Mangelt es Ihnen an Geld? Die Christliche Wissenschaft kann unsere Einstellung zum Geld von Grund aus umgestalten, indem sie uns unsere wirklichen Bedürfnisse klarmacht und dann zeigt, was diese wahrhaft befriedigt.
Wenn wir die Macht brechen wollen, die das Geld (oder sein Mangel) über uns haben mag, tun wir gut daran, mit einer allgemeinen und verwirrenden Schlußfolgerung aufzuräumen, nämlich daß Versorgung Geld sei und Geld Versorgung. Die Christliche Wissenschaft macht einen höchst bedeutsamen und praktischen Unterschied zwischen den beiden Begriffen. Und Klarheit in diesem Punkt hilft uns, Versorgung zu demonstrieren.
Versorgung ist geistig und in Ideen ausgedrückt. Diese Ideen kommen vom Geist, der das unendliche Gute ist, und der Christus enthüllt sie. Die Versorgung ist uns so nahe wie unsere Erkenntnis der geistigen Ideen Gottes und so unmittelbar vorhanden wie die Gegenwart Gottes. Für den geistigen Sinn ist Substanz unteilbar und von ewiger Dauer. Sie ist nicht etwas, was gezählt werden kann.
Geld dagegen ist teilbar, begrenzt, verlierbar. Es kann im besten Falle ein Zeichen unseres Verständnisses von Versorgung sein, aber es ist niemals die Versorgung selbst. Es ist zählbar. Und das Zählen unseres Geldes mag den Gedanken nahelegen, daß wir zuwenig haben; oder in manchen Fällen zuviel. Weil Versorgung geistig und nicht meßbar ist, wäre es nicht sinnvoll, zu behaupten, wir hätten zuwenig oder zuviel. In der Schöpfung, wie sie am Anfang des ersten Buches Mose beschrieben wird, ist der Mensch vollständig, befriedigt, versorgt. Es ist der im zweiten Kapitel auftretende Adam-Mensch, der seit Beginn der gefälschten Schöpfung Mangel erlebt. Wenn wir Mangel haben, so mag das daher kommen, daß wir die hypnotische Täuschung akzeptieren, wir seien der Adam-Mensch, der dazu verdammt ist, die Erde zu bebauen, es jedoch niemals produktiv genug tut. Dieser falsch aufgefaßte Mensch befindet sich in einer Tretmühle angeborener Unvollständigkeit ― je mehr er vorwärtszukommen sucht, um so mehr bleibt er am selben Platz!
Zu behaupten, daß wir an Geldmangel leiden, heißt ganz einfach, zu sagen, daß wir nicht erkennen, wer wir tatsächlich sind. Als das Kind Gottes verkörpert der Mensch die Substanz und Versorgung Gottes. Der Adam ähnliche Mensch ist der Sprößling des sterblichen Gemüts und leidet stets mehr oder weniger Mangel.
Mangel an Geld kann auf vorangegangenen Unzulänglichkeiten beruhen, vielleicht auf Mangel an Vertrauen, Weisheit, Gewissenhaftigkeit oder Großherzigkeit. Aber in welcher Form der Mangel auch immer auftritt, er stammt von einem unzureichenden Verständnis von Gott und vom Menschen als Seinem vollkommenen Ausdruck. Wir haben die Verheißung des Psalmisten: „Habe deine Lust am Herrn; der wird dir geben, was dein Herz wünscht.“ Ps. 37:4; Mangel deutet darauf hin, daß es einen Platz gibt, wo Gott nicht ist. Wo Gott ist, gibt es keinen Mangel an irgend etwas Wirklichem oder Gutem. Die Christliche Wissenschaft führt uns dahin, zu beweisen, daß es keinen Platz gibt, wo Gott nicht ist.
