Als ich acht Jahre alt war, wohnte ich bei meiner Großmutter in einem großen Haus. Sie vermietete die Zimmer an Studenten. Eines Tages, als ich einen Papierkorb leerte, sah ich in einem der Zimmer Geld liegen. Ich begann mir davon zu nehmen, wenn mir danach war. Als dies entdeckt wurde, redete meine Tante sehr liebevoll mit mir und erklärte mir, wie falsch das war. Die Versuchung zu stehlen kam jedoch nach einigen Jahren wieder. Als mein Vater davon hörte, erwähnte er mir gegenüber nichts, aber eines Tages kam er zu mir, setzte sich auf mein Bett und las mir Lied Nr. 382 aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft vor. Ein Vers lautet:
Denn als der Wahrheit Kind
Bist sündlos du und rein;
Du wandelst unbefleckt
Auf Christi Weg allein.
Mir kamen Tränen der Reue, und ich war vollständig geheilt, ohne beschuldigt oder getadelt worden zu sein.
Als ich vierzehn Jahre alt war, hatte ich meine erste Heilung in der Christlichen Wissenschaft durch mein eigenes Beten. Es war Winter. Meine Schwester und ich waren von der Schule nach Hause gekommen und vergnügten uns damit, einander im Dunkeln zu fangen. Plötzlich landete ihre Faust in meinem Auge. Der Schmerz war ziemlich stark. Ich knipste das Licht an und schaute in den Spiegel. Mein Auge wurde blau. Dann erinnerte ich mich, daß ich in der Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft gelernt hatte, daß wir uns nicht die Materie anschauen, um die Wahrheit über uns zu erfahren. Ich ging für mich in das nächste Zimmer und betete.
Ich sagte „die wissenschaftliche Erklärung des Seins“, die die Verfasserin, Mrs. Eddy, mit den Worten beginnt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 468): „Es ist kein Leben, keine Wahrheit, keine Intelligenz und keine Substanz in der Materie. Alles ist unendliches Gemüt und seine unendliche Offenbarwerdung, denn Gott ist Alles-in-allem.“ Als mein Vater einige Minuten später nach Hause kam, war keine Spur von dem blauen Auge zu sehen. Freudig erzählte ich ihm davon, und ich sagte, ich würde gern ein Zeugnis in der Mittwochabend-Zeugnisversammlung abgeben, doch ich bekam es einfach nicht fertig. Er schlug mir vor, niederzuschreiben, was ich sagen wollte, und es abzulesen. Und das tat ich auch. Ich glaube, es war das erste Mal, daß ein Sonntagsschüler in dieser Zweigkirche ein Zeugnis gab, aber danach legten wir oft Zeugnisse ab, ohne sie erst aufgeschrieben zu haben !
Die letzten paar Jahre in der Sonntagsschule waren für mich eine Zeit, wo ich alles in Frage stellte. Ich erklärte meinem Vater, ich wolle keine Christliche Wissenschafterin mehr sein! Seine weise Antwort war: „Gut, aber versprich mir, weiterhin die christlich-wissenschaftlichen Gottesdienste zu besuchen, bis du eine andere Religion als Ersatz gefunden hast.“ Natürlich fand ich nie eine, die den Platz der Christlichen Wissenschaft hätte einnehmen können, und ich war bald überzeugt, daß die Christliche Wissenschaft die einzige Religion für mich war.
Ich hatte das folgende Erlebnis, das meine Wahl zu bestätigen schien. Eines meiner Fächer in der Schule war Chemie. Als ich einmal eine Titration vornahm, saugte ich versehentlich durch eine Pipette Zyankali in den Mund. Die Lehrerin war sehr besorgt, da dieser Stoff nach nur wenigen Sekunden tödlich sein kann. Sie versuchte mich zu überreden, andere Lösungen einzunehmen, um den Stoff zu verdünnen und zu neutralisieren. Ich blieb vollständig ruhig und furchtlos und versicherte ihr, daß ich absolut in Ordnung war und nichts zu trinken brauchte. Der Bibelvers (Mark. 16:18): „Und wenn sie etwas Tödliches trinken, wird's ihnen nicht schaden“ paßte sehr gut. Es hatte keine Nachwirkungen für mich, und später wurde mir klar, daß ich Mrs. Eddys Worte bewiesen hatte (Wissenschaft und Gesundheit, S. 162): „Die Christliche Wissenschaft wirkt wie ein Reinigungsmittel, das den Irrtum durch Wahrheit neutralisiert.“ Die Überzeugung, daß mir nichts geschehen konnte, beschützte mich.
Seitdem habe ich noch viel mehr Beweise von Gottes großer Liebe erlebt, doch dieses Zeugnis soll ein Ausdruck meiner besonderen Dankbarkeit dafür sein, daß ich während meiner siebzehn Jahre in der christlichwissenschaftlichen Sonntagsschule eine feste Grundlage in der Christlichen Wissenschaft erhalten habe. Ich bin Mrs. Eddy dankbar, daß sie für unsere geistige Erziehung gleich von der Wiege an gesorgt hat.
Kabwe, Zambia
Ich bestätige gern das Zeugnis meiner Tochter. Mit besonderer Dankbarkeit entsinne ich mich der sofortigen Reaktion auf das Lesen des Liedes. Ich war nicht Zeuge der anderen Heilungen, aber ich bin von der Glaubwürdigkeit dieser Berichte überzeugt, weil ich meine Tochter als aufrichtig kenne und wegen der Art und Weise, wie die Christliche Wissenschaft in zunehmendem Maße mir selbst geholfen hat, meine Probleme zu lösen.
Ich bin dankbar für die wenigen Monate, in denen ich zur christlich-wissenschaftlichen Sonntagsschule gehen konnte, für die vielen lehrreichen Vorträge über die Christliche Wissenschaft, die ich eifrig besuchte, für die Zeit, die ich beim Studium in den Lesezimmern verbracht habe, für die Zeugnisse über persönliche Erfahrungen, die in unseren Zeitschriften und an Mittwochversammlungen gegeben wurden, und für Mrs. Eddy, die keine Mühen gespart hat, um uns in Wissenschaft und Gesundheit die bestmögliche, vollständige und endgültige Erklärung der Christlichen Wissenschaft zu hinterlassen.
New Haw, Weybridge, Surrey, England
