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Was vermag es zu tun?

Aus der Juni 1972-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Besonders charakteristisch für Mary Baker Eddy war ihre allumfassende Liebe. Für sie war Liebe nicht etwas Endliches und Persönliches, womit der eine überschüttet wurde und das dem anderen vorenthalten blieb. Unsere Führerin sah Liebe als das regierende Prinzip des Universums, das sich in dem winzigsten Grashalm wie in den fernsten Bereichen der Sterne in rhythmischer Ordnung und ununterbrochener Harmonie äußert. Und sie bewies diese Liebe in ihrem eigenen Leben. Aus dieser Fülle ihrer Liebe heraus schreibt sie: „Die einfachste Aufgabe in der Christlichen Wissenschaft ist das Heilen der Kranken, und das geringste Verständnis von der Wissenschaft und ihre Demonstration beweisen alle ihre Möglichkeiten. Die Fähigkeit, in dem Maße zu heilen, wie Jesus heilte, wird erlangt werden, wenn der Schüler so viel des göttlichen Geistes besitzt wie Jesus und wenn er diese Kraft dazu nutzt, die Sünde zu überwinden.“ Und sie fügt hinzu: „Der allgemeine Anspruch des Bösen, das das Ausmaß des Guten anzunehmen sucht, ist das Gegenteil des Guten.“ Vermischte Schriften, S. 55;

Wie demütig macht doch der Gedanke, daß einem die Fähigkeit, Beweise zu erbringen, wie Christus Jesus es tat, zuteil wird, wenn man „so viel des göttlichen Geistes besitzt“, wie er besaß, und „diese Kraft dazu nutzt, die Sünde zu überwinden“!

Die Sünde, die überwunden werden muß, ist die Annahme, daß etwas außer Gott und Seiner Idee existiere, daß Leben in der Materie sei und daß es eine Macht gebe, die sich der Allerhabenheit des Geistes entgegenstellen kann. Dies ist der universale Anspruch des Bösen, von dem die Christliche Wissenschaft die Welt erlöst. Das Heilen der Kranken ist der Weckruf; die Zerstörung der Sünde ist das Ziel. Wie die Liebe unserer Führerin, so muß auch unsere Liebe allumfassend sein. Sie muß sich zu himmlischen Höhen erheben und zugleich in die Tiefen menschlichen Wehs hineinreichen. Die Christliche Wissenschaft ist gekommen, nicht um Wohlbehagen in der Materie zu vermitteln, sondern um den materiellen Sinn zu zerstören. Der Meister sagte: „Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert.“ Matth. 10:34; Er sagte jedoch auch: „Ich bin gekommen, daß sie das Leben und volle Genüge haben sollen.“ Joh. 10:10;

Wie wird der materielle Sinn zerstört? Mit dem „universalen Lösungsmittel der Liebe“. Liebe ist das einzige, das dies zu tun vermag. Mrs. Eddy sagt in ihrem Buch Wissenschaft und Gesundheit: „Laßt uns in geduldigem Gehorsam gegen einen geduldigen Gott daran arbeiten, daß wir mit dem universalen Lösungsmittel der Liebe das harte Gestein des Irrtums — Eigenwillen, Selbstgerechtigkeit und Eigenliebe — auflösen, das gegen die Geistigkeit ankämpft und das Gesetz der Sünde und des Todes ist.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 242;

Die göttliche Offenbarung reduziert allen Irrtum auf eine falsche Annahme, auf eine falsche Darstellung der Wahrheit. Es ist Mesmerismus, was die ganze Menschheit zu dem Glauben veranlaßt, daß die Materie den Menschen regiere, daß sie Leben, Wahrheit, Intelligenz und Substanz habe; und die Wahrheit des Seins enthüllt die Falschheit dieser Annahme. Hier sei bemerkt, daß Websters erste Definition von „adamant“ [in der deutschen Übersetzung von Wissenschaft und Gesundheit „das harte Gestein“] „ein in der Vorstellung bestehender Stein von undurchdringlicher Härte“ ist. Dies weist auf die Tatsache hin, daß der Irrtum nur ein Trugbild des sterblichen Gemüts ist, bar aller Wirklichkeit, Härte oder Widerstandskraft. Damit ist die Wahrheit der Christlichen Wissenschaft, wie sie in Wissenschaft und Gesundheit dargelegt ist, eine gewaltige Verkündigung universaler Liebe, die die Menschheit aus der Knechtschaft der Materie befreit und die Schriftstelle erfüllt: „Wir sind nun Gottes Kinder.“ 1. Joh. 3:2;

