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Wachet!

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der Mai 1973-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Eine der wichtigsten Forderungen, die Christus Jesus an seine Jünger stellte, lautet: „Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Wachet!“ Mark. 13:37; Auch in unserer Zeit verdient die Forderung zu wachen besondere Aufmerksamkeit.

Im täglichen Leben ist Wachsamkeit unbedingt erforderlich. Im Straßenverkehr, in der Fabrik, im Haushalt gilt es, größte Aufmerksamkeit walten zu lassen. Doch die Mahnung unseres Meisters hatte einen tieferen Sinn. Wir müssen über unsere Gedanken wachen.

Das Wachen über unsere Gedanken erfordert große Selbstdisziplin. Wir müssen ständig auf der Hut sein, positive Gedanken von negativen und aufbauende, gute, liebevolle Gedanken von zerstörenden, bösen und haßerfüllten Gedanken zu unterscheiden. In der Christlichen Wissenschaft haben wir eine geistige Grundlage, auf der wir das Gute als unseren natürlichen Zustand beanspruchen und das Böse zurückweisen können. Da Gottes Schöpfung, der Bibel gemäß, „sehr gut“ ist und die Christliche Wissenschaft Gott als die Quelle allen Lebens, aller Entfaltung und aller göttlichen Ideen ansieht, empfängt der Mensch, das geliebte Kind Gottes, nur gute Gedanken. Dieser Mensch lebt in Übereinstimmung mit Gott und Seinem Gesetz der Vollkommenheit.

Diese Wahrheiten über Gott und den Menschen segnen unser Leben, wenn wir unerschütterlich an ihnen festhalten. Oft aber scheint Unwissenheit über Gott und Seine Schöpfung unser Denken zu verdunkeln, und Furcht, Mutlosigkeit, Neid oder Kritiksucht versuchen, sich in unserem Bewußtsein Einlaß zu verschaffen. In solchen Augenblicken ist es gut, sich das Wort des Meisters ins Gedächtnis zurückzurufen: „Wachet!“ Dadurch verhindern wir, daß die Einflüsterungen des Bösen Macht über uns gewinnen.

Der Psalmist erkannte, daß Gott selbst immerdar wachsam ist, denn er schrieb: „Siehe, der Hüter Israels schläft und schlummert nicht.“ Ps. 121:4; Unsere Führerin, Mrs. Eddy, definiert Gott folgendermaßen: „Der große Ich bin; der All-Wissende, All-Sehende, All-Wirkende, All-Weise, All-Liebende und Ewige; Prinzip; Gemüt; Seele; Geist; Leben; Wahrheit; Liebe; alle Substanz; Intelligenz.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 587; Dieser all-wissende und all-sehende Gott ist auch der wachsame Gott, der Seine Schöpfung — das Universum und den Menschen — liebevoll erhält und segnet.

Christus Jesus kannte diesen ewig wachen, alles lenkenden und alles regierenden Gott, und er spiegelte Gottes Wachsamkeit in beständiger Geistesgegenwart wider. Uns wird von keiner Situation in seinem Leben berichtet, die er nicht mit wachem Bewußtsein meisterte.

Dank der Christlichen Wissenschaft wissen wir heute, wie wichtig es ist, auf unser Bewußtsein zu achten. Unsere Gedanken sind nicht nur für unser Empfinden und Tun bestimmend, sondern auch für unsere Erlebnisse und unser körperliches Befinden. Mrs. Eddy macht uns dies mit den folgenden Worten klar: „Halte dem sterblichen Gemüt schadenbringende Irrtümer fern; dann kann der Körper nicht unter ihnen leiden. Die Entscheidungen über Schmerz oder Lust kommen durch das Gemüt, und dem Wächter gleich, der seinen Posten verläßt, lassen wir die sich eindrängende Annahme ein und vergessen, daß wir ihrem Eintritt durch göttliche Hilfe wehren können.“ S. 392; Lassen Sie uns daher treue Wächter sein, die dem Zorn, dem Unwillen, der Feindschaft und dem Zweifel machtvoll die Tür weisen und unser Denken weit dem Christus öffnen, der göttlichen Offenbarwerdung Gottes, dem Ideal des vollkommenen Menschentums.