Die geistig wissenschaftlichen Tatsachen in bezug auf Versorgung schließen nicht aus, daß die meisten Menschen Geld brauchen, das ja beim Kaufen und Verkaufen wesentlich ist. Sie verlegen jedoch unsere Beziehung zum Gelde aus dem Gebiet der Abhängigkeit in das der Herrschaft. Wenn wir verstehen, was Versorgung ist, lassen wir immer mehr die allgemeine Annahme fallen, daß unser wahres Wohlergehen von einem finanziellen Stützwerk abhängt. Wir erkennen, daß unser Wesen als Ausdruck des Geistes Wohlergehen einschließt.
Als Gottes Ideen sind wir jeden Augenblick versorgt, selbst wenn der menschliche Augenschein ― einschließlich der Höhe unseres Bankkontos ― auf Mangel hindeuten mag. Wir können schon jetzt auf unserer rechtmäßigen Versorgung bestehen, weil wir sie tatsächlich einschließen. Sie ist nicht etwas außerhalb unser selbst. Diese Überzeugung wird unser Denken befriedigen und sich darin äußern, daß die Dinge, die wir brauchen, vorhanden sind. Das Ergebnis eines besseren Verständnisses von Versorgung mag sein, daß wir nicht mehr Geld haben als zuvor, aber eine tiefere Zufriedenheit mit einem einfacheren Leben. Und wir besitzen die göttliche Weisheit, durch die wir verständig wirtschaften können.
In dem Bewußtsein, daß die Quelle der Weisheit die Quelle der Versorgung ist, können wir jedesmal, wenn wir einen Scheck ausschreiben, daran denken, daß unsere Substanz durch diesen Ausdruck von Weisheit nicht erschöpft wird. Wenn wir einen Scheck auf unser Konto einzahlen, können wir behaupten, daß unsere wahre Substanz dadurch nicht vermehrt wird. Wenn Mangel die Folge davon zu sein scheint, daß wir nicht das Geld erhalten, das man uns schuldet, so mag das daher kommen, daß wir uns nicht vergegenwärtigt haben, daß andere Menschen, ebenso wie wir, unbegrenzte Substanz besitzen. Ohne unserem Schuldner eine unerbetene metaphysische Behandlung zu geben, können wir behaupten, daß das göttliche Prinzip den Menschen regiert. Dies hebt das Argument des materiellen Sinnes auf, Geld sei unsere Versorgung und könne uns bewahrt bleiben, indem wir es unberechtigterweise einbehalten.
„Geld spricht!“ hören wir manchmal die Menschen sagen. Geld spricht nicht, obwohl wir es manchmal so behandeln, als ob es das täte; wir fragen unser Geld anstatt Gemüt, Gott, ob wir die Dinge, die wir brauchen, haben können. Gemüt jedoch spricht. Es spricht zu uns von unserer unschätzbaren Substanz. Gemüt sagt uns niemals, wir seien arm, sondern immer, daß wir reichlich versorgt seien. Mrs. Eddy erklärt im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft: „Das göttliche Gemüt, das den Menschen geschaffen hat, erhält auch Sein Ebenbild und Gleichnis.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 151. Wie tief beruhigend!
Ein Gefühl des Mangels haben heißt, daß wir die Versorgung immer noch durch das winzige Guckloch des materiellen sinnes betrachten, den Blick immer noch auf das Geld richten. Wir wollen das fallenlassen, was unseren Blick derart einengt, und durch das weite Fenster der Christlichen Wissenschaft schauen. Wie nüchtern unsere Umgebung ober wie schwierig unsere Lage auch zeitweilig aussehen mag, wir sollten uns nicht hypnotisieren lassen zu glauben, es bestünde ein Mangel an Substanz, weil ein Mangel an Geld besteht. In aller Ewigkeit hat es niemals einen Mangel an Gott gegeben und daher niemals einen Mangel an Gutem. Wenn wir diese Wahrheit uneingeschränkt akzeptieren, tun wir einen äußerst nutzbringenden Schritt. Er beseitigt Armut, und wir können ihn gleich heute unternehmen.
