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Warum ein Arzt sich der Christlichen Wissenschaft zuwandte

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der Januar 1974-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die erhabene Lehre der Christlichen Wissenschaft begegnete mir, als ich Medizin studierte und die junge Christliche Wissenschafterin traf, die später meine Frau wurde. Schon der erste Schimmer von der Allmacht der göttlichen Liebe brachte mir Schutz und Fürsorge, besonders in den schweren Jahren des zweiten Weltkriegs. Nach Kriegsende wurde mein Interesse an diesem Gedankengut immer größer, und ich begann christlich-wissenschaftliche Literatur zu lesen.

Anfangs waren es die mit tiefem Glauben und Dankbarkeit geschriebenen zahlreichen Heilungszeugnisse im Herold der Christlichen Wissenschaft, die mich als jungen Mediziner besonders interessierten. Doch bald war es die tiefe Geistigkeit dieser Religion, die mein Denken mehr und mehr fesselte. Ich begann das wahre, unverfälschte Christentum zu sehen, das meinem Leben einen neuen Inhalt und eine feste geistige Grundlage geben sollte.

Als unausbleibliche Folge davon, daß ich mich dieser Wissenschaft des Christus zuwandte, und durch liebevolles, hilfreiches Gebet Angehöriger erfolgten Heilungen. Eine Recidivic-Trübung mit weitgehender Erblindung meines rechten Auges löste sich z. B. auf, so daß ich wieder klar sehen konnte; eine Staroperation war vorausgegangen. Nach mehreren komplizierten Krankenhaus-Entbindungen während des Krieges erlebte meine Frau zu Hause eine harmonische Entbindung; schwere, ausgedehnte Verbrennungen, die unsere kleine Tochter erlitt, heilten schmerzlos und narbenfrei, und viele andere Heilungen fanden statt.

So nahm die Christliche Wissenschaft bald einen festen Platz in meinem Leben ein. Das tägliche Studium der Lektionspredigten Die Bibellektionen im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft;, regelamäßiger Besuch der Gottesdienste und das Hören von Vorträgen über die Christliche Wissenschaft wurden zur Selbstverständlichkeit. Auch unseren Kindern ließen wir eine gründliche Erziehung in dieser demonstrierbaren Christus-Wissenschaft angedeihen, um sie frühzeitig damit bekannt zu machen.

Es blieb nicht aus, daß ich in meiner Praxis als Arzt immer klarer erkannte, daß alle Krankheit Ausfluß des sogenannten sterblichen Gemüts ist. Vorüberhend wurde ich meiner beruflichen Praxis auch von der psychotherapeutischen Behandlung von Krankheiten angezogen. Bald gab ich aber diese pseudogeistige Heilweise auf, da es sich zeigte, daß sie nicht den einen unendlichen allmächtigen Gott in Betracht zog. Sie erkannte Ihn weder als Schöpfer des Menschen, Seiner stets vollkommenen Widerspiegelung, an noch — wie wir Ihn menschlich wahrnehmen — als den großen Heiler des menschlichen Gemüts und Körpers, als „eine Hilfe in den großen Nöten“ Ps. 46:1;.

Dagegen machte sich meine positive Einstellung zur Christlichen Wissenschaft und mein wachsendes Verständnis von ihr in der Arztpraxis sehr hilfreich bemerkbar, es herrschte bei der ärztlichen Tätigkeit immer eine harmonische Atmosphäre, was selbst Außenstehenden auffiel. Die Angst der Patienten konnte weitgehend ausgeschaltet werden, was besonders bei Kindern wohltuend empfunden wurde, und schon allein dadurch wurde die Heilung oft beschleunigt. Auch bei schweren Krankheiten und Unfällen trat meist rasche Beruhigung ein, und Komplikationen und Rückfälle traten kaum in Erscheinung. Meine Erfahrungen veranschaulichten die Wahrheit der Worte Mary Baker Eddys in Wissenschaft und Gesundheit, dem Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft: „Das menschliche Gemüt bestimmt die Natur eines Falles, und der Behandelnde bessert oder verschlimmert den Fall, je nachdem Wahrheit oder Irrtum seine Schlußfolgerungen beeinflußt.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 403;

Auch als ich Schweres durchmachen mußte, erlosch der Funke der göttlichen Wahrheit nicht. Vielmehr war mir die Christliche Wissenschaft stets Trost und Stütze und brachte neues Licht in mein geistiges Leben.

