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An wen soll ich mich wenden?

Aus der Januar 1974-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Im menschlichen Leben kann man Herausforderungen gegenüberstehen, die eine rechte Entscheidung verlangen. Einige von ihnen mögen mit einer Schnelligkeit kommen, die wenig Zeit für ruhige, durchdachte Überlegungen läßt.

Das menschliche Bewußtsein glaubt, daß Ideen vom Gehirn ausgehen, und hält am begrenzten Wesen der Intelligenz fest. Jemand, der an diese Begrenzung glaubt, mag irritiert und furchtsam werden, wenn er sich einer unerwarteten und scheinbar komplizierten Situation gegenübergestellt sieht. In diesem Gemütszustand wird er wahrscheinlich die ihm sonst eigene Fähigkeit zu ruhigen und schrittweisen Überlegungen verlieren. Verwirrt von einem Gefühl der Unsicherheit, gedrängt von etwas, von dem er meint, es sei ein Notfall, eilt er zuweilen ratsuchend von einem zum anderen. Manche mögen ihm diesen Rat nur allzu bereitwillig geben; worüber sich jedoch vielleicht der Ratsuchende — und selbst der Ratgebende — nicht klar sein mag, ist, daß sich solcher Rat gewöhnlich auf den Standpunkt des Ratgebenden gründet und so auf dessen Fähigkeiten und Temperament zugeschnitten ist. Darum mag es nicht der richtige Rat sein für jemanden, der aufgeregt nach einer Lösung sucht.

Was sollte nun aber jemand tun, der, verloren im Irrgarten der Ungewißheit über sich selbst und seine Fähigkeiten, in einer bestimmten Situation nicht die rechte Entscheidung treffen kann? Was ist, wenn er sich nicht zuversichtlich einer Herausforderung stellen kann, der er sich plötzlich gegenübersieht? Eines sollte er nicht tun, und wird er nicht tun, wenn er der folgenden Bemerkung Mrs. Eddys eingedenk ist: „Geschäftig umherlaufen ist noch kein Beweis dafür, daß viel geschafft wird.“ Vermischte Schriften, S. 230; Die Christliche Wissenschaft kann ihm den richtigen Rat geben. Dieser ist richtig, da er nicht von einem rein persönlichen Sinn kommt und sich nicht auf die gänzlich irrige Annahme gründet, daß Intelligenz ihren Sitz im Gehirn habe.

Die Christliche Wissenschaft offenbart das Wesen Gottes. Sie enthüllt Ihn als das eine, nämlich unendliche Gemüt, das die göttliche Liebe ist, das Prinzip oder die universale, immer zur Verfügung stehende Quelle. Sie zeigt, daß Er nicht nur die Quelle ist, sondern auch der fortwährende Geber aller Wahrheit, alles Guten und von nichts anderem.

Hier mag der Nichtwissenschafter fragen: Wie kann ich mir die Ideen Gottes zunutze machen? Spricht Gott zu mir? Kennt Er meine Bedürfnisse? Kann ich Seine Stimme hören? Spricht Er in meiner Sprache? Es ist nur natürlich, daß ein Neuling in der Christlichen Wissenschaft solche Fragen stellt, und er tut gut daran. Und die Christliche Wissenschaft beantwortet sie auf eine ganz besonders sinnvolle Art und Weise und erhärtet ihre Antworten durch Beweise.

Der Anfänger wird bald verstehen lernen, daß Gott sich all denen mitteilt, die sich an Ihn wenden in jenem Geist der Demut, der schon das Ergebnis eines geringen Verständnisses von Gottes wahrem Wesen als unendlicher Geist und allwissendes Gemüt ist. Er wird auch erkennen, daß Gott keinerlei Not kennt, da Not lediglich ein Bestandteil der sterblichen, menschlichen Auffassung vom Leben und vom Menschen ist, nicht aber Teil des göttlichen Bewußtseins, das das Leben selbst ist.