Die Zärtlichkeit, die in der Ermahnung liegt: „in geduldigem Gehorsam gegen einen geduldigen Gott“, sollte für uns ermutigend sein. Unsere Führerin kannte die Hartnäckigkeit der falschen Ansprüche des Bösen. Sie kannte die Prüfungen und Härten, die den Pfad dessen säumen, der diese Ansprüche in Frage stellt. Deshalb rät sie ihren Nachfolgern liebreich zur Geduld, sich nicht entmutigen zu lassen — zu geduldigem Gehorsam. Sie wußte, daß die Probleme der Erde nicht alle an einem Tag gelöst werden können — ihr eigenes Leben bewies dies —, und sie wußte, daß dies auch nicht nötig ist. Die göttliche Liebe ist unendlich geduldig und immer erreichbar. Sie wußte ferner, daß die Christliche Wissenschaft ein Aufruf zum Handeln ist, daß Apathie, Trägheit, Aufschub tierischer Magnetismus — die Bezeichnung für alles Böse — sind. Sie ruft uns auf zu arbeiten, tatkräftig und schnell im Handeln zu sein, in dem Bewußtsein, daß im Verhältnis zu unserem Gehorsam Gott das übrige tun wird.

Das universale Lösungsmittel ist Liebe. Was sonst könnte es sein? Das Lösungsmittel der Liebe löst alles auf, was der Auflösung bedarf, und läßt keine Härte, keine Mißhelligkeit, keinen starren Widerstand zurück. Vor der Liebe zerschmilzt das harte Gestein des Irrtums und wird zum Nichts. Und wir brauchen die Kraft nicht in das Lösungsmittel hineinzulegen! Liebe selbst ist die Kraft. Alles, was wir zu tun haben, ist, diese Liebe widerzuspiegeln.

Ist es nicht offensichtlich, daß Eigenwillen, Selbstgerechtigkeit und Eigenliebe das harte Gestein des Irrtums sind? Liegen diese nicht jedem Familienstreit, jeder unehrlichen Handlung, jedem Verbrechen, jeder Kirchenspaltung und jedem Krieg zwischen den Völkern zugrunde? Ist nicht die machtvolle Wissenschaft, die der Meister lehrte und demonstrierte, das einzige, was das Problem lösen kann?

Wie können Krankheit und Siechtum im menschlichen Gemüt und damit in der menschlichen Erfahrung ausgelöscht werden, wenn nicht durch die Offenbarung und Demonstration, daß der Mensch völlig geistig ist? Wie kann Armut besiegt werden, wenn nicht durch die Erkenntnis, daß der Mensch in Wahrheit der Erbe Gottes ist und daß die göttliche Liebe ihre Gaben unparteilich und allen zuteil werden läßt? Wie kann die Feindseligkeit zwischen den Rassen überwunden werden, wenn nicht durch das Verständnis, daß die Liebe nur eine Rasse kennt? Wie kann Verbrechen ausgerottet und die Politik gesäubert werden und wie können die Völker in Frieden miteinander leben, wenn nicht durch den Geist des Christus? Und was, außer der Wissenschaft des Christus, kann diesen Geist vermitteln?

Bemühungen, die sich auf die Annahme gründen, daß das Leben materiell sei, berühren niemals den Kern des Problems. Als Christliche Wissenschafter sehnen wir uns danach, hier etwas zu unternehmen, und wir müssen auch etwas unternehmen. Aber was? Geistiges Wachstum ist erforderlich, und was dem sterblichen Gemüt am meisten widerstrebt, ist Geistigkeit. Wir müssen der Welt in ihrer Not helfen. Unsere Führerin erwartete es von uns; die Welt fordert es. Aber zur Lösung ist mehr nötig als menschliches Tun.

Wir müssen Wissenschafter der christlichen Art sein; wir müssen im geistigen Verständnis wachsen. Wir müssen uns der metaphysischen Aufgabe weihen, die vor uns liegt. Zu diesem Zweck sollten wir jeden Tag Zeit für stilles, hingebungsvolles Studium der Bibel und der kostbaren Werke unserer Führerin beiseitesetzen, damit unsere Gedanken, Worte und Taten mit dem göttlichen Prinzip in Übereinstimmung gebracht werden mögen. Auf diese Weise werden wir uns gegen die aggressive Suggestion schützen, daß das Böse wirklich sei und daß es uns beherrschen könne, und wir werden uns nicht beeinflussen lassen, diese heilige Arbeit zu vernachlässigen. So werden die Christlichen Wissenschafter ein wirklicher Faktor bei der Lösung der Weltprobleme sein.

