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Das Gebet des Herrn im heutigen Leben

Aus der Dezember 1970-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Christi Jesu Gebete wurden mit höchster Autorität gesprochen und waren die wirkungsvollsten, die die Welt je gekannt hat. Er betete beständig und zuversichtlich. Er wandte sich an seinen Vater, Gott, um Trost, Inspiration und Hilfe und bewies unbestreitbar das Bibelwort: „Gott ist unsre Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten.“ Ps. 46:2;

Heute ist Beten ebenso wirkungsvoll, wenn es genauso ehrlich, tief geistig und wissenschaftlich ist. Als die Jünger Jesus fragten, wie sie beten sollten, umriß der Meister die Art und Weise in acht kurzen Sätzen, die zusammen als das Gebet des Herrn bekannt sind. Berichte in der Apostelgeschichte deuten darauf hin, daß sie erfolgreich waren, wenn sie um die Lösung der Probleme ihrer Zeit beteten. Heute, Jahrhunderte danach, ist das Gebet des Herrn noch immer wirkungsvoll, um menschliche Probleme zu überwinden, wenn es in seiner göttlichen Bedeutung völlig verstanden und mit aufrichtiger Überzeugung angewandt wird.

Die von dem Meister gezeigte Art und Weise des Gebets ist völlig geistig. Als er es in Worte faßte, ermahnte er die Jünger, nicht anzunehmen, daß ihre bloße Wiederholung die Gemeinschaft mit Gott gewährleisten würde. Er sagte: „Darum sollt ihr also beten“ Matth. 6:9; und wies so darauf hin, daß die Gedanken hinter den Worten das Wichtige sind. Die Worte müssen verstanden und ihr Sinn muß von ganzem Herzen als hier und jetzt wahr erkannt werden. Der Zweck dieses Gebets besteht darin, die Tatsache im Bewußtsein zu verankern, daß das vollkommene geistige Sein gegenwärtig ist, ungeachtet des gegenteiligen Augenscheins des körperlichen Sinnes.

Die Christliche Wissenschaft betont, daß das Gebet des Herrn weder altmodisch noch etwas Zufälliges ist. Es basiert auf dem feststehenden göttlichen Prinzip, und es wirkt deshalb immerdar durch geistiges Gesetz. Auf Seite 16 und 17 in Wissenschaft und Gesundheit gibt Mrs. Eddy die geistige Auslegung eines jeden der acht Sätze und enthüllt damit, daß dieses uralte Gebet für die Angelegenheiten der Jetztzeit ebenso wichtig und ebenso auf sie anwendbar ist wie eh und je.

Sein Gedankengang entwickelt sich systematisch von der Grundlage des einen Gottes aus, des Vaters, des göttlichen Prinzips, um das menschliche Denken aus den materiellen Annahmen von Sünde und Mißklang zum Verständnis des wahren Seins, das völlig geistig, rein, gut und ohne jeden Mangel ist, zu erheben. Durch diese Anerkennung der Schönheit und Harmonie des Universums Gottes als wirkliche, feststehende Tatsache des Seins werden die quälenden Bilder des falschen materiellen Sinnes aus dem Denken entfernt. Weil das menschliche Denken und die menschliche Erfahrung eins sind, folgt dann unvermeidlich die Heilung, nicht nur im Denken, sondern auch in den äußeren Umständen.

Das Gebet des Herrn heilt heute ebensogewiß wie früher. Wenn sich jemand veranlaßt fühlt, dies zu bezweifeln, mag eine größere Anstrengung erforderlich sein, um ein umfassenderes Verständnis seiner geistigen Bedeutung zu erlangen. Die bloße Wiederholung der Worte des Gebets und seiner geistigen Auslegung, wie sie in Wissenschaft und Gesundheit gegeben wird, reicht nicht aus. Wir dürfen die Worte nicht bloß sprechen, sondern müssen beständig in Übereinstimmung mit der geistigen Wahrheit, die sie bejahen, denken.

Mrs. Eddy schreibt: „Gänzlich getrennt von diesem sterblichen Traum, dieser Täuschung und Verblendung des Sinnes, kommt die Christliche Wissenschaft, um den Menschen als Gottes Ebenbild zu offenbaren, als Seine Idee, mit Ihm zugleich bestehend — Gott, der alles gibt, und der Mensch, der alles hat, was Gott gibt.“ The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 5; Im Gebet müssen wir jeden Gedanken an das sterbliche Bild und seine Materialität, seinen Mangel, Verlust und Mißklang aufgeben und uns statt dessen das Verständnis zu eigen machen, daß Gottes Reich der geistigen Vollkommenheit tatsächlich gegenwärtig ist. Das menschliche Denken muß ernstlich und für immer der geistigen Offenbarung unterworfen werden, daß Gottes Reich, Kraft und Herrlichkeit jetzt hier sind, daß Sein Wille das regierende Gesetz ist und daß Er für das „täglich Brot“ — die geistigen Eigenschaften und Ideen — bereits in reichem Maße gesorgt hat, um alle unsere Nöte zu stillen.

Die christliche Art und Weise zu beten kam stets und kommt noch immer in der aufrichtigen Anerkennung von Gottes unendlicher Güte und der Vollkommenheit Seines Universums zum Ausdruck. Es handelt sich dabei nicht um eine abergläubische Wiederholung frommer Worte; auch nicht um eine Bitte um besondere materielle Gaben oder menschliche Besserung. Sie besteht in der Erkenntnis der gegenwärtigen Wahrheit, daß Gott Geist ist, daß Seine Schöpfung einschließlich des Menschen völlig und ausschließlich geistig ist und daß Er unparteilich und universell alles gewährt, was zur Erreichung von Nützlichkeit, Freude und Schönheit und zur beständigen Entwicklung geistiger Kraft erforderlich ist. Sie besteht ferner in der Erkenntnis, daß der einzelne Mensch und das Universum als Ganzes vollständig und unversehrt ist. Keine Idee Gottes kann jemals unvollständig sein oder irgend etwas Gutes und Notwendiges verlieren oder dessen ermangeln.

Wenn wir uns dieser geistigen Tatsache durch Gebet bewußt werden, öffnet sich uns der Weg, daß wir uns hier und jetzt einer uneingeschränkteren Auffassung vom Guten erfreuen. Mrs. Eddy ermahnt uns aber, daß diese Gemeinschaft mit der geistigen Wirklichkeit absolut sein muß — ohne irgendeinen inneren Vorbehalt. Sie schreibt in Wissenschaft und Gesundheit: „Nur, wenn wir uns über alle materielle Sinnengebundenheit und Sünde erheben, können wir das vom Himmel stammende Streben und das geistige Bewußtsein erreichen, auf das in dem Gebet des Herrn hingewiesen wird und das die Kranken augenblicklich heilt.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 16;

Wenn die Tatsachen, die im Gebet des Herrn und seiner geistigen Auslegung dargelegt sind, völlig verstanden und gewissenhaft aufgenommen werden, entfalten sie die Lösung für alle gegenwärtigen menschlichen Probleme. Solch ein Gebet sollte man sich im heutigen Leben ständig zunutze machen. Wie Mrs. Eddy schreibt: „Das Gebet des Herrn, in seiner geistigen Bedeutung verstanden und in seiner geistigen Auslegung dargeboten, kann nicht oft genug wiederholt werden zum Segen aller, die Ohren haben, zu hören und zu verstehen.“ Christliches Heilen, S. 15, 16.

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