Und doch befriedigt Gott unsere menschlichen Bedürfnisse gerade durch die Gegenwart und Fülle Seiner Ideen. Ja, wir können Seine Stimme hören, allerdings nicht mit unseren Ohren, denn diese Stimme ist kein physikalischer Ton, sondern sie kommt zu uns durch Ideen. Und wir können uns dieser Ideen bewußt werden, wenn wir mit dem Verständnis von Gott, der göttlichen Liebe, in der Stille geistiger Erwartung lauschen.

Wir vermögen aber Gottes Stimme nicht zu hören, während wir dem falschen, sterblichen Gefühl von Druck, Zweifel an uns selbst und Besorgnis nachgeben — während wir herumlaufen und menschliche Meinung bei allen und jedem suchen. Wir müssen Gott in der Stille geistiger Gemeinschaft mit Ihm suchen. Der Psalmist war sich dessen bewußt, denn er sagte: „Der Herr Zebaoth ist mit uns, der Gott Jakobs ist unser Schutz.. . Seid stille und erkennet, daß ich Gott bin! Ich will der Höchste sein unter den Heiden, der Höchste auf Erden.“  Ps. 46:8, 11;

Dies war die Einstellung, die Christus Jesus veranschaulichte, als er, von dem Lärm der ihn umgebenden Menge getrieben, auf einen Berg ging, wo er sich in der Stille der Einöde an Gott wandte, an den Vater aller, und Seine Stimme hörte — sich Seiner Führung bewußt wurde. Jesus ist unser Beispielgeber. Erinnern wir uns an seine Werke, und werden wir von ihnen inspiriert, Gleiches zu tun, besonders wenn das fleischliche Gemüt uns in seine Bedrängnisse und seine Verwirrung hineinziehen möchte?

Wenn wir einmal in äußerster Not, möglicherweise angesichts einer drohenden Gewalttätigkeit, die Sicherheit der führenden, beschützenden Ideen Gottes suchen, so tun wir gut daran, uns die Erfahrungen von Elia ins Gedächtnis zurückzurufen. Der Prophet, der getrieben wurde, in der Gegenwart Gottes Zuflucht vor denen zu finden, die ihm nach dem Leben trachteten, lernte, daß das wache, geistige Bewußtsein von der errettenden und führenden Gegenwart Gottes sich nicht in dem Lärm und der Verwirrung ungestümer sterblicher Erregung befindet, die in der Bibel als ein starker Wind, als Erdbeben und Feuer beschrieben werden. Wir lesen die aufschlußreiche Erklärung, daß, als diese vorübergegangen waren, „nach dem Feuer. .. ein stilles sanftes Sausen“  1. Kön. 19:12; kam. Wie schön wird die Inspiration dieser Stelle in dem sehr beliebten Kirchenlied ausgedrückt:

Erquick uns mit der Ruhe Tau,
Nimm von uns Drang und Druck;
Mach unser ird'sches Trachten still,
Mit heil'ger Ordnung uns erfüll,
Dein Fried' sei unser Schmuck.Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, Nr. 49;

Aber wie können wir uns im täglichen Leben über den Aufruhr und den Druck des menschlichen Sinnes erheben, der uns davon abhalten möchte, uns in jeder menschlichen Zwangslage an Gott zu wenden? Wie können wir die göttliche Führung finden, die für ein wahrlich erfolgreiches Leben notwendig ist? Die Antwort gibt Mrs. Eddy in sechs Zeilen in dem Artikel, der interessanterweise mit „Wegzeichen“ überschrieben ist. Dort versichert sie uns: „Die beste geistige Art, auf christusgleiche Weise das Denken der Menschen zu heben und ihnen die göttliche Wahrheit zu vermitteln, ist beharrende Kraft, Stillesein und Stärke; und wenn wir uns dieses geistige Ideal zu eigen gemacht haben, wird es zum Vorbild für das menschliche Handeln.“ Rückblick und Einblick, S. 93. Dann werden wir in der Lage sein, uns Gott zuzuwenden, Seine Stimme zu hören und ihr freudig zu gehorchen.

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