Einige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg sah ich mich eines Tages einem völligen Zusammenbruch gegenüber. Ich war körperlich und seelisch krank und hatte mein Heim verloren. Ich litt an mehreren Krankheiten zugleich, an perniziöser Anämie, an Magensenkung, an der Basedowschen Krankheit und ständig wiederkehrender eitriger Mandelentzündung, um nur einige Krankheiten zu nennen. Wegen einer inneren Blutung wurde ich in ein Krankenhaus eingeliefert.
Nach meiner Entlassung aus dem Krankenhaus mußte ich mir einen neuen Arbeitsplatz suchen. Mein Zustand verschlechterte sich jedoch so, daß ich keinen anderen Wunsch mehr hatte als den, am nächsten Morgen nicht mehr aufzuwachen. Die Vermieterin des Büros, in dem ich angestellt war, war eine Christliche Wissenschafterin. Diese hochherzige Frau erkannte meinen Zustand sofort und nahm sich meiner in rührender Weise an. Sie ruhte nicht eher, bis ich mir das Lehrbuch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy besorgt und eine Ausüberin der Christlichen WissenschaftChristian Science; sprich: kr'istjən s'aiəns. aufgesucht hatte. Es verging allerdings einige Zeit, bis ich dazu bereit war.
Die Ausüberin sprach sehr liebevoll und tröstend mit mir und gab mir gebetvolle Behandlung. Als ich Wissenschaft und Gesundheit aufschlug, fesselte es mich derart, daß ich jeden Tag mehrere Stunden darin las. Ich verschlang den Inhalt förmlich. Schon nach einigen Tagen fühlte ich einen inneren Frieden, wie ich ihn lange Zeit nicht mehr gekannt hatte. Dann verschwand eine Krankheit nach der anderen, und keine von ihnen ist wiedergekehrt. Mir war zumute, als wäre ich aus einer qualvollen Hölle plötzlich in den Himmel gehoben worden.
Beim Lesen der Wahrheiten, die Mrs. Eddy in diesem wunderbaren Lehrbuch niedergelegt hat, fiel es mir wie Schuppen von den Augen, und ich erkannte, daß alle meine Leiden selbstauferlegt waren. Eine Stelle in Wissenschaft und Gesundheit wurde mir in diesem Zusammenhang besonders klar. Sie lautet (S. 386): „Eine versehentliche Depesche, die fälschlicherweise den Tod eines Freundes anzeigt, verursacht denselben Kummer, den der wirkliche Tod des Freundes veranlassen würde. Du meinst, dein Schmerz sei durch deinen Verlust veranlaßt worden. Eine zweite Nachricht, die das Versehen berichtigt, heilt deinen Kummer, und du siehst ein, daß dein Leiden lediglich das Ergebnis deiner Annahme war.“
In dieser Zeit bemerkte ich auch, daß mein Augenlicht plötzlich wieder normal geworden war. Ich erlebte außerdem eine augenblickliche Heilung von der Gewohnheit des Rauchens.
Von da an ging es ständig aufwärts mit mir. Ich fand einen besseren Arbeitsplatz, ein schöneres Heim und liebe Freunde. Doch der größte Gewinn war — ich hatte Gott gefunden.
Ich kann in Worten nicht beschreiben, wie dankbar ich bin, daß ich zur Christlichen Wissenschaft geführt wurde. Mein aufrichtiger Wunsch ist es, meine Dankbarkeit in die Tat umzusetzen und dadurch unserer großen Sache zu dienen, so gut ich es vermag. Für Mrs. Eddy, die uns die Wahrheit, die in der Bibel enthalten ist, so klar vorgelebt und in ihren Werken für alle Menschen niedergelegt hat, empfinde ich tiefen Dank. Meine Dankbarkeit gilt auch allen, die mir geholfen haben, den Weg der Wahrheit zu gehen.
Zu meinen größten Segnungen gehören Mitgliedschaft in Der Mutterkirche, tätige Mitgliedschaft in einer Zweigkirche, Klassenunterricht und das Vorrecht, in der christlich-wissenschaftlichen Bewegung zu arbeiten.
Frankfurt/Main, Deutschland
