Im Jahre 1931 lernte ich die Christliche Wissenschaft kennen. Ich fuhr jeden Mittwoch und Sonntag in eine Kirche, die 46 Kilometer von meinem Wohnort entfernt war. Kurz nachdem ich die Christliche WissenschaftChristian Science; sprich: kr’istjən s’aiəns. gefunden hatte, wurde ich augenblicklich von einer Blutkrankheit geheilt, sehr zum Erstaunen unseres Hausarztes, da die Krankheit furchterregend schien. Ich selbst verstand damals noch nichts von der heilenden Macht der Wahrheit, aber ich wandte mich an eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft, die mir Behandlung gab.
Jahre sind vergangen und viele falsche Annahmen sind überwunden worden. Dankbar gedenke ich der unzähligen Segnungen, die ich während dieser Zeit erfahren durfte. Ich möchte einige Heilungen herausgreifen. Vielleicht erleuchten sie manchem Hilfesuchenden den Weg und lassen erkennen, daß bei Gott alle Dinge möglich sind.
Seit meiner Jugend litt ich an einem nach innen gewachsenen Kropf, der nach ärztlichen Gutachten nicht geheilt werden konnte, da eine Operation nicht durchführbar war. So wurde ich von einem Spezialisten zum anderen geschickt. Alle waren der gleichen Meinung und erklärten mir schließlich, daß ich noch höchstens vier Wochen zu leben hätte, da der Kropf das Herz in Mitleidenschaft gezogen hatte. Ich war so schwach, daß ich nicht das Besteck halten, viel weniger eine körperliche Tätigkeit ausführen konnte. Dank der Geduld der Ausüberin der Christlichen Wissenschaft, die mir einige Jahre lang Behandlung gab, wurde ich geheilt. Diese Heilung erfolgte nicht so schnell, da eine völlige Umwandlung meines Denkens erforderlich war, um das Gewächs ungöttlicher Eigenschaften zu zerstören.
Als ich in den westlichen Teil unseres Landes übersiedelte, konnte ich mich den dortigen Verhältnissen nur schwer anpassen. Ich belastete mich mit Sorgen, Kummer, Herzeleid und falschem Verantwortungsgefühl für meine Angehörigen, die ich zurückgelassen hatte. All dies wollte mich sehr niederdrücken, und bald zeigten sich die Symptome von Asthma. Da ich durch ständiges Husten und Atemnot meine Umgebung beunruhigte, bestand man darauf, daß ich zu einem Arzt ginge und meine Lunge untersuchen ließe. Mein Vater war an Asthma gestorben, als ich noch ein kleines Mädchen war. Ich zog einen Arzt zu Rate, der ein Freund unserer Familie war. Er sagte mir, daß er mir nicht helfen könne, da diese Krankheit vererbt sei. In meiner Verzweiflung wandte ich mich wieder an die Ausüberin der Christlichen Wissenschaft, und ich wurde von diesem Leiden in einer einzigen Behandlung geheilt.
Eines Winters, als ich meinen Urlaub in den Bergen verbrachte, brach ich mir den Arm. Durch das tägliche Studium der Bibellektion war mein Verständnis inzwischen so herangereift, daß ich mir, als der Unfall passierte, die Wahrheit über den wirklichen Menschen erklärte, der als das Ebenbild des himmlischen Vaters geistig und vollkommen ist. Wegen meines festen Standes, den ich für die Wahrheit einnahm, setzte sofort die Heilung ein. Aus beruflichen Gründen mußte ich gleich am nächsten Morgen einen Arzt aufsuchen.
Nachdem er eine Röntgenaufnahme gemacht hatte, sagte er mir, daß nur noch die Bruchstellen zu sehen wären und er nicht verstehen könne, warum ich erst jetzt zu ihm käme. Nach seiner Untersuchung zu urteilen, schien der Bruch schon einige Monate zurückzuliegen, so schnell war die Heilung vor sich gegangen.
Ich möchte auch andere Heilungen erwähnen, wie Kopfverletzungen, verbunden mit Stimmbänderlähmung, Kopfschmerzen, die mich jahrelang quälten, Rheumatismus, Gelbsucht und einen völligen Nervenzusammenbruch. Die folgende Stelle aus dem Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy, hat mir sehr geholfen (S. 227): „Nicht das göttliche Gesetz, sondern die Illusion des materiellen Sinnes hat euch gebunden, eure freien Glieder umgarnt, eure Fähigkeiten gelähmt, euern Körper geschwächt und die Tafel eures Seins entstellt.“
Durch das Anwenden der Wahrheit über den wirklichen Menschen habe ich verlorene Gegenstände wiedergefunden, Prüfungen bestanden und Führung und Schutz in scheinbar schwierigen Lebenslagen erfahren. Vor allem aber bin ich unserem himmlischen Vater dankbar für den inneren Frieden, den ich durch die Lehren der Christlichen Wissenschaft gefunden habe.
Die Liebe ließ mich erkennen, was die folgenden Worte im Buch des Propheten Jesaja bedeuten (58:6): „Laß los, die du mit Unrecht gebunden hast, laß ledig, auf die du das Joch gelegt hast! Gib frei, die du bedrückst; reiß jedes Joch weg!“
Ich war oft Zeuge von Heilungen bei Familienmitgliedern und Freunden. Ich bin dankbar für Klassenunterricht und für die jährlichen Schülerversammlungen, die uns Inspiration verleihen und uns dazu führen, Gottes Allgegenwart zu erkennen. Ich bin unserem Vater-Mutter Gott unsagbar dankbar, daß er mich den Weg der Christlichen Wissenschaft geführt hat. Ich bin der Ausüberin dankbar, die mir so selbstlos geholfen hat.
Stuttgart, Deutschland
