weiterhin alles so vereinfachen, dann haben wir bald nichts mehr zu tun.“
Ernstes, wissenschaftliches Gebet führt zu einem göttlich-gerechten Ergebnis. Der Prediger Salomo muß dies erkannt haben, denn er sagte: „Ich merkte, daß alles, was Gott tut, das besteht immer: man kann nichts dazutun noch abtun; und solches tut Gott, daß man sich vor ihm fürchten soll. Was geschieht, das ist zuvor geschehen, und was geschehen wird, ist auch zuvor geschehen; und Gott sucht wieder auf, was vergangen ist.“ Pred. 3:14, 15; Gottes Wirken ist harmonisch und unveränderlich, und zwar jetzt. Aber keinem bleibt der Schritt erspart, das vorhandene Göttlich-Gute tatsächlich anzunehmen und auf sein Problem anzuwenden.
Nichts kann das Denken des einzelnen, das uns mit Gott und Seiner vollkommenen Schöpfung, dem Menschen, in Verbindung bringt, ersetzen. Jesus erkannte, wie wichtig es ist, was ein Mensch denkt, denn er sagte: „Ein guter Mensch bringt Gutes hervor aus dem guten Schatz seines Herzens; und ein böser Mensch bringt Böses hervor aus seinem bösen Schatz.“ Matth. 12:35;
Unsere Führerin erklärt: „Die Zeit für Denker ist gekommen. Unabhängig von Glaubenslehren und altehrwürdigen Systemen pocht die Wahrheit an die Pforte der Menschheit. Die Zufriedenheit mit der Vergangenheit und das kalte Formenwesen des Materialismus sind im Zerfall begriffen. Unwissenheit über Gott ist nicht mehr der Schrittstein zum Glauben. Die einzige Gewähr für Gehorsam ist ein richtiges Erfassen von Ihm, den recht zu kennen ewiges Leben ist.“ Wissenschaft und Gesundheit, Vorw. S. vii.
Wir müssen verstehen lernen, daß jede Tätigkeit, die wir im täglichen Leben ausüben, uns die Gelegenheit gibt, Gott, das Gute, zum Ausdruck zu bringen. Aber dies kann nur geschehen, wenn wir uns mit der Idee des Gemüts identifizieren, die mit der Quelle des Guten, dem göttliche Gemüt, eins ist. Und in dem Maße, wie wir wissen, daß es in Wirklichkeit keinen materiellen daß überwunden werden muß, da Gemüt Alles ist, besitzen wir das geistige Verständnis vom Sieg des Guten und frohlocken mit den Worten: „Seine Arbeit ist getan.“