Unser Verständnis des Einsseins von Gott und Mensch wird uns befähigen, unseren geistigen Stand mit Erfolg zu behaupten, um dadurch die Probleme des Tages meistern zu können. Wir sollten uns nicht von den Illusionen der Sinne einschläfern lassen und so der mentalen Apathie anheimfallen und die Stunden unseres Lebens verträumen, sondern vielmehr die Worte eines unserer Lieder beherzigen: „O Träumer, laß den Traum für freudig’ Wachen!“ Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, Nr. 202;

Vor vielen Jahren konnte ein Christlicher Wissenschafter den heilenden und erneuernden Einfluß dieser gottverliehenen Wachsamkeit erproben. Eines Tages, als er sich das Haar schneiden ließ, bemerkte der Frisör: „Sie müssen unbedingt etwas für Ihr Haar tun, denn es ist in der letzten Zeit recht dünn geworden.“ Zugleich stellte er ungefähr zehn verschiedene Flaschen Haarwasser auf den Tisch, die, wie er behauptete, dem Übel garantiert abhelfen würden. Als der Christliche Wissenschafter seinen Blick über die vielen kleinen Flaschen gleiten ließ, erinnerte er sich plötzlich des biblischen Berichtes aus dem zweiten Buch der Könige, wo eine Schar kleiner Knaben den Propheten Elisa verspottete und ihm „Kahlkopf“ 2. Kön. 2:23; nachrief. Diese Bibelstelle, die mit der Vernichtung der Peiniger des Propheten endet, war ihm bisher dunkel, drohend, ja unmenschlich vorgekommen, aber jetzt sah er sie in einem neuen Licht; und er mußte lachen, denn auf solch eine humorvolle Weise hatte er noch nie eine Lektion in bezug auf das Überwachen seiner Gedanken gelernt.

Er erkannte, daß er diesem kindischen Gespött des sterblichen Gemüts mit der starken Überzeugung entgegentreten mußte, daß Gott, der Schöpfer des Menschen, Sein Bild und Gleichnis unversehrt erhält, ganz gleich, ob einem Menschen gesagt wird, er müsse etwas zur Entlastung seiner Leber oder seines Herzens tun oder er müsse etwas gegen Haarausfall unternehmen. Wie oft hören wir Berichte über gefährliche oder ansteckende Krankheiten! Es scheint nicht immer leicht zu sein, diese bohrenden, quälenden Gedanken aus unserem Bewußtsein zu verbannen, aber wenn wir wachsam sind, können wir dem Gespött des sterblichen Gemüts ein Ende machen.

Nachdem es dem Christlichen Wissenschafter ganz klar geworden war, daß er diese falschen Gedanken von Haarausfall kraftvoll verbannen mußte, und dies nicht nur einmal, sondern, wenn es sein mußte, immer wieder, konnte er mit innerster, fester Überzeugung die Haarwasser-Flaschen des Frisörs dankend zurückweisen. Er wußte, daß Wachstum ein Gesetz Gottes ist. Diese Wahrheit, an der er wachsam festhielt, ließ sein Haar wieder voller werden und brachte somit die Besorgnis des Frisörs zum Schweigen.

Lassen Sie uns daher der Forderung unseres Meisters: „Wachet!“ nachkommen und den Worten unserer Führerin getreulich folgen: „Die Christlichen Wissenschafter können nicht zu eifrig wachen, ihre Türen nicht zu fest verriegeln und nicht zu inbrünstig zu Gott um Erlösung von den Ansprüchen des Bösen beten. Wenn sie das tun, werden sie böse Einflüsterungen zum Schweigen bringen, deren Machenschaften aufdecken und ihrem verborgenen Einfluß auf das Leben der Sterblichen Halt gebieten.“ Vermischte Schriften, S. 114.

Wachet und betet,
daß ihr nicht in Anfechtung fallet!
Der Geist ist willig;
aber das Fleisch ist schwach.

Matthäus 26:41

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