„Wendet euch zu mir, so werdet ihr gerettet, aller Welt Enden; denn ich bin Gott, und sonst keiner mehr“ (Jes. 45:22). Diese Worte hingen bei mir zu Hause an der Wand, doch sie schienen alles andere als wahr zu sein in einer Familie, wo gewöhnlich Krankheit anstatt Gesundheit die Regel war. Dann wurde meine Mutter mit der Christlichen Wissenschaft bekannt gemacht, und ich wurde in der Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft angemeldet. Diese biblische Verheißung erfüllte sich. Seit der Zeit hat die Christliche Wissenschaft mein Leben gesegnet. Ich habe zahlreiche körperliche Heilungen erlebt, Kummer wurde überwunden, und in meinem Leben hat sich ständig Gutes entfaltet.
Jahrelang hatte ich mit einem innerlichen Problem zu tun, und obwohl sich ab und zu durch meine eigene gebetvolle Arbeit eine Besserung einstellte, trat keine vollständige Heilung ein.
Mrs. Eddy schreibt in dem Buch Wissenschaft und Gesundheit (S. 420): „Wenn Schüler sich nicht selbst schnell heilen, dann sollten sie beizeiten einen erfahrenen Christlichen Wissenschafter zu Hilfe rufen. Wenn sie nicht willens sind, dies für sich zu tun, brauchen sie nur zu wissen, daß der Irrtum einen solchen unnatürlichen Widerstand nicht hervorbringen kann.“ Während mehrerer Monate gebetvoller Arbeit kamen mir diese Worte immer wieder in den Sinn. Eines Morgens verabredete ich mich mit einer Ausüberin der Christlichen Wissenschaft, die meine Not liebevoll erkannte. Ich war in meinem Denken an dem Punkt angelangt, wo ich mir, obwohl ich körperlich geheilt werden mußte, eine geistige Erneuerung wünschte, ein tieferes Verständnis von Gott, wie es uns durch die Christliche Wissenschaft vermittelt wird.
Ungefähr drei Wochen lang wurde die körperliche Schwierigkeit nicht erwähnt. Die schweren und trüben Gedanken wurden in meinem täglichen Studium der Wissenschaft durch ein erneutes Gefühl von Liebe und Inspiration ersetzt. Die Heilung der körperlichen Schwierigkeit folgte. Mir war gesagt worden, ich solle vom Körper wegblicken und dem keine Beachtung schenken, was der Körper über eine Besserung oder sonst etwas sagte. Als ich imstande war, dies zu tun, und ich die Nichtsheit der Annahme, daß der Mensch ein Schöpfer sei, besser verstehen konnte und die Tatsache begriff, daß en für und Menschen Gottes weder Geburt noch Tod gibt, verschwand meine Furcht, und die Heilung trat ganz natürlich und mühelos ein. Mit dieser Heilung erlangte ich auch ganz allgemein ein stärkeres Gefühl des Wohlbefindens und der Freiheit im täglichen Leben.
Ich bin natürlich dankbar, von dem hinderlichen körperlichen Problem frei zu sein, aber noch größer ist meine Dankbarkeit für die geistige Erleuchtung, die mit der Heilung kam und immer noch fortbesteht.
Vor zwei Jahren, als meine Tochter ihre Ferien in Norwegen verbrachte, fühlte ich mich eines Nachmittags getrieben, für ihre Sicherheit zu beten. Diese Eingebung war so stark, daß ich mit meiner Arbeit aufhörte, mich still hinsetzte und zu erklären begann, daß alle Ideen Gottes stets unter Seiner Obhut, in Seiner Gegenwart sind. Die Furcht in meinem Denken wurde durch eine ruhige Zuversicht ersetzt, als ich über den Satz aus Wissenschaft und Gesundheit auf Seite 473 nachdachte: „Gott ist allüberall, und nichts neben Ihm ist gegenwärtig oder hat Macht.“
Ich arbeitete auch mit dem 91. Psalm und hielt daran fest, daß die göttliche Liebe meine Tochter gerade da, wo sie war, stützte und versorgte. In der Gegenwart der göttlichen Liebe konnte es an nichts fehlen; deshalb wurde ihr Bedürfnis — was immer es auch sein mochte — bereits von der göttlichen Intelligenz gestillt, die gerade da zum Ausdruck kam, wo sie war. Ich betete dann mehrere Male das Gebet des Herrn, dachte über seine erlösende Botschaft nach und erkannte dankbar des Menschen Einssein mit seinem Vater-Mutter Gott an. Die Behandlung war so natürlich, so mühelos und inspiriert, daß ich mir die Zeit merkte. Ich setzte meine Arbeit wieder ruhig fort.
Als meine Tochter zurückkam, fragte ich sie, was sie zu jener Zeit und an jenem Tag getan habe. Sie dachte einen Augenblick nach, und dann erzählte sie mir, daß sie zu der Zeit eine Bergbesteigung machte. Es war sehr heiß, sie hatte nur abgetragene Tennisschuhe mit Gummisohlen an, und die Gruppe ging nicht am Seil. Sie überquerte einen von vereistem Schnee bedeckten steilen Abhang, als sie plötzlich merkte, wie sie ins Gleiten geriet. Unter ihr fiel der Hang jäh ab zu einem Gletscher, der von Gletscherspalten mit blauem Eis durchzogen war. Sie gestand, daß sie von großer Angst erfüllt war. Der Führer der Gruppe war zu weit vorangegangen, um ihr Rufen zu hören, und die nach ihr kamen, konnten sie nicht sehen. Plötzlich drehte sich der Bergführer um (er trug Kletterschuhe) und rief ihr eindringlich zu, sie solle sich nicht bewegen. Er kam zu ihr zurück und half ihr sicher über das Gletscherfeld.
Sie wurde sich später bewußt, daß die schrecklichen Augenblicke vollständig aus ihrem Gedächtnis ausgelöscht waren. Der Vorfall hatte in keiner Weise den Rest einer vollkommenen Kletterpartie beeinträchtigt. Sie konnte sich nicht entsinnen, daß sie zu der Zeit an etwas Bestimmtes dachte, außer daß lhr die Worte „In Gottes Reich gibt es keine Unfälle“ blitzartig in den Sinn kamen.
Obwohl sie auf dieser Reise nicht mit Christlichen Wissenschaftern zusammen war, studierte sie jeden Morgen hingebungsvoll die Lektionspredigt im Vierteljahrsheft, ehe sie etwas unternahm.
„Ehe sie rufen, will ich antworten“ (Jes. 65:24), so lautet die biblische Verheißung, die sich wahrlich erfüllte.
Croydon, Surrey, England
Da ich die in dem Bergerlebnis erwähnte Tochter bin, kann ich bestätigen, daß dies ein genauer Bericht dessen ist, was sich zugetragen hat. Ich kann auch bestätigen, daß die körperliche Heilung meiner Mutter vollständig war.