Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

„Er gibt den Müden Kraft...”

Aus der Mai 1971-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wie oft hören wir jemanden ausrufen: „Ich brauche mal etwas Ruhe. Ich habe so schwer gearbeitet, daß ich jetzt beinahe erschöpft bin!“ Solch ein Mensch mag niedergedrückt erscheinen und wenig Vitalität oder Begeisterung und nicht einmal Liebe für die Dinge, die er geschaffen hat, zeigen. Die Christliche Wissenschaft hat offenbart, daß dieser Gedankenzustand in Wirklichkeit selbstverursachter Mesmerismus ist, denn er gründet sich auf nichts Wahres oder Wirkliches, sondern ist die trügerische mentale Auswirkung falscher grundlegender Voraussetzungen. Er kann deshalb vermieden werden, und unsere Arbeit und wir selbst, ja unser ganzes Leben kann von seinen schädlichen, aber unnötigen Auswirkungen verschont bleiben.

Worin bestehen dann die richtigen Antworten auf die Fragen: Wer ist in Wirklichkeit der Arbeiter, was ist Arbeit, was ist Müdigkeit, und was ist Ruhe? Ist Arbeit lediglich eine ermüdende Tätigkeit? Ist Müdigkeit im Körper? Ist Ruhe bloße Untätigkeit? Der menschliche, materielle Sinn erwidert, daß der Arbeiter ein sterbliches, fleischliches Wesen sei, ein lebender materieller Körper, der sowohl ein Bewußtsein wie auch physische und mentale Fähigkeiten enthalte; daß Arbeit der Aufwand an Kraft oder Energie sei, die sich — wenn es sich um physische Arbeit handelt — in Muskeln, Nerven, Blut und so weiter befinde oder — wenn die Arbeit mentaler Natur ist — von der Tätigkeit des Gehirns und Herzens abhänge.

Diese Ansicht behauptet auch, daß mentale Elemente wie gewisse Gefühlsregungen oder vielleicht die unerwartete Verheißung einer hohen Belohnung die körperlichen Kräfte zwar vermehren könnten, daß aber diese Wirkung nur vorübergehend möglich sei und daß der Übertätigkeit, die dadurch verursacht wird, wahrscheinlich Ermüdung oder sogar Erschöpfung folge. Die Christliche Wissenschaft, die Wissenschaft, die Christus Jesus lebte und lehrte, beweist, daß der Mensch in Wirklichkeit ein geistiges Wesen ist und daß die Quelle unserer Intelligenz, Gedankenfrische und Ausdauer nicht der Körper, sondern Geist, Gott, das göttliche Gemüt, ist. Sie erklärt den grundlegenden Unterschied zwischen Materie und Geist, zwischen dem menschlichen sterblichen Gemüt mit seinen materiellen Auffassungen von sich selbst und seinem Körper und dem einen unendlichen Gemüt und seinen vollkommenen geistigen Ideen und Eigenschaften.

Wenn wir die Christliche Wissenschaft verstehen, können wir beweisen, daß Materie jeder Art, ob sie nun lebend oder leblos, stark oder schwach, krank oder gesund, jung oder alt zu sein scheint, nur als die Vergegenständlichung des materiellen Daseinstraums besteht. Dieser Traum steht im Gegensatz zu dem geistigen Universum des einen schöpferischen Gemüts, Gottes, und Seinem Ausdruck, dem Menschen, Seinem vollkommenen Bild und Gleichnis.

Wenn diese falsche Auffassung vom Leben und vom Gemüt sich auch der Existenz menschlicher Ideen bewußt ist, gesteht sie ihnen doch nur insoweit Macht zu, als sie materiell meßbar und auf die Materie als ihren Ursprung zurückgeführt werden können. Sie betrachtet daher die mentale Ursächlichkeit als von der Materie abhängig und somit ihr untergeordnet. Wenn auch der materielle Sinn die belebende Wirkung emotioneller Faktoren anerkennt, gibt er doch nicht zu, daß Kraft und Ausdauer ihrem Ursprung und Wesen nach in Wirklichkeit rein geistig sind, weil er es nicht erfassen kann.

Es ist nicht schwer zu erkennen, in welchem Irrtum sich dieser Sinn befindet. Man braucht nur zu fragen: Kann das Stück Materie, Gehirn genannt, Ideen hervorbringen? Können Muskeln, Nerven, Blut und so weiter das Schwinden von Kraft und Ausdauer, das wir manchmal bei einer großen Anstrengung erleben, von sich aus wiederherstellen? Sie können es nicht, denn Ideen sind der geistige Ausdruck der Wahrheit oder des Geistes, und Kraft ist rein geistig, eine Eigenschaft des göttlichen Gemüts, Gottes, und wird vom Menschen, der Idee Gottes, geistig widergespiegelt.

