Viele Menschen möchten ihr Denken dem Christus öffnen, der immer gegenwärtigen Wahrheit, die erlöst und heilt, und haben den ehrlichen Wunsch, ihre Botschaft zu hören. Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß der Christus und Jesus nicht dasselbe sind, obwohl Jesus von Nazareth, der größte Mensch, der je auf Erden gelebt hat, von dem Christusgeist so erfüllt war, daß er Jesus der Christus oder Christus Jesus genannt wurde. Mrs. Eddy gibt uns folgende wunderbar klare Darlegung: „Jesus ist der menschliche Mensch, Christus die göttliche Idee; daher die Dualität von Jesus, dem Christus.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 473;
Jeder kann den Christus insoweit besitzen, als er geistiges Verständnis erlangt, denn wer die Wahrheit versteht, erkennt die Gegenwart und Macht des Christus. Die Bibel erklärt dazu: „Wer da glaubt, daß Jesus sei der Christus, der ist von Gott geboren.“ 1. Joh. 5:1; Durch Jesus verstehen wir, was der Christus ist, und entdecken so unser eigenes wahres, christliches Wesen als den von Gott geschaffenen Menschen. Dieser aus Gott geborene Mensch ist geistig, das Bild und Gleichnis seines Schöpfers, und er spiegelt alle guten und wertvollen Eigenschaften, alle reinen Gedanken und Impulse wider, die ihren Ursprung in Gott haben. Christus Jesus war ein Beispiel für den wirklichen Menschen in vollkommener Reinheit und gab uns in der Bergpredigt die Verheißung: „Selig sind, die reines Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.“ Matth. 5:8;
Wenn wir ernstlich danach streben, das göttliche Wesen in seiner Reinheit zu verstehen, vermögen wir unsere Gotteskindschaft zu erfassen. Dann sind wir imstande, uns vom Bösen zu befreien, da es in Gott, dem Guten, nichts Böses gibt. In dem Verhältnis, wie wir den Christus, die Wahrheit über Gott und den Menschen, in unser Bewußtsein aufnehmen, erfahren wir, daß unser eigenes Leben umgewandelt und erhoben wird. Gleich unserem großen Meister und Wegweiser können wir uns an Gott wenden und zu der Entdeckung geführt werden, daß sich jede Lösung unserer Probleme auf Seine Allgegenwart und Allmacht gründen muß.
Wie wir aus der Bibel entnehmen können, kamen an Christus Jesus die gleichen Einflüsterungen des sterblichen Gemüts heran wie an uns alle, aber durch sein Verständnis von Gottes guter, geistiger Schöpfung weigerte er sich, darauf einzugehen. Er wandte sich von dem materiellen Augenschein von Krankheit, Sünde, Mangel und Disharmonie jeglicher Art ab und erfüllte sein Denken mit der absoluten Wirklichkeit Gottes und der unauflöslichen Beziehung des Menschen zu Gott als seinem Vater. Jeder Christliche Wissenschafter beweist in gewissem Grade Gottes Gegenwart, wenn er die Irrtümer der materiellen Sinne, die an ihn herankommen, mit der geistigen Wahrheit berichtigt. Und was dem menschlichen Gemüt wie ein Wunder und unnatürlich erscheint, wird durch die Anwendung des geistigen Verständnisses göttlich natürlich.
Einer Christlichen Wissenschafterin wurde von einer ihr sehr nahestehenden Verwandten ihr neugeborenes Kind anvertraut, damit sie es während deren Krankheit betreute. Dieses Kind war so schwach, daß die Ärzte im Krankenhaus es ihr mit der Bemerkung übergaben, daß sie nichts mehr tun könnten, da es ihres Erachtens nicht lebensfähig wäre. Sie nahm es mit in ihr Heim, und sie und ihr Mann begannen es zu pflegen, mit dem Verständnis, das sie durch das Studium der Christlichen Wissenschaft erlangt hatten, wobei sie sich allein auf Gottes Allmacht stützten und sich ein absolutes Vertrauen auf die göttliche Hilfe bewahrten. Es galt, den beängstigenden Augenschein und die damals vorherrschende Furcht, daß die für den Säugling notwendige Nahrung nicht zu bekommen wäre, auszuschalten.
Es mußte an der Tatsache festgehalten werden, daß der wirkliche Mensch in die Allheit und Ganzheit Gottes eingeschlossen ist und daß daher das Kind nur unter Seiner Obhut aufleben und gedeihen konnte. Die Pflegeeltern sahen sich schwierigen und kritischen Situationen gegenüber, und sie mußten immer wieder anerkennen, daß der heilende Christus stets gegenwärtig ist. Sie schöpften Vertrauen und Trost aus den letzten Zeilen eines Liedes aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft:
Der große Arzt an jeder Stätt’
Dein Freund und Schutz ist er,
Der Heiler von Genezareth
Dein Helfer, wie bisher. Lied Nr. 96;
Schließlich siegte der Christus, die Wahrheit. Heute ist das Kind eine gesunde, kräftige Frau und Mutter sowie eine ernste Anhängerin der Christlichen Wissenschaft. Dies war ein klarer Beweis dafür, daß das Wort Gottes, die zur Menschheit gebrachte Botschaft der göttlichen Wahrheit, uns Erleuchtung gibt und Heilung bringt.
Die Heilungen, die durch Christus Jesus vollbracht wurden, geschahen nicht durch die Person Jesus, sondern durch den unkörperlichen, immer wirkenden Christus, die Wahrheit, in ewigem Einssein mit dem Wesen Gottes. Ein von der Macht des Christus durchdrungenes Denken führt zur Erkenntnis wahrer Gesundheit, die geistig ist und somit nichts mit der Materie und ihren Zuständen zu tun hat. Mrs. Eddy schreibt: „Christus, Wahrheit, wurde durch Jesus demonstriert, um die Macht des Geistes über das Fleisch zu beweisen — um zu zeigen, daß Wahrheit durch ihre Wirkungen auf das menschliche Gemüt und den menschlichen Körper in der Heilung von Krankheit und in der Zerstörung von Sünde offenbar wird.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 316.
