Die Christliche WissenschaftChristian Science; sprich: kr’istjәn s’aiәns. kam zu einer Zeit in mein Leben, als ich sie sehr dringend brauchte. Ich war seit längerer Zeit krank. Nachdem Röntgenaufnahmen gemacht und hervorragende Ärzte zu Rate gezogen worden waren, teilte man mir mit, daß nichts mehr für mich getan werden könne. Unter Tränen eröffnete mir der Arzt, daß ich zum Schutze meines Mannes und meiner kleinen Tochter in ein Sanatorium für Tuberkulose gehen müsse.
An demselben Vormittag besuchte mich eine Nachbarin, die mich sonst während meiner Krankheit nicht besucht hatte. Es war etwas an ihr, das mir den Mut gab, ihr mein Herz auszuschütten. Sie hörte mir geduldig zu, und danach erzählte sie mir von ihrer Heilung, die sie vor vielen Jahren durch die Christliche Wissenschaft gehabt hatte. Ich kam mir vor wie jemand, der am Ertrinken ist, und dem plötzlich ein Rettungsring zugeworfen wird. Ich fragte, wie ich mir diese Wissenschaft zunutze machen könne, und die Nachbarin sagte, sie würde mir ein Buch zum Lesen bringen. Ich konnte es kaum erwarten, bis sie zurückkam und mir ihr Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy brachte. Sie schob das Buch unter mein Kopfkissen und meinte, es sei weise, es zu lesen, wenn ich allein sei, und mit niemandem darüber zu sprechen.
An jenem Nachmittag teilte ich der Krankenschwester mit, daß ich allein zu sein wünschte. Da sie dachte, ich wollte schlafen, war sie froh und sagte, daß sie ein Nickerchen machen würde, solange das Baby schlief. Ich begann das Buch zu lesen und wurde vom Vorwort sehr inspiriert. Als ich zum ersten Kapitel kam, das von Gebet handelt, sagte ich zu mir: „Das ist die Wahrheit.“ So klar, als ob eine Stimme die Worte gesprochen hätte, kam mir sogleich der Gedanke: „Dann bist du frei.“ Ich fühlte mich gedrängt aufzustehen. Ich kam mir vor, als wenn ich buchstäblich auf Wolken ginge. Ich war frei, und ich wußte es. Ich zog mich an und wollte in der frischen Herbstluft spazierengehen. Ich fühlte mich aber bewogen, das nicht zu tun.
Als die Krankenschwester später wiederkam, erklärte ich ihr, daß ich gesund geworden sei, während sie geschlafen hätte — eine Tatsache, die sie nicht bezweifelte. Ich bin überzeugt, daß die Veränderung für sie offenkundig war.
Als mein Mann nach Hause kam, freute er sich, aber er bestand darauf, daß ich weiterhin meine Arznei einnahm. Ich erklärte ihm, daß ich keine Medikamente mehr einnehmen könne, weil sie genau das Gegenteil der Christlichen Wissenschaft seien, und daß ich damit Gott die Ehre versagen würde, der mich geheilt hatte.
Am selben Abend wurde die Krankenschwester entlassen. Am nächsten Tag wurden alle Arznei und das Fieberthermometer weggeworfen.
Es ist kaum verwunderlich, daß ich den Arzt ganz und gar vergessen hatte, bis ich ihm am nächsten Morgen bei seinem gewöhnlichen Besuch die Tür aufmachte. Er war sichtlich erschrocken, als er mich mit dem Kind auf dem Arm sah. Ich bat ihn einzutreten, um ihm von meiner Heilung durch die Christliche Wissenschaft zu erzählen. Er erkundigte sich nachdrücklich, ob ich sicher sei, daß ich geheilt sei. Als ich ihm beteuerte, daß ich wüßte, daß ich geheilt sei, antwortete er: „Dann brauchen Sie mich nicht mehr.“ Dieser treue Arzt hatte um meine Genesung gebetet. Ich hatte immer das Gefühl gehabt, daß seine Gebete erhört wurden, wenn vielleicht auch nicht auf die von ihm erwartete Weise. Wenn ich ihn auch damals zum letzten Mal sah, so bin ich doch dankbar für alles, was er nach bestem Wissen für mich getan hat.
Dies war eine augenblickliche Heilung von Lungenschwindsucht, die durch das Lesen des Lehrbuchs der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit, bewirkt wurde. Da diese Heilung so vollständig war, konnte ich wieder meiner üblichen Tätigkeit nachgehen.
Nach dieser ersten Heilung in der Christlichen Wissenschaft wurden uns zwei Söhne geboren. Mit dieser Wissenschaft, für die ich immer tief dankbar war, konnte ich die Probleme lösen, die sich in einer Familie mit drei Kindern einstellten. Dadurch, daß wir uns im Gebet an Gott wandten, Seine Vollkommenheit anerkannten und Ihm für diese Wahrheit dankten, erlebten wir schnelle Heilungen.
Als die Kinder noch die Grundschule besuchten, fiel es mir zu, allein für ihren Unterhalt zu sorgen. Ich hatte nie zuvor gearbeitet. Wir waren aber immer versorgt. Mir fehlte es nie an einer Stellung, und unsere Nöte wurden immer gestillt.
Beide Söhne dienten im ganzen Zweiten Weltkrieg, ohne krank oder verletzt zu werden, und einer während des ganzen Koreakrieges. In solchen Zeiten war ich mir der ständigen Fürsorge Der Mutterkirche für das Wohlergehen unserer Männer, die den Wehrdienst leisteten, bewußt, und ich war stets dankbar dafür.
Alles, was ich habe, und alles, was ich bin, verdanke ich der Christlichen Wissenschaft.
Die Tochter, die ich erwähnte, ist nun eine Christliche Wissenschafterin, die Klassenunterricht erhalten hat und deren Kinder die Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft besuchen.
Ich bin dankbar für Klassenunterricht, für das Vorrecht, seit vielen Jahren in einer Zweigkirche tätig zu sein, und für Mitgliedschaft in Der Mutterkirche.
Gegenwärtig diene ich als stellvertretende Bibliothekarin in unserem Lesezimmer.
San Diego, Kalifornien, USA
 
    
