Als Tim in die Schule kam, bezog er mit seinem Bruder Jim, der in der fünften Klasse war, eines der Schlafzimmer im Kellergeschoß. Sein ältester Bruder Don hatte sein Zimmer nahebei. Don war immer in dicke Schulbücher vertieft, doch er hatte für Tim Zeit.
„He, Tim!“ rief dann Don durch die offene Tür. „Möchtest du ringen?“ Und dann legten sie sich ins Zeug!
Bei vier Geschwistern hatte Tim immer einen Spielgefährten, und so war er nie allein. Doch eines Abends, als er zu Bett ging, hatte er ein komisches Gefühl.
Er schaute in Dons Zimmer, aber es war dunkel und leer. Und Jim konnte er auch nicht finden. Überhaupt niemand war da unten!
„Mutti, komm!“ rief er. Als er die Treppe hinauflief, kam sie ihm schon entgegen.
„Heute abend ist es etwas einsam hier unten“, erklärte Tim zaghaft.
Die Mutter lächelte. „Don und Jim sind auf Versammlungen, aber wir wollen unten nochmals nachschauen.“
Tim dachte, er hätte jemanden übersehen. Aber wen?
Er stieg hinter seiner Mutter die Treppe hinunter. „Wo sollen wir nachsehen?“ fragte er.
„Überall, wo wir hingehen.“
Tim dachte nach. Wer könnte überall dort sein, wo ich hingehe? Meinte die Mutter mich?
„Bin ich es etwa?“ grinste er. „Kann ich ihn sehen, wenn ich in den Spiegel schaue?“
„Nein“, antwortete sie.
Jetzt dachte Tim scharf nach. Jemand war hier, überall, wo er hinging. Er war nicht allein.
Er sah in der Werkzeugkammer nach. Niemand. Und in Dons Schlafzimmer. Immer noch leer und still. Als Tim an seinem Zimmer anlangte, fiel es ihm schließlich ein!
„Ach, du meinst, Gott ist hier!“ Er lachte laut. “Ich dachte, niemand sei da — aber Gott konnte nicht weggegangen sein. Er ist bei mir, weil ich Seine Widerspiegelung bin. Ich bin immer da, wo Er ist. Deshalb ist Er hier!“
Die Mutter lachte auch, und sie erinnerte ihn an die Wahrheit, die er in der Christlichen Wissenschaft lernte. Gott ist überall. Er ist des Menschen Vater-Mutter Gott, Er ist immer gegenwärtig und sorgt für ihn. Der Mensch ist nie allein. In der Bibel heißt es: „Fürchte dich nicht, ich bin mit dir, weiche nicht, denn ich bin dein Gott. Ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich halte dich.“ Jes. 41:10; Christus Jesus bezeugte es deutlich, daß Gott immer bei ihm war.
Die Mutter nahm Tims Exemplar von Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy und las: „Wie ein Wassertropfen eins ist mit dem Ozean, wie ein Lichtstrahl eins ist mit der Sonne, so sind Gott und der Mensch, Vater und Sohn, eins im Wesen. In der Heiligen Schrift lesen wir:, Denn in Ihm leben, weben und sind wir.‘ “ Wissenschaft und Gesundheit, S. 361.
„Und Er ist mein liebevoller Vater-Mutter Gott“, sagte Tim.
Er kuschelte sich unter die warmen Decken und setzte hinzu: „Mutti, du kannst jetzt wieder hinaufgehen. Alles ist in Ordnung. Ich werde jetzt schon schlafen.“
Als er aufwachte, lag Jim im anderen Bett. Er hörte Don im Gang pfeifen, und der Sonnenschein flutete durch das Fenster.
