Hinter den Kulissen: Die Heilarbeit
Wenn sich jemand der Heiltätigkeit der Christlichen Wissenschaft völlig widmet, tut er da wirklich etwas für die Allgemeinheit? Nach Ansicht einer Universität in Hampton, Virginia, ist dies der Fall. Zur Jahrhundertfeier hat die Universität Hampton einer ehemaligen Studentin, einer schwarzen Ausüberin der Christlichen Wissenschaft, die in Ohio lebt, eine Gedenkmünze als Auszeichnung für ihre „religiöse Tätigkeit“ für die Allgemeinheit sowie für die Unterstützung ihrer Alma mater überreicht.
„Ihr Leben veranschaulicht den wahren Geist Ihrer Alma mater, indem es durch Vorbild zeigt, daß wir etwas für unseren Bruder tun können, wenn wir auf dem von uns gewählten Weg Gott und unserem Land dienen“, lautet die Urkunde. „Seit über vierzig Jahren haben Sie sich ganz der Hilfe anderer gewidmet. Sie haben bewiesen, daß es keine unüberwindlichen Schranken gibt und daß man siegreich sein kann, wenn man willig ist, sich einer Sache uneingeschränkt hinzugeben. Durch Ihr ernstes und unermüdliches Bemühen in religiösen Angelegenheiten haben Sie als eine der ersten Ihrer Rasse für Ihre Arbeit auf diesem Gebiet Anerkennung gefunden.“
Weiter heißt es: „Sich an Projekten und Angelegenheiten der Öffentlichkeit zu beteiligen ist für uns alle wichtig. Ihre Anteilnahme in Form von Hilfeleistung für andere hat auch Arbeit hinter den Kulissen bedeutet; viele Male wußten die Empfänger nichts davon. Ihr Leben der Hilfsbereitschaft, Ihre Art, ein Problem von der religiösen Seite anzupacken, und Ihre freundlichen Worte der Lebensweisheit sind für Ihre vielen Freunde und Bewunderer wie ein Leuchtfeuer.“ Die Urkunde war von dem Vorsitzenden des Kuratoriums der Universität Hampton und von ihrem Präsidenten unterzeichnet.
Ein Geschäftsmann wird Ausüber
„Nach dem Klassenunterricht hatte ich einige Jahre lang eine kleine Praxis, die hauptsächlich aus Verwandten und einigen engen Freunden bestand. Dann fand ich im Christian Science Monitor eine Anzeige, die von einem Ausüber aufgegeben worden war, der sein Büro im Zentrum von Los Angeles mit jemandem teilen wollte. Zuerst verbrachte ich jede Woche einen Tag in diesem Büro. Nach etwa einem Jahr stellte ich fest, daß zwei Nachmittage günstiger wären; das tat ich ungefähr sechs Jahre lang.
Dann wurde ich zum Leser in meiner Zweigkirche gewählt, und ich widmete zwei Nachmittage und den ganzen Mittwoch der Ausübung. Das tat ich etwa vier Jahre lang, dann mußte ich noch einen Nachmittag dazu hergeben. Während dieser Zeit hatte ich natürlich auch abends und an Wochenenden für die Praxis zu tun. Die drei Nachmittage und der eine ganze Tag machten ungefähr die Hälfte meiner Arbeitszeit im Geschäft aus; es schien also logisch zu sein, nun die Entscheidung zu treffen, meine ganze Zeit der Praxis zu widmen.
Mein Entschluß, die Praxis ganztägig auszuüben, wurde damals nicht nur für mich und meine Familie zum Segen, sondern auch für meine früheren Geschäftsteilhaber, weil mein Austritt aus dem Geschäft mehreren Gelegenheit gab, sich geschäftlich zu entfalten.“
Metaphysische Tätigkeit
„Als ich die Freude, die das Demonstrieren der Christlichen Wissenschaft mit sich bringt, ein wenig zu erleben begann, wollte ich etwas für unsere Kirche tun. Ich wußte, daß sich viele Leute große Mühe gegeben hatten, um mir die Christliche Wissenschaft in geeigneter Weise darzubieten. Ich wollte dies wieder gutmachen und meinen Teil dazu beitragen.
Ich hatte es nie gern gehört, wenn sich die Leute in ihren Problemen ergingen, noch grübelte ich gern über meine eigenen Probleme nach. Doch ich wollte etwas dagegen tun. Ich dachte, daß die Berufsmäßigkeit, die dazu gehört, wenn man im Christian Science Journal eingetragen ist, es mir ermöglichen würde, mehr zu tun als nur zuzuhören. Dies wurde mir bewiesen.
Wenn ich ‚etwas tun wollte‘, meinte ich damit nicht eine körperliche Tätigkeit. Ich hatte metaphysische Arbeit im Sinn. Es fing alles an, als das jüngere unserer zwei Kinder in den Kindergarten ging. Ich hatte jeden Tag drei Stunden, die ich neben dem Großziehen einer Familie etwas anderem widmen konnte. Es bestand kein Zweifel, daß ich diese Zeit für die Christliche Wissenschaft verbringen würde — durch gründliches Studium und die Anwendung des Gelernten auf unsere Welt. Ich spülte kein Geschirr, noch machte ich die Betten — wenn ich diese Hausarbeit nicht verrichtet hatte —, nachdem die Kinder zur Schule gegangen waren. Ich war in meinem Innern so überzeugt, daß ich diese Zeit auf die Ausübung verwenden sollte. Die Leute begannen mich anzurufen und mich zu bitten, für sie zu beten, und bald wurde ich täglich verlangt.
Nachdem einige Heilungen mir das Vertrauen in meine eigene Arbeit gegeben hatten, bewarb ich mich um eine Anzeige im Journal. Die Überzeugung, daß es das Wort war, das heilte, und daß das Wort immer heilt, wenn es bewahrt wird, wurde durch die Erfahrung stärker. Ich bin mir darüber klar, daß der Wunsch, den Menschen, der christlich-wissenschaftlichen Bewegung oder sich selbst zu helfen, kein ausreichend starker Beweggrund ist, einen in der Praxis zu halten. Es muß die Liebe zu Gott sein. Ich fange jetzt erst an zu begreifen, was es bedeutet, Gott zu lieben. Und wie aufregend das ist! Und wie wichtig es ist, diese Liebe heute am Leben zu erhalten!“
