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Stärke

Aus der September 1966-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Stärke ist die Kraft, etwas zu vollbringen, die Fähigkeit auszuharren, Widerstand zu leisten und Hindernisse zu überwinden. Gleichgültig, ob man Stärke unter einem physischen oder einem mentalen Blickwinkel betrachtet, der menschliche Sinn hält sie entweder für eine physische Eigenschaft von Muskeln, Knochen und Sehnen oder, mental betrachtet, für eine Eigenschaft des Gehirns, in jedem Fall jedoch weitgehend von materieller Vererbung, von Umwelteinflüssen und Kindheitseindrükken abhängig.

Die Christliche Wissenschaft offenbart die völlig geistige Natur des Menschen und zeigt, daß diese materielle Auffassung von Stärke keine Grundlage in der Wahrheit hat und daher ganz und gar falsch ist. Der Glaube an diese falsche Auffassung von Stärke ist die Quelle von Schwäche, Furcht, Erschöpfung, unzureichenden Fähigkeiten, Zweifel an sich selbst und Enttäuschung. Das Verständnis von der Christlichen Wissenschaft befähigt uns, uns von diesem falschen, trügerischen Begriff von Stärke abzuwenden, wie fest er auch im allgemeinen menschlichen Denken verankert sein mag, und uns voller Vertrauen die unfehlbare Stärke der Ausdauer und des Vollbringens zunutze zu machen, die allein von Gott kommt. Jesaja wußte dies, denn er gibt uns folgende Zusicherung, die sich auf Gott bezieht: „Er gibt dem Müden Kraft, und Stärke genug dem Unvermögenden.“ Jes. 40:29;

In ihrem Buch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ teilt uns Mary Baker Eddy die Wahrheit über das Sein des Menschen und über seinen Ursprung, seine Intelligenz, seine Stärke und seine unbegrenzte Ausdauer mit. Sie schreibt dort: „Der Mensch ist nicht der Sprößling des Fleisches, sondern des Geistes — des Lebens und nicht der Materie. Weil Leben Gott ist, muß Leben ewig und durch sich selbst bestehend sein. Leben ist der ewige Ich Bin, das Wesen, welches war und ist und sein wird; nichts kann es auslöschen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 289; Sie schreibt auch: „Leben ist göttliches Gemüt“ S. 469;, deshalb faßt es die unendliche Stärke, die für seine immerwährende fehlerlose Selbsterhaltung notwendig ist, in sich. Daher ist wahre Stärke geistig; sie ist eine Eigenschaft des Lebens und untrennbar von ihm.

Da Gemüt, Geist oder Leben, das eine unendliche Bewußtsein ist, ist der Mensch, die Offenbarwerdung oder das genaue Gleichnis des Gemüts, ein geistiges Wesen, das lebendig, liebevoll und intelligent ist. Durch den ewigen Vorgang der geistigen Widerspiegelung sind wir in Wirklichkeit vollständig ausgerüstet, die nie versiegende Stärke und die unbegrenzte Ausdauer unserer göttlichen Quelle, des Lebens, das Wahrheit ist, ohne Behinderung, Schwankung oder Unterbrechung zum Ausdruck zu bringen.

Wenn wir durch die Christliche Wissenschaft dahin kommen zu verstehen, daß wir in der absoluten Wahrheit unseres Seins jetzt die individuelle Offenbarwerdung oder das vollkommene Gleichnis des göttlichen Gemüts sind und dies immer sein werden, dann werden wir niemals die Suggestion von Müdigkeit, Mangel an Ausdauer oder ungenügender Widerstandskraft annehmen, mag sie nun behaupten, physischer oder mentaler Natur zu sein. Wir werden fähig sein, diesen angeblichen Feind der Wahrheit und seine Ausdrucksformen als die Sprößlinge der irrigen, materiellen Auffassung vom Menschen zu identifizieren, die ihrerseits Teil der unwissenden sterblichen Annahme in bezug auf die wahre Natur von Intelligenz, Substanz und Leben ist.

Die Stärke, die uns jederzeit tatsächlich zur Verfügung steht, ist die absolute Zulänglichkeit einer göttlichen Idee. Unsere Fähigkeit, sie auszudrücken, wird daher nicht nach Muskeln oder irgend etwas Physischem bemessen, noch wird unsere Fähigkeit, den Suggestionen irgendeiner Form des Bösen, wie zum Beispiel Krankheit, wirkungsvoll Widerstand zu leisten, von den Funktionen des materiellen Körpers bestimmt.

