Ich lernte die Christliche Wissenschaft kennen, als ich ein kleines Mädchen war. Meine Mutter wurde sehr schnell von schweren Kopfschmerzen geheilt, nachdem sie auf Anraten einer Freundin eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft um Behandlung gebeten hatte. Die Folge dieser Heilung war, daß ich mit meinen Brüdern und meiner Schwester in einer Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft angemeldet wurde.
Zu dieser Zeit wurde ich fast unaufhörlich von Gerstenkörnern geplagt. Einmal mußte ich als Hausaufgabe für die Sonntagsschule „die wissenschaftliche Erklärung des Seins“ lernen, die auf Seite 468 in Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy zu finden ist. Als ich über den ersten Satz der Erklärung nachdachte: „Es ist kein Leben, keine Wahrheit, keine Intelligenz und keine Substanz in der Materie“, blieben meine Augen an dem Wort „Substanz“ hängen. Wenn es keine Substanz in der Materie gibt, so folgerte ich, konnte es auch keine Substanz in dem Gerstenkorn geben, das sich gerade an meinem Augenlid bildete. Ich akzeptierte diese Wahrheit. Am nächsten Morgen entdeckte ich zu meiner großen Freude, daß kein Gerstenkorn mehr da war, noch habe ich jemals wieder unter solch einer Plage leiden müssen.
Seit jener Zeit habe ich durch das Festhalten an den göttlichen Gesetzen der Wahrheit, die uns durch das Studium der Christlichen Wissenschaft zugänglich gemacht werden, viele Heilungen erlebt. Zu diesen gehörten Heilungen von Krankheitszuständen, die befreundete Ärzte — ohne jedoch eine Untersuchung vorgenommen zu haben — als einen Kropf und eine Zyste bezeichneten. Ich erlebte eine schmerzlose Entbindung und überwand eine tiefe Depression. Dazu erlebte ich in meiner Familie Heilungen von Gelbsucht, Blutvergiftung, einer Entzündung im Ohr, von Grippe und von Krankheiten, für die keine Diagnose gestellt wurde. Für die lieben Ausüber, deren selbstlose Liebe und stete Zielstrebigkeit diese Heilungen für mich und die Meinen herbeiführte, bin ich sehr dankbar.
Ich möchte auch auf die Rechtmäßigkeit des Gehorsams gegen das Handbuch Der Mutterkirche von Mary Baker Eddy und die vollständige Offenbarung der Christlichen Wissenschaft, wie sie sich ihr entfaltete, hinweisen. Ich hatte es viele Jahre aufgeschoben, Klassenunterricht zu nehmen, weil ich scheinbar berechtigte Entschuldigungen für einen Aufschub dieses Schrittes hatte. Kurz nach dem inspirierenden Erlebnis solch eines Unterrichtes verschwand jedoch völlig ohne spezielle Arbeit eine häßliche Hautkrankheit, die ich schon seit längerer Zeit um die Fingernägel herum hatte. Ich schreibe diese Heilung der Tatsache zu, daß ich in meinem Denken einen unbewußten Widerstand gegen Mrs. Eddys im Kirchenhandbuch enthaltene Vorkehrung für meinen Fortschritt auslöschte.
Viele Jahre hindurch litt ich alle vier bis sechs Wochen an Anfällen von Übelkeit und schweren Kopfschmerzen. Während des Klassenunterrichts wurde ausgeführt, daß wir als Anhänger der Christlichen Wissenschaft die volle und uneingeschränkte Darlegung der Wissenschaft akzeptieren müssen, so wie sie Mrs. Eddy offenbart und in Wissenschaft und Gesundheit für uns niedergelegt wurde. Dazu gehört auch, daß wir ihrer Ermahnung bezüglich Kaffee und Tee gehorsam sind. Es machte mir nichts aus, den Kaffee aufzugeben, aber mich über den Genuß von Tee zu erheben, schien mir fast unmöglich.
Als ich wieder einmal unter starken Kopfschmerzen und starker Übelkeit litt, wobei mir eine gewissenhafte und aufrichtige Christliche Wissenschafterin hilfreich zur Seite stand, wurde es mir plötzlich klar, daß ich, wenn ich glaubte, die Materie könnte mir großen Genuß bieten, auch die Annahme akzeptieren mußte, daß die Materie mir Leiden verursachen könnte. Ich sah, daß ich mein Verlangen nach Tee nicht mehr mit meinem Wunsch vereinbaren konnte, geheilt zu werden und im Verständnis der Christlichen Wissenschaft Fortschritt zu machen. Die Folge dieser Offenbarung war, daß ich seit drei Jahren bis zu diesem Augenblick, da ich das Zeugnis schreibe, keinen Anfall mehr gehabt habe. Ich habe kein Verlangen mehr nach Tee, und ich folge Mrs. Eddys Ermahnung (Wissenschaft und Gesundheit, S. 227): „Bürger der Welt, nehmt die herrliche, Freiheit der Kinder Gottes‘ an und seid frei!“
Ich bete, daß ich in meinem Leben meine Dankbarkeit für unseren Wegweiser Christus Jesus und für seine sanftmütige und geduldige Nachfolgerin, Mrs. Eddy, die die Wissenschaft seiner Werke entdeckte und demonstrierte, zum Ausdruck bringen möge.
St. Joseph, Missouri, USA
