Vor über zwanzig Jahren, noch ehe ich etwas von der Christlichen Wissenschaft wußte, war ich in großer Not; eine ärztliche Untersuchung war gerade negativ verlaufen, was bedeutete, daß ich nicht in den ständigen Stab des Schulamtes aufgenommen werden konnte, bei dem ich erst kurz zuvor in Dienst getreten war. Man gab mir keinen Grund für diese Entscheidung, und unser Hausarzt sagte mir, daß niemand etwas tun könne, um das Urteil des Arztes rückgängig zu machen, der mich untersucht hatte.
Ich war Kunstlehrerin und mußte an verschiedenen Schulen unterrichten, und als ich von Schule zu Schule ging, wurde mir von allen Lehrern viel Sympathie entgegengebracht — von allen, außer einer Lehrerin, die dasaß und sich meine Leidensgeschichte anhörte, aber nichts dazu sagte. Als ich jedoch das nächstemal diese Schule besuchte, gab mir diese Frau ohne viel Aufhebens eine Einladung zu einem Vortrag über die Christliche Wissenschaft. Ich ging zu dem Vortrag, und ich kann nur sagen, daß mich das, was ich hörte, insofern verblüffte, als mir Fragen beantwortet wurden, auf die ich nie eine Antwort erwartet hätte. Als ich an jenem Abend nach Hause ging, sagte ich mir immer wieder: „Ich bin doch kein elender Sünder.“
Später teilte mir das Schulamt in einem Brief mit, daß ich in einem Jahr zu einer zweiten ärztlichen Untersuchung kommen könne. In diesem Jahr traf ich beinahe jede Woche meine Bekannte, und sie wiederholte immer wieder den Vers aus der Bibel (Matth. 5:48): „Ihr [sollt] vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist.“ In dem Buch Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy ist auch eine Stelle zu finden, die mir viel half. Sie steht auf Seite 475, wo die Frage gestellt wird: „Was ist der Mensch?“ Auf Zeile 13 lesen wir: „Der Mensch ist geistig und vollkommen.“
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