Besonders charakteristisch für Mary Baker Eddy war ihre allumfassende Liebe. Für sie war Liebe nicht etwas Endliches und Persönliches, womit der eine überschüttet wurde und das dem anderen vorenthalten blieb. Unsere Führerin sah Liebe als das regierende Prinzip des Universums, das sich in dem winzigsten Grashalm wie in den fernsten Bereichen der Sterne in rhythmischer Ordnung und ununterbrochener Harmonie äußert. Und sie bewies diese Liebe in ihrem eigenen Leben. Aus dieser Fülle ihrer Liebe heraus schreibt sie: „Die einfachste Aufgabe in der Christlichen Wissenschaft ist das Heilen der Kranken, und das geringste Verständnis von der Wissenschaft und ihre Demonstration beweisen alle ihre Möglichkeiten. Die Fähigkeit, in dem Maße zu heilen, wie Jesus heilte, wird erlangt werden, wenn der Schüler so viel des göttlichen Geistes besitzt wie Jesus und wenn er diese Kraft dazu nutzt, die Sünde zu überwinden.“ Und sie fügt hinzu: „Der allgemeine Anspruch des Bösen, das das Ausmaß des Guten anzunehmen sucht, ist das Gegenteil des Guten.“ Vermischte Schriften, S. 55;
Wie demütig macht doch der Gedanke, daß einem die Fähigkeit, Beweise zu erbringen, wie Christus Jesus es tat, zuteil wird, wenn man „so viel des göttlichen Geistes besitzt“, wie er besaß, und „diese Kraft dazu nutzt, die Sünde zu überwinden“!
Die Sünde, die überwunden werden muß, ist die Annahme, daß etwas außer Gott und Seiner Idee existiere, daß Leben in der Materie sei und daß es eine Macht gebe, die sich der Allerhabenheit des Geistes entgegenstellen kann. Dies ist der universale Anspruch des Bösen, von dem die Christliche Wissenschaft die Welt erlöst. Das Heilen der Kranken ist der Weckruf; die Zerstörung der Sünde ist das Ziel. Wie die Liebe unserer Führerin, so muß auch unsere Liebe allumfassend sein. Sie muß sich zu himmlischen Höhen erheben und zugleich in die Tiefen menschlichen Wehs hineinreichen. Die Christliche Wissenschaft ist gekommen, nicht um Wohlbehagen in der Materie zu vermitteln, sondern um den materiellen Sinn zu zerstören. Der Meister sagte: „Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert.“ Matth. 10:34; Er sagte jedoch auch: „Ich bin gekommen, daß sie das Leben und volle Genüge haben sollen.“ Joh. 10:10;
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