Wer irrtümlicherweise darauf vertraut, daß der Körper die Fähigkeit habe, das wiederherzustellen, was seine eigene Widerstandsfähigkeit zu sein scheint, oder hofft, zu frischen Ideen zu gelangen, wenn er das ermüdete Gehirn ein wenig ruhen läßt, der wird enttäuscht sein. Mrs. Eddy lehrt in Wissenschaft und Gesundheit: „Erwarten wir vom Körper Freude, so finden wir Schmerz; Leben, so finden wir Tod; Wahrheit, so finden wir Irrtum; Geist, so finden wir sein Gegenteil, die Materie. Nun kehre diesen Vorgang um. Schau vom Körper hinweg und in Wahrheit und Liebe hinein, das Prinzip allen Glücks, aller Harmonie und Unsterblichkeit. Halte den Gedanken beständig auf das Dauernde, das Gute und das Wahre gerichtet, dann wirst du das Dauernde, das Gute und das Wahre in dem Verhältnis erleben, wie es deine Gedanken beschäftigt.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 260;

Arbeit jeder Art, physische oder mentale, kann leicht bloße ermüdende Schufterei werden, wenn sie nicht von geistiger Liebe inspiriert ist. Was in solchen Fällen vonnöten ist, ist nicht eine Zeit der Entspannung für Sehnen, Muskeln oder das Gehirn, sondern die geistige Stärkung des Denkens.

Zu verstehen und daran festzuhalten, daß Gott die Quelle und der Geber von Kraft und Ausdauer ist und daß Er den freien und mühelosen Strom aller benötigten Ideen sichert, heißt, den Schutz gegen die Suggestionen physischer oder mentaler Ermüdung zu demonstrieren. Die tiefe Befriedigung und Freude, einem geistigen Zweck zu dienen und damit unsere von Gott verordnete Funktion zu erfüllen, wird unser Projekt der erfolgreichen Vollendung entgegentragen. Sie wird einem Bewußtsein, das vom Christus, der Wahrheit, durchdrungen ist, Frische und sich selbst erneuernde Kraft vom göttlichen Gemüt bringen. Unsere Führerin Mrs. Eddy enthüllt nicht nur die Ursache aller mentalen und physischen Begrenzung, sondern auch den Weg, sie abzulegen, wenn sie schreibt: „Früher oder später werden wir verstehen lernen, daß die Fesseln der endlichen Fähigkeit des Menschen von der Illusion geschmiedet werden, daß der Mensch im Leibe lebt anstatt in der Seele, in der Materie anstatt im Geist.“ S. 223;

Als die Israeliten ihrer langen Gefangenschaft in Babylon überdrüssig waren und dringend Vertrauen auf ihre Fähigkeit, durchzuhalten, benötigten, hörten sie die Stimme des Propheten, der sie mit der Überzeugung inspirierte, daß Gottes Macht diejenigen, die sich an Ihn um Beistand wenden, leiten und stärken würde: „Er gibt dem Müden Kraft und Stärke genug dem Unvermögenden. Männer werden müde und matt, und Jünglinge straucheln und fallen; aber die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft, daß sie auffahren mit Flügeln wie Adler, daß sie laufen und nicht matt werden, daß sie wandeln und nicht müde werden.“ Jes. 40:29–31;

Mrs. Eddy lehrt, daß diese Stelle durchaus auf die Heilung körperlicher Ermüdung angewandt werden kann.

Mehr als irgendein anderer in der Geschichte mußte sich Christus Jesus um Kraft an Gott wenden, damit er die mannigfachen Härten seiner von Gott verordneten Mission ertragen konnte. Aus seiner Erfahrung konnte er seinen Nachfolgern verheißen: „Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.“ Matth. 11:28, 29;

Unsere inspirierte Führerin, die eindrucksvoll demonstrierte, daß Ausdauer, Kraft und der inspirierte Strom von Ideen nicht vom Körper, sondern von unserem Verständnis von der Liebe Gottes abhängen, versichert uns: „Wenn wir dem Befehl unseres Meisters folgen:, Sorget nicht um euer Leben‘, werden wir niemals von körperlichen Zuständen, vom Bau des Körpers oder seiner Einrichtung abhängen, sondern wir werden Herr über den Körper sein, ihm seine Bedingungen vorschreiben und ihn durch Wahrheit gestalten und beherrschen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 228.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Mai 1971

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.