Kehren wir doch jeden Anspruch des Bösen auf Wirklichkeit um — in den Schlagzeilen, im Radio, im Fernsehen und in unserem eigenen Leben. Ersetzen wir ihn doch durch die Vergegenwärtigung von Gottes Allheit. Dann werden wir in wachsendem Maße beweisen, daß die Christliche Wissenschaft fähig ist, die Nöte der Welt zu stillen, und wir werden als Kirche und als einzelner dazu geführt werden, die weisen und notwendigen menschlichen Schritte zu unternehmen, die wir so gern tun möchten.

Im großen und ganzen laßt sich das Wirken unserer Führerin in drei Phasen einteilen: 1. die Entdeckung, wobei ihre hervorragende Heiltätigkeit der Weckruf war; 2. die Veröffentlichung ihres Buches Wissenschaft und Gesundheit, das die Offenbarung von den bescheidensten Wohnstätten bis zu den Sitzen der Regierung verbreiten und dabei die Schulen der Gelehrsamkeit, die medizinischen Theorien und theologischen Dogmen durchdringen sollte; 3. die Gründung Der Mutterkirche, Der Ersten Kirche Christi, Wissenschafter, mit ihren Zweigen. Von Der Mutterkirche erhalten die Zweigkirchen und die einzelnen Mitglieder ihre Nahrung; durch sie speist und vereint die Pastorin Emerita die Herde. Durch ihre breiten Kanäle sendet Die Mutterkirche die heilenden Ströme der Liebe in alle Welt; sie übt auch Wohltätigkeit, indem sie in Notstandsgebieten unverzüglich Hilfe leistet und bereit ist, von Weisheit geleitet, in einer Weise zu helfen, die vom menschlichen Denken erfaßt werden kann. Das ist der Zweck und die Verheißung des Kirchenzentrums der Christlichen Wissenschaft, das gegenwärtig im Bau ist.

Das Feld für einen solchen christlichen Dienst ist in der Tat die Welt. Während nun die Christliche Wissenschaft immer allgemeiner anerkannt wird und die Welt sich mit Abscheu von ihren eigenen verzerrten Idealen und ihrem barbarischen Treiben abwendet, muß Die Mutterkirche bereit sein, dem Ruf zu folgen. Sie muß geistig gesund sein, was sich in der Lauterkeit und Geistigkeit ihrer Mitglieder zeigt; sie muß angemessene Räumlichkeiten haben und gut organisiert sein, um in bester Weise funktionieren zu können. Mrs. Eddy erschaute ihre Kirche in geistiger Weise, sie leitete deren ursprüngliches Bauprogramm ein, und der Geist ihrer Schriften deutet darauf hin, daß sie den Mitgliedern die Pflicht und das Vorrecht überließ, darauf zu achten, daß die Kirche der Zeit voraus ist, damit sie immer bereit sei, ihre Mission weiterzuführen und ihre Botschaft der ganzen Welt zu übermitteln.

Niemals war der Weckruf des geistigen Heilens nötiger, und niemals war die Welt williger, es aufzunehmen. In dem ersten Band der Reihe We Knew Mary Baker Eddy (Wir kannten Mary Baker Eddy) gibt eine ihrer Schülerinnen, soweit sie es in Erinnerung hatte, wider, wie Mrs. Eddy ihre eigene Heilarbeit beschrieb: „Ich sah, daß die Liebe Gottes das Universum und den Menschen umschloß und allen Raum erfüllte und daß die göttliche Liebe mein eigenes Bewußtsein so durchdrang, daß ich alles, was ich sah, mit christusgleichem Erbarmen liebte. Diese Vergegenwärtigung der göttlichen Liebe ließ, die Schönheit der Heiligkeit, die Vollkommenheit des Seins‘ in Erscheinung treten (Wissenschaft und Gesundheit, S. 253), wodurch alle, die sich an mich um Hilfe wandten, geheilt, erneuert und erlöst wurden.“ We Knew Mary Baker Eddy, 1. Band, S. 74.

In dieser Zeit der Erweiterung Der Mutterkirche werden ihre Mitglieder in der ganzen Welt zu erneuter Hingabe aufgerufen. Wollen wir also feierlich geloben, „in geduldigem Gehorsam gegen einen geduldigen Gott“ zu arbeiten und zu wachen und zu beten, daß die göttliche Liebe in unserem Herzen wohne und unser Leben läutere. Dann wird die Welt spüren, wie „das universale Lösungsmittel der Liebe“ in christlichem Erbarmen ihre Wildnis durchströmt und ihre Wüste erblühen läßt.

Dann werden die Christlichen Wissenschafter ihre Dankesschuld an ihre geliebte Führerin abtragen, und ihre Kirche, die Kirche, über der sie wachte und die sie nährte, wird zu neuem Leben erwachen. Sie wird Mrs. Eddys Hoffnungen erfüllen, der Menschheit den Tröster bringen und in ständig zunehmendem Maße die universelle und triumphierende Kirche widerspiegeln.

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