Die Erziehung der Kinder hat in der Christlichen Wissenschaft einen tieferen Sinn bekommen — einen neuen und geistigen Sinn. Führt man die Schöpfung auf ihren wahren und einzigen Ursprung, auf Gott als den Vater zurück, lenkt man die Frage der richtigen Erziehung in diese Richtung. In einer aufrichtigen christlich-wissenschaftlichen Familie tritt an die Stelle bloßen menschlichen Planens und Lenkens das Vertrauen auf Gottes Führung.
Wir lesen in Wissenschaft und Gesundheit: „Der Mensch regiert sich eigentlich nur dann selbst, wenn er sich von seinem Schöpfer, der göttlichen Wahrheit und Liebe, richtig leiten und regieren läßt.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 106; Wahre Erziehung bringt die geistige Individualität der Kinder zur Entfaltung. Eltern haben die Verpflichtung, ihren Kindern die richtigen Begriffe von Selbstdisziplin, Ordnung und dem Verhalten anderen gegenüber zu lehren. Diese geistige Unterweisung hat ihren Ursprung in den göttlichen Gesetzen der Ordnung und Harmonie. Sie hat ihren Ursprung im Gemüt, in Gott, nicht in menschlichem Folgern oder in menschlicher Meinung.
Das Lehren und das Vorbild der Eltern in moralischen und geistigen Fragen sollte zu gesunden, von materiellen Illusionen freien Grundbegriffen führen. Ohne aus dem Kind sogleich einen Erwachsenen machen zu wollen, können die Eltern mit Recht erwarten, daß die geistigen oder unkörperlichen Fähigkeiten, die dem wahren Menschen als Gottes unendlicher Idee bereits zu eigen sind, sich in seinem Leben entfalten.
Mrs. Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit: „Die ganze Erziehung der Kinder sollte derart sein, daß sie den Gehorsam gegen das moralische und geistige Gesetz zur Gewohnheit macht, wodurch das Kind der Annahme von sogenannten physischen Gesetzen, einer Annahme, die Krankheit großzieht, entgegentreten und sie meistern kann.“ S. 62; Die Eltern müssen ihre Gedanken sorgfältig prüfen, denn durch diese Gedanken suchen menschliche Befürchtungen und falsche Annahmen im Denken und Erleben des Kindes Ausdruck zu finden. Tief eingewurzelte Irrtümer bezüglich vererbter Eigenschaften oder schlechter Gewohnheiten haben ihren Ursprung allein in falschen Auffassungen.
In Mrs. Eddys Buch Vermischte Schriften lesen wir: „Es ist leichter, das junge Denken als das voreingenommene Gemüt richtig zu lenken. Kinder, die nicht falsch belehrt sind, lieben Gott ganz natürlich, denn sie sind reinen Herzens, liebevoll und im allgemeinen tapfer.“ Verm., 240; Es ist die Reinheit des kindlichen Denkens, die ohne Makel vom Guten, von Gott, kommt, die Christus Jesus zu der Erklärung veranlaßte: „Wenn ihr nicht umkehret und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen.“ Matth. 18:3. Eltern können ihre Aufgaben ihren Kindern gegenüber am besten erfüllen, wenn sie ihr eigenes Leben mit der Christlichen Wissenschaft ausfüllen. Diese Religion wird damit eine größere Quelle der Erhaltung für das Kind.
Wenn man sich die Wahrheit des Menschen im Lichte der Christlichen Wissenschaft vor Augen führt, erkennt man, daß das Kind in der Tat niemals Stadien von Wachstum, Reife und Alter durchlebt. Somit erhält auch die Bezeichnung „Kind“ eine tiefgehende Bedeutung. Der vollkommene Begriff der Vater-Kind-Beziehung von Gott und Mensch tritt hervor. Die Abhängigkeit von Mensch zu Mensch verringert sich immer mehr, und die Regierung des Menschen durch Gott, der vollständigen Idee durch Seinen Schöpfer, tritt stärker in Erscheinung und wird demonstriert.
Eltern können ihre Kinder am besten auf geistige Weise erziehen und jeden Aspekt ihres Wachstums fördern, indem sie diese ständig als das sehen, was sie immer waren — vollkommene Ideen Gottes. Wenn sie die Kinder mit einfachen, demonstrierbaren Wahrheiten ausstatten, ihnen ein geistiges Vorbild geben und sie ihren Weg mit Gott gehen lassen, dann werden die Kinder eine freudige und vielversprechende Entfaltung erleben. Eltern und Kinder werden in zunehmendem Maße erkennen, daß Gott allein den Menschen regiert.