Als mein Verständnis von dem einen unendlichen Gemüt als dem Schöpfer und Erhalter eines vollkommenen geistigen Menschen klarer wurde, rückte ich innerlich von den materiellen Elementen meiner ärztlichen Tätigkeit immer mehr ab. Ich erkannte z. B. bald, daß die ganze sogenannte Wunderwelt der modernen Medikamente ein Trugbild ist, und ich sah die Auffassung Mrs. Eddys voll bestätigt: „Der Chemiker, der Botaniker, der Apotheker, der Doktor und die Pflegerin statten die Medizin mit ihrem Glauben aus, und die Annahmen, die in der Mehrheit sind, herrschen.“ ebd., S. 155; Es heilt also in Wirklichkeit nicht das materielle Heilmittel, sondern der allgemeine oder individuelle Glaube daran, ein Glaube, der oft jahrhundertealt ist und von den vielen Tausenden gestärkt wird, die ihn akzeptieren.

Als mein Verständnis von der Christlichen Wissenschaft zunahm und ich mehr und mehr vom Rauchen und Trinken alkoholischer Getränke Abstand nahm, war es nicht verwunderlich, daß ich nun selbst keinerlei Medizin mehr zu mir nahm. Der dringende Wunsch wurde in mir wach, die Ausübung der materiellen Medizin aufzugeben und statt dessen der leidenden Menschheit die wunderbaren Möglichkeiten der Christlichen Wissenschaft nahezubringen. Ich hoffte, daß durch meine Anwendung dieser Wissenschaft selbst der Welt der Medizin der Weg gezeigt werden könnte, wo immer geistige Ziele das Denken dafür öffneten.

Es fiel mir immer schwerer, in den seichten materiellen Gedankenvorstellungen, in der Betrachtung einer körperlichen Ursache von Krankheit und in der Auffassung von einem materiellen Körperbau zu verweilen. So vertiefte ich mich ganz in die Lehre der Christlichen Wissenschaft.

Schließlich gab ich meine medizinische Praxis auf. Mein langgehegter Wunsch, Mitglied einer Zweigkirche Christi, Wissenschafter, und Der Mutterkirche zu werden, ging in Erfüllung. Ich hatte auch das Vorrecht, Klassenunterricht in der Christlichen Wissenschaft zu erhalten und dadurch Gott noch mehr als den allerhabenen Schöpfer des geistigen Weltalls und des geistigen Menschen zu erkennen und zu lieben. Dankbar für Gottes nie versagende Führung stehe ich nun freudig in der Kirchenarbeit.

Geistiges Heilen legt Zeugnis davon ab, daß in unserem Bewußtsein statt des materiellen Augenscheins das Verständnis vom geistigen Menschen, der durch Gottes Allmacht und Allgegenwart erhalten und geführt wird, einen festen Platz einnimmt. Mit klaren Worten umreißt Mrs. Eddy dies im Vorwort zu Wissenschaft und Gesundheit: „Das physische Heilen durch die Christliche Wissenschaft ist jetzt, wie zu Jesu Zeiten, das Ergebnis der Wirksamkeit des göttlichen Prinzips, vor dem Sünde und Krankheit ihre Wirklichkeit im menschlichen Bewußtsein verlieren und ebenso natürlich und unvermeidlich verschwinden, wie Dunkelheit dem Licht und Sünde der Umwandlung Raum gibt. Heute wie damals sind diese mächtigen Werke nicht übernatürlich, sondern im höchsten Grade natürlich. Sie sind das Zeichen des Immanuel oder, Gott mit uns‘ — ein göttlicher Einfluß, der im menschlichen Bewußtsein immer gegenwärtig ist, sich wiederholt und heute kommt, wie vor alters verheißen ward:

Zu predigen den Gefangenen [des Sinnes],
daß sie los sein sollen,
Und den Blinden, daß sie sehend werden,
Und den Zerschlagenen, daß sie frei
und ledig sein sollen.“ ebd., S. xi.

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