Wievielmal hast du heute zwischen einem guten und einem schlechten Gedanken wählen müssen? Weißt du, daß Christus Jesus sich zu einer Zeit entscheiden mußte, auf welche Gedanken er hören wollte?
Hier ist nun eine andere wahre Geschichte — über einen kleinen Jungen, der herausfand, was es mit den Gedanken auf sich hat. Er lernte zwischen Gottes Gedanken, die gut sind, und den bösen Gedanken zu wählen, die Unheil mit sich bringen, weil sie uns verleiten, unrecht zu tun.
Ricky wohnte in einem Haus, das sehr glatte Fußböden hatte. Es macht großen Spaß, auf solchen Fußböden zu schlittern. Ach, und wie gut konnte Ricky darauf schlittern, wenn er seine Schuhe auszog! Vati und Mutti hatten es nicht gern, wenn er wie ein Pfeil den Korridor entlangschoß. Immer wieder erinnerten sie ihn daran, daß es gefährlich sei. Sie sagten, er solle sich nicht dazu verlocken lassen, dumme Sachen zu machen.
Weil Ricky eine christlich-wissenschaftliche Sonntagsschule besuchte, kannte er auch die Geschichte, wo Jesus vom Teufel versucht wurde, etwas Falsches zu tun — der Teufel ist keine wirkliche Person, sondern der Irrtum, der uns böse Gedanken gibt. Aber Jesus verstand den Trick des Teufels. Jesus wußte, daß der Irrtum, oder das Böse, ihm in Wirklichkeit niemals etwas antun konnte. Es flüsterte ihm nur falsche oder schlechte Gedanken ein und verkleidete sie so, daß sie sich wie gute Ideen anhörten.
Jedenfalls hörte Ricky auf den eingeflüsterten Gedanken: „Welch einen Spaß du dir entgehen läßt, wenn du nicht den Korridor entlangschlitterst!“ Und so schlitterte er eines Abends noch einmal, kurz bevor er zu Bett ging. Hui, war der Boden glatt! Und dann PLUMPS! Er schlug mit dem Kopf gegen den Türrahmen.
Seine Mutter kam schnell herbei und schaute ihn auf jene besondere, liebevolle Art an, die bedeutete, daß sie für ihn betete. Er sagte: „Ich bin schon in Ordnung. Du brauchst nicht für mich zu arbeiten. Ich werde selbst für mich beten.“
Nun, die „Arbeit“, von der er sprach, war Beten, wie er es in der Christlichen Wissenschaft gelehrt worden war. Es hieß, zu wissen, daß Gott gegenwärtig ist und daß der Mensch, den Gott erschaffen hat, vollkommen ist.
Ricky konnte noch nicht viele Wörter lesen, aber er kannte das Wort „Gott“. Manchmal, wenn er sich nicht ganz wohl fühlte, schlug er ein Buch seiner Mutter auf, das die Konkordanz zu Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy war. Er fand darin das Wort „Gott“ und sah, wie oft es erwähnt wurde. Obwohl es beinahe das einzige Wort war, das er lesen konnte, gab es ihm das Gefühl, Gott nahe zu sein. Er dachte dann wieder daran, daß Gott ihn lieb hatte und daß er Gottes Widerspiegelung war. Mrs. Eddy sagt: „Wie die Widerspiegelung von dir im Spiegel erscheint, so bist du, da du geistig bist, die Widerspiegelung Gottes.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 516; Seine Eltern hatten ihm erklärt, was Widerspiegelung bedeutet. Du stehst vor einem Spiegel, und das Bild im Spiegel ist deine Widerspiegelung. Hebst du die Hand hoch, so hebt die Widerspiegelung sie auch hoch. Die Widerspiegelung kann nichts tun, es sei denn, du tust es zuerst. Sie gehorcht dir.
Nachdem seine Mutter ihn an jenem Abend zu Bett gebracht hatte, dachte er: „Ich will erst gar nicht über die Beule am Kopf nachdenken. Ich will daran denken, was es bedeutet, Gottes Widerspiegelung zu sein, vollkommen wie Er.“ Während er also über Gott nachdachte, schlief er ein.
Als seine Mutter ihn morgens beim Frühstück sah, war sie sehr froh. Die große Beule am Kopf war verschwunden. Sie wußte, daß dies eine christlich-wissenschaftliche Heilung war, die er selbst ausgearbeitet hatte. Seine Mutter fragte ihn, wie er denn gebetet habe. Ricky erzählte ihr davon, daß wir Gottes Widerspiegelung sind. Er grinste und sagte: „Ich wußte, daß es erst hätte Gott zustoßen müssen, bevor es mir zustoßen konnte. Und es ist Gott nicht zugestoßen, also ist es auch mir in Wirklichkeit nicht zugestoßen!“
Ricky wußte, daß er von nun an vorsichtiger zwischen den Gedanken wählen würde, die zu ihm kamen. Waren sie von Gott, oder waren sie die Einflüsterungen des Teufels? Und wie der Wegweiser, Christus Jesus, wußte er, daß er zu den bösen Einflüsterungen sagen konnte: „Hebe dich weg von mir!“ Matth. 4:10. Und sie mußten weggehen!