Da Stärke in Wirklichkeit geistig ist, hängt das Ausmaß, in dem wir sie demonstrieren, von unserem Verständnis vom Christus, der Wahrheit, ab und von der geistigen Liebe, die der Christus in unseren Herzen und Gemütern hervorruft, denn diese Liebe ist die Inspiration für unsere unwandelbare Treue gegen die göttliche Liebe und die Stärke unseres Widerstandes gegen alles, was unsere ewige Koexistenz mit ihrer unendlichen Güte verneinen möchte.

Es ist klar, daß unsere Demonstration der wahren Stärke, die sich als die Kraft durchzuhalten, die Kraft, etwas zu vollbringen und jeder Form des Bösen zu widerstehen, kundtut, unserem geistigen Wachstum entspricht. Daraus folgt, daß gefühlsbetonte Heftigkeit keine Stärke ist, und auch Zorn, menschlicher Wille und eigensinnige Entschlossenheit sind keine Anzeichen wahrer Macht. Sie sind im Gegenteil Symptome eines unbewußten und manchmal auch bewußten Gefühls der Enttäuschung und Hilflosigkeit, des Zweifels an der eigenen Fähigkeit, der Opposition des Irrtums mit einem erhobenen, geistigen Verständnis zu widerstehen und sie zu überwinden.

Wenn wir persönliche Feindschaften oder zügellosen Ehrgeiz groß werden lassen oder wenn wir in dem angespannten Versuch, ein vorgestecktes Ziel zu erreichen, die verschlagenen und verworrenen Wege des sterblichen Gemüts einschlagen, werden wir nur unsere Stärke vermindern und Enttäuschung und Unglück heraufbeschwören. Wenn wir uns jedoch vertrauensvoll auf die Führung und Inspiration der göttlichen Liebe verlassen, so wird uns dies immerdar erhalten, Furcht und Entmutigung werden verschwinden, und wir werden dahin geleitet werden, unseren gottgegebenen Vorsatz auszuführen.

Im menschlichen Denken scheint Stärke allzuoft mit rein physischem Mut gepaart zu sein, der zu seiner Unterstützung irgendeiner Form der Materie bedarf. Während man oft anerkennt, daß moralischer Mut, der die Liebe zu hohen Idealen und den Willen, ihnen zu dienen, in sich schließt, zu großen Unternehmungen inspirieren kann, scheinen diese Unternehmungen selbst noch in hohem Maße von den Begrenzungen eines materiellen Begriffs von Stärke abhängig zu sein.

Die Christliche Wissenschaft enthüllt, daß die höchste Form von Mut auf einer geistigen Grundlage beruht. Dieser Mut stellt sich mit dem wissenschaftlichen Verständnis von der allmächtigen Kraft der Liebe ein, die gerade da gegenwärtig und wirksam ist, wo wir sind. Er ist das Vertrauen auf den Sieg der Wahrheit und auf die Unverletzbarkeit des Menschen Gottes. Weil sich solcher Mut auf das wissenschaftliche Verständnis von Christus, Wahrheit, gründet, ist er untrennbar vom Glauben und von der Weisheit des Glaubens, die keine Niederlage kennt. Er ist auch untrennbar von unversiegbarer Stärke und Ausdauer. Er ist gegenüber den entkräftenden, Zweifel einflößenden Suggestionen der Annahmen von einer bösen, materiellen Wirklichkeit vollkommen widerstandsfähig.

Die geistige Stärke Christi Jesu kam nirgendwo deutlicher zum Ausdruck als in seinem ruhigen, gelassenen Schweigen vor Pilatus. Auf die Drohung des Römers: „Redest du nicht mit mir? Weißt du nicht, daß ich Macht habe, dich loszugeben, und Macht habe, dich zu kreuzigen?“ antwortete Jesus: „Du hättest keine Macht über mich, wenn sie dir nicht wäre von oben her gegeben.“ Joh. 19:10, 11;

Geistige Stärke, mitsamt ihrem Glauben und ihrem Mut, läßt sich nicht beirren, und doch greift sie nicht an. In dem Maße, wie wir sie zum Ausdruck bringen, brauchen wir kein Mißlingen und keine Enttäuschung noch die Drohung des Bösen zu fürchten, auch kennen wir keinen unbelohnten Dienst. Geistige Stärke hat Erfolg, wo rein physische Kraft fehlschlägt. Mit Recht sang der Psalmist: „Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil.“ Ps. 73:26.

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